Fußball

Verdiente Pausenführung Atlético überrascht schlafmützige Bayern

Josep Guardiola wurde in der 1. Halbzeit von Atlético taktisch überrumpelt.

Josep Guardiola wurde in der 1. Halbzeit von Atlético taktisch überrumpelt.

(Foto: dpa)

Stürmen statt mauern lautet die Devise von Atlético Madrid im Halbfinal-Hinspiel gegen den FC Bayern, und sie geht auf. Die Münchner schwimmen, Atlético hat Chancen - und geht durch ein Traumtor in Führung. In Hälfte 2 muss Guardiola kontern.

Auf Bayern München wartet im Hexenkessel Vicente Calderon nach der ersten Halbzeit des Champions-League-Halbfinales noch jede Menge Arbeit. Die Mannschaft von Trainer Pep Guardiola liegt nach einer schwachen Vorstellung bei Atlético Madrid zur Pause verdient mit 0:1 hinten. Saúl Niguez (11.) bestrafte die nachlässigen Bayern schon früh mit seinem sehenswerten Solo zum 1:0. Nach vorne fiel den erschreckend harmlosen Münchnern kaum etwas ein.

Von Beginn an erwies sich Atlético, das auf dem Weg ins Halbfinale unter anderem den Titelverteidiger FC Barcelona ausgeschaltet hatte, als der erwartet schwierige und bissige Gegner. Die Münchner hatten kaum Zeit und Raum, um ihr gewohntes und auf Ballbesitz ausgelegtes System aufzuziehen. Zahlreiche Abspielfehler spielten den von 50.900 frenetischen Fans angetriebenen Gastgebern zusätzlich in die Karten.

Insgesamt wirkten die Bayern um Kapitän Philipp Lahm, der mit seinem 104. Champions-League-Einsatz zum deutschen Rekordspieler aufstieg, ungewohnt fahrig. Guardiola hatte mit seiner Aufstellung überrascht und seine Offensivspieler Thomas Müller und Franck Ribéry zunächst auf die Bank gesetzt. Dafür brachte er mit Thiago einen technisch versierten Mittelfeldspieler, der gemeinsam mit Xabi Alonso und Arturo Vidal in der Zentrale spielte. Guardiolas Plan ging aber zunächst nicht auf - und ausgerechnet aus einer Nachlässigkeit in der Mitte resultierte der Gegentreffer.

Der spanische U21-Nationalspieler Saúl Niguez ließ gleich drei (!) Bayern-Spieler wie Slalomstangen stehen, zog in den Strafraum, wurde von David Alaba nicht richtig gestört und düpierte auch noch Weltmeister Manuel Neuer. Nach dem Führungstreffer zog sich Atlético zurück und griff später an, doch auch mit mehr Raum blieb das Spiel der Bayern harmlos.

Douglas Costa und der für Ribéry aufgestellte Kingsley Coman setzten sich kaum durch, die einzige Sturmspitze Robert Lewandowski hatte überhaupt keine Bindung zum Spiel. Ein abgerutschter Kopfball Vidals (12.) sorgte immerhin für etwas Torgefahr, einen vielversprechenden Konter über Coman (34.) spielten die Münchner viel zu ungenau aus.
Ganz anders die Spanier, die durch nach einem Konter über Antoine Griezmann beinahe erhöht hätten. Neuer parierte den Abschluss des Franzosen jedoch stark (30.). Mittelfeldkämpfer Vidal zielte bei einem der wenigen Angriffe weit über das Tor (36.).

Quelle: ntv.de

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