Prägend für die nächste Generation Auch Sammer adelt Jérôme Boateng
15.10.2015, 11:55 Uhr
Ist zur selbstbewussten Führungsfigur gereift, bei den Bayern und in der Nationalelf: Jérôme Boateng.
(Foto: imago/Jan Huebner)
Jérôme Boateng ist derzeit das Gesicht der neuen Bayern-Erfolgswelle. Das findet auch Matthias Sammer. Der Sportvorstand lobt den Innenverteidiger in den höchsten Tönen. Und Boateng selbst? Der strotzt vor Selbstvertrauen und Ambitionen.
Das geht runter wie Öl: Für Bayern Münchens Sportvorstand Matthias Sammer ist Jérôme Boateng der beste Innenverteidiger der Welt. "Wenn sie die Entwicklung bei Jérôme in den letzten Jahren Revue passieren lassen, ist das einfach atemberaubend", erklärte Sammer beim Audi Star Talk des TV-Senders "Sky". Der Bayern-Profi sei auf dem Weg, ein Vorbild für die nächste Generation zu werden. "Das wäre das größte Kompliment, das man sich erarbeiten kann", betonte Sammer.
Boateng, von Thomas Müller nach dem 5:1-Sieg gegen Borussia Dortmund zuletzt sogar als "Kaiser" geadelt, ist bei den Bayern und in der Nationalmannschaft zuletzt immer mehr zur Führungsfigur gereift - und er will diese Rolle in Zukunft auch gerne für jedermann sichtbar übernehmen. "Kapitän in beiden Mannschaften zu sein, das wäre ein Traum! Es ist nicht so, dass ich jetzt unbedingt darauf hinarbeite, aber es wäre eine große Ehre für mich", sagte der Nationalspieler ebenfalls im Audi Star Talk. "Und ich glaube, dass ich jetzt auch in dem Alter bin und mich dahin entwickelt habe, Verantwortung zu übernehmen. Ich mag es einfach, Verantwortung zu haben."
Harte Kritik an den DFB-Auftritten
Und als gereifter Führungsspieler ist sich Boateng auch für ehrliche Worte nicht zu schade. So erneuerte er in dem Sky-Gespräch auch seine Kritik an den schwachen Auftritten der Nationalmannschaft in Irland und gegen Georgien. "Jeder sollte sich da an die eigene Nase fassen - und wir auch als Team. Gerade das hat uns bei der Weltmeisterschaft ausgezeichnet, dass wir als Team gearbeitet haben. Und nicht Abwehr so und Sturm so - sondern alle zusammen." Und wenn jetzt eben einer weniger für den anderen tue, dann käme halt so etwas dabei heraus, wie in den letzten beiden EM-Qualifikationsspielen.
Doch damit nicht genug der Kritik: Auch die schlechte Chancenverwertung der DFB-Elf monierte der 27-Jährige. "Es ist schon während der ganzen Qualifikation auffallend gewesen, dass wir unsere Tor-Chancen nicht nutzen, andere Mannschaften viel effektiver sind. Das ist das große Manko", meinte Boateng. Zudem könne es "einfach nicht sein", dass das DFB-Team nach einer Führung "nachlässiger" wird: "Andere Teams, wie zum Beispiel die Italiener, sind da viel abgebrühter. Die Spielen ein Spiel auch einmal nach Hause. Das müssen wir noch lernen!"
Quelle: ntv.de, tno/sid/dpa