Reaktionen zu Messis WM-Triumph Obama huldigt "Größtem aller Zeiten", Kahn tröstet
19.12.2022, 11:40 Uhr
Für den ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama ist die Frage geklärt, wer nun im Fußball der Größte aller Zeiten ist.
(Foto: picture alliance / ATP photo agency)
Das wohl spektakulärste WM-Finale der Geschichte ruft nicht nur Reaktionen innerhalb der Sportwelt hervor. Präsident Emmanuel Macron und Oliver Kahn trösten die entthronten Franzosen, währenddessen klärt der ehemalige US-Präsident Barack Obama die Frage, wer "der Größte aller Zeiten" ist.
Die Fußball-Welt verneigt sich vor dem neuen Weltmeister Lionel Messi. Frühere Stars und zahlreiche Weggefährten huldigen dem argentinischen Superstar. "Messi hat seinen ersten WM-Titel gewonnen, wie es seine Laufbahn verdient", schrieb die brasilianische Legende Pelé auf Instagram. "Glückwunsch, Argentinien. Diego lächelt jetzt sicherlich", fügte der 82-Jährige hinzu, der selbst in seiner Karriere dreimal den WM-Pokal geholt hatte. Der vor zwei Jahren verstorbene Diego Maradona war 1986 der vor Messi letzte Kapitän einer argentinischen Nationalmannschaft, der den WM-Pokal in die Höhe gereckt hatte. Messi und Argentinien gewannen am Sonntag bei der WM in Katar im Elfmeterschießen 4:2 gegen Titelverteidiger Frankreich.
Auch Pelés Landsmann Neymar, der mit Messi bei Paris Saint-Germain spielt, gratulierte. "Herzlichen Glückwunsch, Bruder", schrieb der 30-Jährige bei Instagram an den neuen Weltmeister. Dazu postete Neymar, der mit Brasilien überraschend schon im Viertelfinale gegen Kroatien ausgeschieden war, ein Foto von Messi mit dem WM-Pokal. Das Bild bekam bis Montagvormittag mehr als 16 Millionen Likes. Bei Messis langjährigem Rivalen Cristiano Ronaldo war es auf dessen Social-Media-Accounts am Sonntagabend dagegen ruhig geblieben. Der fünfmalige Weltfußballer war im WM-Viertelfinale mit Portugal an Marokko gescheitert.
Gratulationen gab es für Messi indes von vielen langjährigen Weggefährten. "Lass sie sagen, was sie wollen, du bist und bleibst der Beste", schrieb etwa Uruguays Luis Suárez, mit dem Messi einst beim FC Barcelona spielte. Sergio Aguero, der mit Messi lange in der Nationalmannschaft spielte und sogar auf dem WM-Rasen mitfeierte, ließ verlauten: "Der Beste der Welt, du bist der beste Freund. Ich liebe Dich." Englands früherer Torjäger Gary Lineker sprach bei Twitter von einem "Privileg, Lionel Messi seit fast zwei Jahrzehnten zu sehen". Er sei ein Geschenk der Fußballgötter.
Für Obama sind alle Zweifel beseitigt
Auch der frühere US-Präsident Barack Obama schwärmt von Messi - und gibt seine Antwort in einer Dauer-Debatte im Fußball. "Gratulation an Argentinien und an den GOAT, Lionel Messi, für einen unglaublichen Weltmeisterschafts-Sieg", twitterte der 61-Jährige. GOAT steht für "Greatest of all Time", "der Größte aller Zeiten". Basketball-Superstar LeBron James twitterte den Namen Messis unter anderem mit einem Ziegen-Emoji - Ziege heißt auf Englisch "Goat". Der frühere Wimbledon-Sieger Andy Murray schrieb: "Ist Messi der beste Sportler aller Zeiten? Vergiss Fußball. Was ein Mann."
Trost gab es unterdessen für den entthronten Fußball-Weltmeister Frankreich. Staatspräsident Emmanuel Macron äußerte sich bereits in einer emotionalen Kabinenansprache. "Nach diesem Spiel werdet ihr sicherlich Reue empfinden, aber ihr habt großartigen Fußball gespielt", sagte Macron. Das Team habe "Herz, Hunger, Lust und Talent" gezeigt.
Er sei ebenfalls sehr betrübt, betonte Macron anschließend im Gespräch mit Journalisten: "Besonders, weil die Spieler dem Ziel so nahe waren. Und gleichzeitig habe ich ihnen gesagt, dass sie uns unglaublich stolz gemacht haben." Macron würdigte überdies die Leistung von Kylian Mbappé, der im Finale drei Tore erzielte und auch im Elfmeterschießen traf. "Das ist es, was sehr große Spieler ausmacht", sagte der 44-Jährige, der das Finale im Stadion im katarischen Lusail verfolgt hatte: "Er ist noch nicht mal 24 und ich bin ehrlich, ich bin nicht in der besten Position, um heute Abend mit den Leuten vernünftig zu reden, weil ich mindestens so traurig war wie er." Macron versicherte zudem, dass er das Team im Elysée-Palast empfangen werde, ohne ein konkretes Datum dafür zu nennen.
Lob von Kahn und Salihamidžić
Indes begann Oliver Kahn bereits damit, die französischen Stars des FC Bayern wieder aufzubauen. "Nach einem verlorenen Endspiel geht es darum, wieder aufzustehen und weiterzumachen. Alle Spieler können insgesamt sehr stolz auf ihre Leistungen sein", sagte der Vorstandschef des deutschen Fußball-Rekordmeisters. Er selbst verlor 2002 das Endspiel gegen Brasilien.
Innenverteidiger Dayot Upamecano und Kingsley Coman durften im WM-Finale ran, Benjamin Pavard kam nach Kritik von Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps nach dem Beginn der Gruppenphase im Laufe des Turniers nicht mehr zum Zug. Lucas Hernández musste nach einem zu Turnierbeginn erlittenen Kreuzbandriss vorzeitig alle Hoffnungen auf weitere Einsätze beenden. "Mir tut es für unsere französischen Spieler leid", sagte Sportvorstand Hasan Salihamidžić nach dem Finale. "Sie haben sehr starke Leistungen gezeigt."
Am 3. Januar nimmt der FC Bayern die Vorbereitung auf den weiteren Saison-Teil auf, in dem es im Achtelfinale der Champions League gegen Paris Saint-Germain ein Duell mit den Finalisten Messi und Mbappé gibt. Die Bundesliga beginnt für die Münchner am 20. Januar mit der Partie gegen RB Leipzig. "Wir freuen uns auf die Rückkehr unserer Vizeweltmeister, sie haben ein starkes Turnier gespielt - und 2023 heißt es dann wieder mit neuem Elan 'Allez les Rouges!'", sagte FCB-Präsident Herbert Hainer.
Quelle: ntv.de, ses/dpa