FIFA eröffnet Verfahren Hitziges WM-Viertelfinale könnte Nachspiel haben
13.12.2022, 10:35 Uhr (aktualisiert)
In der 89. Minute gab es die erste Rudelbildung zwischen Argentinien und der Niederlande.
(Foto: picture alliance / firo Sportphoto)
Das WM-Viertelfinale zwischen Argentinien und der Niederlande liefert vieles: spektakuläre Tore und magische Momente. Doch vor allem produziert es viele Gelbe Karten - so viele wie noch nie in einem WM-Spiel. Jetzt leitet die FIFA Verfahren gegen beide Mannschaften ein.
Die Disziplinar-Kommission des Fußball-Weltverbandes FIFA hat Verfahren gegen den argentinischen und den niederländischen Verband nach dem hitzigen Viertelfinale bei der WM in Katar eingeleitet. Den Südamerikanern werden mögliche Verletzungen des Artikels 12 - Fehlverhalten von Spielern und Betreuern - sowie auch des Artikels 16 - Ordnung und Sicherheit bei Spielen - vorgeworfen, teilte die FIFA mit. Bei den Niederländern geht es nur um mögliches Fehlverhalten von Spielern und Betreuern.
Die Partie war am späten Freitagabend im Lusail-Stadion mit 4:3 für die Argentinier im Elfmeterschießen entschieden worden. Nach der regulären Spielzeit und der Verlängerung hatte es 2:2 gestanden. Das Spiel stand aber auch wegen der Rekordflut an Gelben Karten im Blickpunkt, zudem gab es regelrecht tumultartige Szenen mit verbalen und körperlichen Attacken. Insgesamt waren es am Ende 17 Gelbe Karten und eine Gelb-Rote, die der Niederländer Denzel Dumfries nach Spielende gezeigt bekam.
Kritik gab es nach dem Viertelfinale auch an Schiedsrichter Antonio Mateu Lahoz. Er "hätte von seiner großzügigen Linie spätestens in der erwähnten 89. Minute abrücken müssen", urteilte etwa ntv.de-Schiedsrichterexperte Alex Feuerherdt von "Collinas Erben". In der 89. Minute gab es die erste Rudelbildung, nachdem der Argentinier Leandro Paredes seinen Gegenspieler erst umgegrätscht und dann den Ball in Richtung der niederländischen Bank gedroschen hat. "Mit seiner Empathie ist Lahoz oft erfolgreich, heute hat er die Spieler aber irgendwann verloren."
Deutliche Worte gab es von Argentiniens Superstar Lionel Messi. "Ich war ziemlich verärgert", sagte er, "ich möchte nicht über den Schiri reden, weil man dann sofort bestraft wird, aber die Leute haben gesehen, was passiert ist." Der Weltverband FIFA müsse dies analysieren, "sie können nicht einen Referee in einem so wichtigen Spiel aufbieten, wenn er den Anforderungen nicht gerecht wird".
(Dieser Artikel wurde am Samstag, 10. Dezember 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, ses/dpa