Erst Rot-Sperre, nun bleiben noch die Verletzungsprobleme: Leroy Sané ist das Sorgenkind der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Bis zum EM-Start muss er seine Fitness beweisen, das verlangt Bundestrainer Julian Nagelsmann. Er stellt auch weitere Forderungen.

Julian Nagelsmann hat den zuletzt angeschlagenen Fußball-Nationalspieler Leroy Sané im EM-Countdown in die Pflicht genommen. "Er muss die Woche schon trainieren. Und er muss auch gegen die Griechen spielen. Er war jetzt drei Spiele gesperrt, er hat auf Nationalmannschaftsebene gar keinen Rhythmus", sagte der Bundestrainer.

Der 28 Jahre alte Sané musste beim chancenreichen 0:0 gegen die Ukraine letztmals wegen seiner Roten Karte im Testspiel in Österreich (0:2) im vergangenen November pausieren. Zudem ist er wegen seiner Verletzung weiter nicht voll belastbar. "Er hat heute körperlich einen guten Eindruck gemacht. Er hat hart trainiert am Vormittag", berichtete Nagelsmann über Fortschritte beim schnellen Offensivmann des FC Bayern München.

Fußball-EM 04.06.24

Nagelsmann vor Rätsel Ein EM-Härtetest, der Freude und Sorgen macht

"Ich möchte vorangehen mit Leistung. Ich will, dass der Trainer und die Mannschaft wissen, dass sie sich auf mich verlassen können", hatte Sané dem "Kicker" zuvor gesagt. Ob Sané eine Startelf-Option für die EM werden kann, ließ der Bundestrainer offen. Momentan deutet sich bestenfalls eine Joker-Rolle für das Heimturnier an. Eine solche Rolle würde er zwar klaglos annehmen, so Sané: "Meine Erwartung an mich aber ist, von Anfang an auf dem Platz zu stehen."

"Nicht jedes Spiel 90 Minuten mitmachen"

Nagelsmann betonte den gesundheitlichen Aspekt: "Die Schambeinproblematik bekommst du so schnell nicht ganz weg. Da müssen wir schon steuern. Er wird sicherlich nicht jedes Spiel 90 Minuten machen können", sagte Nagelsmann. "Er hat Chancen, in die erste Elf zu rutschen, aber er muss schon trainieren, auch im Mannschaftstraining mitmachen", forderte Nagelsmann.

Der deutschen Mannschaft traut Sané beim Heimturnier sehr viel zu. Auch, weil sich auch die Stimmung im Team deutlich gewandelt habe und "entspannter" als früher sei. "Es ist ein bisschen mehr Lockerheit dabei. Die Stimmung ist gut. Es ist ein super Mix. Wir verstehen uns auf dem Platz gut, genauso aber auch außerhalb", sagte Sané. Auch früher hätten sich "alle gut verstanden", so Sané. Aber: "Irgendwie hat da dieser besondere Spirit gefehlt, der jetzt da ist. Wir müssen diese Energie in den nächsten Wochen beschützen, das ist so wichtig. Denn das ist das, was wir im Eröffnungsspiel als Erstes brauchen. Alles andere kommt von allein."

Im letzten EM-Test gegen Griechenland am Freitag (20.45 Uhr/RTL und im ntv.de-Liveticker) plant der Bundestrainer offenbar mit Sané. Dieser müsse "auch gegen die Griechen nicht 90 Minuten, aber schon Einsatzzeit kriegen", sagte Nagelsmann. Dann werde man sehen, "was vor Schottland passiert", sagte der 36-Jährige mit Blick auf das EM-Eröffnungsspiel am 14. Juni.