Ukraine gegen Nordmazedonien Duell der Trikots, die andere Länder erzürnen

Um diesen Umriss geht's.

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(Foto: dpa)

Es klingt nach einem unspektakulären Vorrunden-Duell, aber die EM-Partie zwischen Ukraine und Nordmazedonien sorgt für Unruhe. Nicht nur in den beteiligten Mannschaften, sondern auch in Russland und Griechenland. Die sind mit den Trikots nämlich nicht einverstanden.

Wenn die Nationalspieler der Ukraine und von Nordmazedonien heute Nachmittag (15 Uhr/ZDF, Magenta TV und im Liveticker bei ntv.de) den Rasen betreten, werden Russland und Griechenland besonders skeptisch nach Bukarest blicken. Nicht aus sportlichen Gründen, die Griechen verpassten sogar den Sprung zur Fußball-EM, sondern wegen dieser verflixten Trikots.

In den vergangenen Tagen hatte das doppelte Trikot-Gate samt politischer Interventionen die beiden Teams der Gruppe C etwas unerwünscht beschäftigt. Ein fehlendes "N" im Logo der Nordmazedonier beim Spiel gegen Österreich erzürnte etwa den großen und teils verhassten Nachbarn Griechenland.

Denn auf den Shirts stand wie gewohnt "FFM". Die Buchstaben stehen für "Fudbalska Federacija na Makedonija", also den nationalen Fußballverband. Dieser hat sich, anders als die Republik, nach dem jahrelangen Namensstreit mit Griechenland im Jahr 2018 nicht umbenannt - vom Zusatz "Nord" fehlt weiter jede Spur.

UEFA lässt Schriftzug abdecken

Der griechische Außenminister Nikos Denias schrieb seinem nordmazedonischen Amtskollegen einen Brief mit Vorschlag auf Logo-Änderung. Sportminister Lefteris Avgenakis bat UEFA-Präsident Aleksander Ceferin, sich des Themas anzunehmen.

Die Ukraine musste sich ihrerseits im Slogan-Streit mit der Europäischen Fußball-Union (UEFA) einigen. Denn die Sätze "Ruhm der Ukraine" und "Den Helden Ruhm", die offizielle Grußformel von ukrainischer Armee und Polizei, sorgten in Russland für Unmut. Den Schriftzug "Den Helden Ruhm" mussten die Ukrainer nun verdecken.

Den Landesumriss mitsamt der von Russland annektierten Krim auf den EM-Trikots erlaubte die UEFA allerdings. Russland hatte dagegen protestiert. Die UEFA betonte, eine Resolution der Generalversammlung der Vereinten Nationen habe "die territorialen Grenzen so anerkannt, wie sie durch das Design allgemein dargestellt sind".

"Primitiver Fußball"

Auf dem Platz spielen die lästigen Trikot-Diskussionen allerdings keine Rolle, wie Ukraines Nationaltrainer Andrej Schewtschenko betonte. Vielmehr steht für die beiden Mannschaften der Sprung ins Achtelfinale auf dem Spiel. Zum Auftakt entführte die Ukraine bei den Niederlanden (2:3) bei ansprechender Leistung zwar fast einen Punkt. Trotzdem ist das "Minimalziel" in Gefahr. Dieses sei, "die Gruppenphase zu überstehen", betonte Schewtschenko.

Eine Zielsetzung, die durchaus realistisch erscheint. Zumal sich die Ukraine in ihrer Gruppe direkt für die EM qualifizierte, vor Europameister Portugal. Und nun das erste kleine "Finale" gegen Neuling Nordmazedonien.

"Wenn wir Nordmazedonien nicht schlagen, verdienen wir es nicht, in die K.o.-Phase aufzusteigen", sagte Oleksandr Sewidow, früherer Trainer und derzeit Experte für mehrere ukrainische Medien. Österreich und Nordmazedonien (3:1) hätten am Sonntagabend einen "primitiven Fußball" gespielt, die Ukraine sei "eine Klasse besser" als Nordmazedonien.

Es sind Worte, die den Underdog um Rekordspieler Goran Pandev zusätzlich motivieren sollten. Der 37-Jährige blieb nach der Auftaktniederlage zuversichtlich: "Ich bin sicher, dass wir noch immer eine Chance haben", sagte Pandev. Diese kleine Chance will er nutzen, auch ohne "N" am Trikot.

Quelle: ntv.de, tsi/sid

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