Harter Pokal-Kampf in Osnabrück 1. FC Köln schlägt erst in Verlängerung eiskalt zu
14.08.2023, 23:29 Uhr Artikel anhören
Benno Schmitz erzielte ein Traumtor.
(Foto: IMAGO/osnapix)
Die TSG Hoffenheim arbeitet sich beim VfB Lübeck in die zweite Runde des DFB-Pokals und löst die Pflichtaufgabe nach 90 Minuten. Nicht ganz souverän klappt es beim 1. FC Köln. Der Bundesligist muss bei Zweitliga-Aufsteiger VfL Osnabrück nachsitzen, schafft dann aber schnelle klare Verhältnisse.
VfL Osnabrück - 1. FC Köln 1:3 n.V. (0:1; 1:1)
Erst ein Traumtor von Benno Schmitz, dann ein Doppelpack in der Verlängerung: Der 1. FC Köln hat nach hartem Kampf ein frühes Pokal-Aus abgewendet. Die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart setzte sich beim Zweitliga-Aufsteiger VfL Osnabrück nach 120 Minuten mit 3:1 (1:1, 1:0) durch. Daran änderte auch der zwischenzeitliche Ausgleich durch einen im Nachschuss verwandelte Foulelfmeter von Charalambos Makridis (73.) nichts. Schmitz schlenzte den Ball zunächst sehenswert in den Winkel (43.), der eingewechselte Sargis Adamyan sorgte aus kurzer Distanz für die erneute Führung (93.). Julian Chabot machte alles klar (97.).
Die Gäste, in der vergangenen Saison in der ersten Runde noch am damaligen Zweitligisten Jahn Regensburg gescheitert, nahmen die Partie von der ersten Minute an ernst. Bereits in der Auftaktviertelstunde hätten die Rheinländer für einen ruhigen Abend sorgen können. Leart Paqarada (8.) schoss knapp drüber, vier Minuten später rettete VfL-Torhüter Philipp Kühn gegen Davie Selke.
Doch im weiteren Verlauf wurde die Begegnung offener. Vor 15.741 Zuschauern im ausverkauften Stadion an der Bremer Brücke stellten sich die Niedersachsen besser gegen die bis dahin dominante linke Flügelzange mit Paqarada und Kapitän Florian Kainz auf und agierten nun offensiver. Wirklich gefährlich für Köln wurde zunächst aber nur ein Freistoß von Makridis (23.), den Schlussmann Marvin Schwäbe aus dem Winkel kratzte. Zehn Minuten später traf Eric Martel für die Kölner mit einem Volleyschuss den rechten Außenpfosten.
Die in der 2. Liga noch sieglosen Norddeutschen zeigten enormen Einsatz, doch ihre Spielanlage war im ersten Durchgang leicht durchschaubar. Dennoch klatschte Osnabrücks Coach Tobias Schweinsteiger zufrieden in die Hände, auch wenn seine Mannschaft zur Halbzeit das Spielfeld mit einem knappen Rückstand verließ. Nach dem Seitenwechsel bemühten sich die Platzherren sichtlich um einen raschen Ausgleich, doch die Kölner Deckung ließ weiterhin wenig zu. Und so versuchte Osnabrück sein Glück mit Distanzschüssen, die zunächst ihr Ziel verfehlten.
Die Kölner Offensivaktionen wurden nun aber fahriger, mehrfach endeten gute Ansätze im Nichts. Baumgart wechselte den glücklosen und offenbar angeschlagenen Selke aus. Hinten verursachte Luca Waldschmidt ungeschickt einen Elfmeter, den Schwäbe nur in Richtung des Schützen abwehrte - Makridis nutzte die zweite Chance. Danach war Osnabrück am Drücker, doch in der Verlängerung hatte Köln das bessere Ende für sich.
VfB Lübeck - 1899 Hoffenheim 1:4 (1:1)
Bundesligist TSG 1899 Hoffenheim ist mit einem Arbeitssieg in die zweite Runde eingezogen. Bei Drittliga-Aufsteiger VfB Lübeck gewann die Elf von Trainer Pellegrino Matarazzo 4:1 (1:1). Im Lübecker Stadion an der Lohmühle trafen vor 8100 Zuschauern Hoffenheims Andrej Kramaric (42. Minute, 60./Handelfmeter), Marius Bülter (69.) und Julian Justvan (75.). Für Lübeck war Tarik Gözüsirin (35./Foulelfmeter) erfolgreich.
Die Hoffenheimer, die mit Sturm-Neuzugang Wout Weghorst begannen, erwischten einen schwachen Start in die Partie. Der Drittligist zeigte sich bissig und schaltete schnell um. Eine von Hoffenheims Kevin Vogt abgefälschte Flanke traf die Latte (4.). Die Kraichgauer arbeiteten sich in die Partie. Lübecks Torhüter Philipp Klewin parierte erstklassig einen Distanzschuss von Florian Grillitisch (23.). Auf der Gegenseite traf Lübeck durch einen Flugkopfball von Stürmer Mats Facklam zum zweiten Mal die Latte. Kurz darauf foulte Hoffenheims Vogt bei einem Lübecker Konter Robin Velasco unmittelbar am Strafraumrand - Schiedsrichter Florian Lechner entschied auf Elfmeter. Da in der ersten Pokalrunde kein VAR vorhanden ist, blieb die strittige Entscheidung bestehen. Lübecks Gözüsirin überwand Oliver Baumann, der in die richtige Ecke abgetaucht war.
Die Führung für den Außenseiter hielt nicht lange: Hoffenheim profitierte von der individuellen Klasse von Kramaric, der seinen Gegenspieler gleich doppelt aussteigen ließ und aus 16 Metern wuchtig zum Ausgleich traf. In der zweiten Halbzeit entschied Schiedsrichter Lechner erneut auf Elfmeter - diesmal für Hoffenheim. Die Entscheidung war wieder strittig. Leon Sommer hatte den Ball aus kurzer Distanz an die angelegte Hand bekommen. Kramaric verwandelte sicher zur Führung. Hoffenheim spielte danach befreiter auf, Marius Bülter traf mit einem flachen Schuss vom Strafraumrand zum 3:1, Julian Justvan erhöhte auf 4:1.
Jahn Regensburg - 1. FC Magdeburg 1:2 (0:1)
Der 1. FC Magdeburg hat mit einem mühevollen Auswärtssieg beim Zweitliga-Absteiger Jahn Regensburg erstmals seit 2017 wieder die erste Runde überstanden. Der Zweitligist gewann im Jahnstadion mit 2:1 (1:0). Mittelstürmer Luca Schuler (16. Minute) und der agile Jean Hugonet (60.) erzielten die Tore für das Team von Trainer Christian Titz. Regensburgs Dominik Kother machte die Partie mit einem wuchtigen Treffer aus spitzem Winkel noch einmal spannend (63.). Die Regensburger gestalteten die Partie vor 9464 Zuschauern weitgehend offen. In den entscheidenden Momenten fehlte ihnen jedoch die Abgebrühtheit der Gäste. Beim Magdeburger Führungstor etwa spitzelte Schuler einen langen Ball handlungsschnell mit dem Fuß ins Tor. Regensburgs Elias Huth dagegen schoss bei einer Großchance nach einer Ecke FCM-Torwart Dominik Reimann an (33.).
Nach der Pause kontrollierten die Gäste weitgehend das Spiel. Hugonet erhöhte nach einem Eckball im Sprung artistisch mit dem rechten Fuß. Kothers 1:2 lieb letztlich die einzige zählbare Antwort der Gastgeber, weil Reimann einen Nachschuss von Noel Eichinger kurz vor Schluss parieren konnte (89.).
Quelle: ntv.de, tno/dpa