"Das Turnier bedeutet alles" Isländischer Kult-Kommentator zieht EM-Fazit
04.07.2016, 09:42 Uhr
Gudmundur Benediktsson bei der Arbeit.
(Foto: dpa)
Nicht nur das isländische Fußball-Team hat bei der EM für Furore gesorgt. Auch Reporter Gudmundur Benediktsson erlangt europaweit Berühmtheit. Sein Fazit: Die Europameisterschaft war ein Märchen, das Aus schmerzt.
Mit seinem Kommentar der Spiele der isländischen Nationalmannschaft bei der Fußball-EM erlangte Gudmundur Benediktsson weit über die kleine Insel hinaus Kult-Status. Das 2:5 gegen Frankreich bedeutet für sein Land die erste Niederlage bei einer Europameisterschaft - und zugleich das Turnier-Aus. "Das Turnier bedeutet alles für unser Land und unseren Fußball", sagt Benediktsson. "Natürlich sind wir enttäuscht so kurz nach dem Aus, aber wir haben gegen das beste Team im Turnier gespielt." Island habe seine schlechteste Leistung erwischt, schlussfolgert der 41-Jährige.
Das Land sei sehr stolz auf das Team, bestätigt der Reporter den Eindruck, den auch die isländischen Fans im Stadion vermittelten. "Wir sind in unserem ersten Versuch gleich unter die besten Acht gekommen. Natürlich ist es ein Märchen, wenn ein so kleines Land in diesem riesigen Turnier etwas erreicht." Frankreich sei viel besser gewesen, man habe fünf Tore kassiert - dennoch seien die Fans noch 30 Minuten nach dem Abpfiff im Stadion gewesen und hätten gesungen. "Wir können uns wirklich nicht beschweren."
Für Aufsehen sorgte Benediktsson durch seinen röchelnd-jubelnden Kommentar im isländischen Fernsehen beim 2:1 Siegtreffer der Isländer gegen Österreich. Für ihn persönlich werde diese neu erlangte Berühmtheit vermutlich keine Auswirkungen haben. "Am Morgen nach dem Spiel gegen Österreich hat mein Telefon um sechs Uhr angefangen zu klingeln. Aber ich mache nur meinen Job und ich versuche ihn so gut wie möglich zu erledigen. Ich liebe meinen Job und es ist ein Privileg, jeden Tag um den Fußball herum zu arbeiten", sagt Benediktsson.
Quelle: ntv.de, fma/dpa