Public Viewing des CL-Finals 1500 Verletzte bei Massenpanik in Turin
04.06.2017, 03:13 Uhr
In Turin ist beim Public Viewing während des Champions-League-Finals zwischen Juventus Turin und Real Madrid eine Panik ausgebrochen. Mehr als 1500 Menschen seien verletzt worden, als Fans des italienischen Klubs unvermittelt von dem zentralen Platz San Carlo weggerannt seien, bestätigt die Polizei. Die Zahl der Verletzten stieg demnach deutlich an. Viele seien im Gedränge gestürzt oder umgerissen worden. Die meisten seien leicht verletzt, vor allem mit Schnittwunden. Viele konnten bereits wieder aus den Krankenhäusern entlassen werden. Allerdings gebe es auch drei Schwerverletzte, teilte die Präfektur in Turin mit.
Der Polizeipräsident von Turin erklärte, möglicherweise habe ein Knaller die Panik ausgelöst. Die Turiner Zeitung "La Stampa" berichtete von umgefallenen Absperrungen. Zeugen hätten auch einen Knall gehört. In anderen Berichten hieß es, jemand habe einen schlechten Scherz gemacht und "Bombe" gerufen. Die Panik sei nach dem dritten Tor für Real Madrid ausgebrochen. "Was der genaue Auslöser war, werden wir erst später erfahren", sagte Präfekt Renato Saccone.
Auf dem Platz befanden sich rund 30.000 Menschen, um das Spiel ihres Heimatvereins zu verfolgen. Juventus verlor gegen Madrid mit 1:4 (1:1). Die Polizei war vor Ort, um die Lage unter Kontrolle zu bringen. "Ich bin erschüttert, es erinnerte an die Katastrophe von Heysel", sagte ein Fan der Ansa. Beim Finalspiel des Europapokals der Landesmeister am 29. Mai 1985 zwischen dem FC Liverpool und Juventus Turin im Heysel-Stadion waren in Brüssel 39 Menschen gestorben.
Derweil wurden Vorwürfe an die Organisatoren des Massenevents laut - zum Beispiel, wie es sein konnte, dass Knallkörper und Glasflaschen auf dem Platz zugelassen waren oder warum es keine besseren Kontrollen gab. Der Präsident von Juventus Turin, Andrea Agnelli, drückte den Verletzten seine Solidarität aus.
Quelle: ntv.de, rpe/ara/dpa/sid