Vermeidbare Niederlage bei Juventus BVB macht sich das Leben schwer
24.02.2015, 22:46 Uhr
Marco Reus traf zum zwischenzeitlichen 1:1. Auch wenn für den BVB insgesamt mehr drin war in Turin, könnte das Reus-Tor am Ende noch Gold wert sein.
(Foto: REUTERS)
Gut gespielt, unnötig verloren: Im Achtelfinal-Hinspiel bei Juventus Turin zeigt Borussia Dortmund eine sehr ordentliche Leistung für einen Krisenklub, auch das ersehnte Auswärtstor gelingt. Trotzdem droht daheim ein Vabanquespiel, weil man zweimal fatal patzt.
Borussia Dortmund hat durch dumme Abwehrfehler eine bessere Ausgangslage im Achtelfinale der Champions League bei Juventus Turin verspielt. Das Team von Trainer Jürgen Klopp verlor nach zwei überflüssigen Schnitzern das Hinspiel mit 1:2 (1:2). Carlos Tévez (13.) und Álvaro Morata (42.) erzielten vor 41.182 Zuschauer im ausverkauften Juventus-Stadium die Treffer für das Heimteam. Marco Reus (18.) erhielt dem BVB mit seinem zwischenzeitlichen Ausgleich vor dem Rückspiel am 18. März aber noch alle Chancen auf den dritten Viertelfinaleinzug in der Königsklasse nacheinander.
Tore: 1:0 Tevez (13.), 1:1 Reus (18.), 2:1 Morata (42.)
Turin: Buffon - Lichtsteiner, Bonucci, Chiellini, Evra - Marchisio, Pirlo (37. Pereyra), Pogba - Vidal (87. Padoin) - Tevez (89. Coman), Morata. -
Dortmund: Weidenfeller - Piszczek (32. Ginter), Sokratis (46. Kirch), Hummels, Schmelzer - Gündogan, Sahin - Aubameyang, Mchitarjan, Reus - Immobile (76. Blaszczykowski)
Referee: Lahoz (Spanien) Zus.: 41.182
Bei der Niederlage machte sich der BVB das Leben selbst schwer. Vor Anpfiff musste Coach Jürgen Klopp kurzfristig auf Neven Subotic wegen eines Magen-Darm-Infekts verzichten, nach einer halben Stunde in der von Juventus ruppig geführten Partie humpelte Linksverteidiger Lukasz Piszczek in die Kabine.
Juve nutzte die Konfusion als Meister der Effektivität und profitierte dabei von BVB-Patzern. Beim ersten Gegentreffer etwa patzte Keeper Roman Weidenfeller. Beim zweiten Tor durch Morata war die umgestellte Dortmunder Abwehr kollektiv indisponiert.
Dortmund startet mit Selbstbewusstsein
Zunächst präsentierte sich der BVB ermutigt von drei Ligasiegen nacheinander noch erstaunlich selbstbewusst, setzte das Heimteam mit viel Ballbesitz und hoher Passquote unter Druck. Italo-Stürmer Ciro Immobile, der überraschend in der Startelf stand, startete schwungvoll.

BVB-Coach Jürgen Klopp sah zwei schwere Abwehrpatzer seiner Dortmunder, die Juventus eiskalt verwertete.
(Foto: dpa)
Doch er blieb anschließend ebenso glücklos wie der BVB, der starke Auftakt wurde nicht belohnt. Juve kam stattdessen gleich mit der ersten gefährlichen Aktion zur schmeichelhaften Führung. Die Hereingabe von Álvaro Morata, den Sokratis auf der rechten Abwehrseite nicht stoppen konnte, wehrte Weidenfeller unglücklich in die Mitte ab. Tévez schob ohne Mühe ein, auch im achten Duell mit Juve blieb Dortmund damit nicht ohne Gegentor.
Doch, oh Wunder - während in der Liga in dieser Saison die Köpfe nach Rückständen häufig nach unten gingen, drängte Dortmund direkt auf den Ausgleich. Und auch die Gäste profitierten von einem defensiven Aussetzer des Gegners: Nachdem Innenverteidiger Giorgio Chiellini auf dem glitschigen Rasen ausrutschte, versenkte Reus eiskalt von der Strafraumgrenze.
Morata spaziert durch BVB-Abwehr
Der BVB zeigte nun wieder sein bestes Champions-League-Gesicht und zerstörte durch frühes Attackieren die Souveränität des italienischen Rekordmeisters. Kurz nachdem Juve-Regisseur Andrea Pirlo mit muskulären Problemen vom Platz musste und in dicker Jacke missmutig auf der Bank Platz nahm (38.), brachten sich die Westfalen jedoch wieder durch einen Patzer um den Lohn ihrer Arbeit.
Völlig ungestört von einer unglücklichen Viererkette des BVB erzielte Morata nach Vorlage durch Pogba über die linke Seite das glückliche 2:1. Vor dem erneuten Rückschlag kam Matthias Ginter für Piszczek, der sich bei einem Foul von Pogba am linken Knöchel verletzte. Der Nationalspieler rückte neben Hummels. Den zunächst auf rechts verschobenen Sokratis nahm Klopp zur Halbzeit für Oliver Kirch vom Feld.
Trotz der Defensivrochaden blieb der BVB ein gleichwertiger Gegner, tat sich jedoch beim Herausspielen von Torchancen schwer und präsentierte sich offensiv zu harmlos. Auf der anderen Seite verpasste Tévez nur knapp das 3:1 (71.). Kurz vor Spielende strich noch ein Schuss von Roberto Pereyra (86.) nur Zentimeter am BVB-Pfosten vorbei. Dann war Schluss in Turin.
Quelle: ntv.de, cwo/dpa