Fußball

Frankfurt siegt ohne Marmoush BVB schimpft wütend mit dem Schiri und verliert

Schiedsrichter Schlager entschied: kein Elfmeter für Dortmund.

Schiedsrichter Schlager entschied: kein Elfmeter für Dortmund.

(Foto: IMAGO/Kirchner-Media)

Auch das dritte Bundesliga-Spiel im neuen Jahr verliert Borussia Dortmund. Eintracht Frankfurt tritt zwar ohne Omar Marmoush an, findet aber trotzdem mit dem Ball den Weg ins Tor. Die BVB-Profis rennen nicht nur ihrem Gegener, sondern auch dem Schiedsrichter vergeblich hinterher.

Die Krise wird größer, der Trainerstuhl von Nuri Şahin wackliger: Borussia Dortmund hat auch das dritte Spiel des Jahres verloren und rutscht nach dem 0:2 (0:1) bei Eintracht Frankfurt immer tiefer in den Schlamassel. Während die Hessen auch ohne den abwanderungswilligen Topstürmer Omar Marmoush überzeugten, leistet sich der BVB drei Tage nach dem peinlichen 2:4 in Kiel den nächsten Ausrutscher.

Marmoush fehlte wegen des bevorstehenden Transfers zu Manchester City im Kader der Frankfurter, die sich davon aber unbeeindruckt zeigten: Hugo Ekitiké (18.) und Oscar Höjlund (90.+2) sorgten für den dritten Sieg im dritten Spiel des Jahres. Während die Adlerträger Rang drei zementierten, muss Dortmund weiter mit dem tristen Tabellenmittelfeld vorliebnehmen. Mehrfach forderten die BVB-Stars schimpfend einen Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Daniel Schlager, doch der winkte jeweils bestimmt ab. Als die Westfalen nach dem Spiel zu den eigenen Fans trotteten, drehten sie angesichts der wütenden Gesichter schnell wieder um.

"Es ist ein Ergebnissport, und wir konnten wieder kein Ergebnis erzielen", sagte Pascal Groß bei DAZN: "In der zweiten Halbzeit war es eine ordentliche Leistung, aber ich finde, das sollte Normalität sein. Wir haben das Spiel nicht gewonnen, davon können wir uns auch nichts kaufen." Sebastian Kehl lehnte jegliche Trainer-Diskussion ab. "Wir werden weitermachen in dieser Konstellation. Das Vertrauen hat Nuri", sagte der BVB-Sportdirektor direkt nach Schlusspfiff.

Dabei hatte sich Şahin vor Spielbeginn bei DAZN noch optimistisch gezeigt: "Mit jeder Stunde nach dem Kiel-Spiel war meine Stimmung deutlich besser, wir wollen nach vorne schauen". Im Vergleich zu der desolaten Vorstellung im hohen Norden am Dienstag nahm der 36-Jährige nur zwei Veränderungen in der Startelf vor, für Marcel Sabitzer und Julien Duranville rückten Pascal Groß (nach Rotsperre) und Waldemar Anton ins Team.

Dortmund drückt nach der Pause, aber Frankfurt macht den Deckel drauf

Das Spiel begann mit Großchancen auf beiden Seiten: Nach rund einer Minute hatte Hugo Larsson nach einem Abspielfehler von Gregor Kobel die Führung für Frankfurt auf dem Fuß, doch der BVB-Schlussmann machte seinen Fauxpas per Fußabwehr wieder wett. Auf der Gegenseite scheiterte Serhou Guirassy mit einem Kopfball am Pfosten (9.).

Der BVB war vor 58.000 Zuschauern auf Kontrolle bedacht, Frankfurt präsentierte sich aktiver - und startete in Person von Rasmus Kristensen nach gut einer Viertelstunde ein Überfallkommando, das Ekitiké aus kurzer Distanz zur Führung vollendete. Die Hausherren blieben mit ihren schnellen Gegenstößen auch danach brandgefährlich und erarbeiteten sich durch Ansgar Knauff (22.), Ekitiké (34.) und Nathaniel Brown (37.) weitere Einschussmöglichkeiten. Dortmund hingegen fand in der Offensive nur selten Zugriff.

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Zu Beginn der zweiten Halbzeit verbuchten die Westfalen dann deutlich mehr Spielanteile, wurden zunehmend drückender und näherten sich durch den eingewechselten Yan Couto (50.), Jamie Gittens (58.) und Guirassy (61.) dem SGE-Gehäuse an. Der BVB schien dem Ausgleich näher zu kommen, doch zwingende Chancen wusste die weitestgehend stabile Frankfurter Defensive weiterhin zu verhindern. Glück hatte die Eintracht allerdings, als Arthur Theate im Strafraum Guirassy aufhielt, ein Elfmeterpfiff aber ausblieb (85.). Höjlund machte dann mit seinem ersten Bundesligator alles klar.

In der Offensive verstand es das Team von Trainer Dino Toppmöller nach wie vor, durch schnelles Direktspiel in Tornähe zu gelangen - dort fehlte aber Marmoush. Der Ägypter wird aller Wahrscheinlichkeit nach in Richtung England wechseln. "Es ist City, mit denen wir seit ein, zwei Tagen im engeren Austausch sind", bestätigte Sportvorstand Markus Krösche vor dem Spiel bei DAZN: "Die Wahrscheinlichkeit ist sehr, sehr hoch, dass er uns verlässt." Im Gespräch sind bis zu 80 Millionen Euro Ablösesumme. Nach Randal Kolo Muani, Luka Jovic und Sébastien Haller wäre es der vierte Multi-Millionen-Abgang der Eintracht innerhalb von fünfeinhalb Jahren. Auf den Rängen besangen die Fans nicht den fehlenden Marmoush, sondern Manager Krösche.

Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa

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