Negativserie kostet Tedesco Job Belgien wirft deutschen Nationaltrainer raus
17.01.2025, 13:52 Uhr
Domenico Tedesco ist nicht mehr Nationaltrainer Belgiens.
(Foto: IMAGO/Photo News)
Nur zwei Jahre darf Domenico Tedesco Nationaltrainer Belgiens sein, nun ist die kurze Ära des Deutschen schon wieder beendet. Der ehemalige Bundesligatrainer wird mit freundlichen Worten verabschiedet.
Nach nur zwei Jahren muss Domenico Tedesco seinen Posten als Nationaltrainer Belgiens wieder räumen. "Die Nationalmannschaft beendet ihr Kapitel mit Domenico Tedesco", verkündete der Verband. "Wir danken dir, Domenico, für dein Engagement und deine Leidenschaft in den letzten zwei Jahren. Wir wünschen dir alles Gute für die Zukunft!" Tedesco habe in seiner kurzen Amtszeit "viele junge Spieler in die Mannschaft integriert, darauf kann sein Nachfolger aufbauen".
Der deutsche Trainer, der zuvor RB Leipzig und den FC Schalke 04 in der Bundesliga betreut hatte, hatte sein Amt nach der für eine große belgische Generation um Superstar Kevin De Bruyne und Stürmer Romelu Lukaku mit dem Vorrundenaus im Desaster geendeten WM in Katar angetreten. Doch auch Tedesco konnte weder einen spektakulären Fußball noch die gewünschten Ergebnisse liefern: Bei der EM im vergangenen Jahr kämpfte man sich mit Mühe durch die Vorrunde, im Achtelfinale waren die "Roten Teufel" gegen Frankreich beim 0:1 buchstäblich chancenlos. Für atmosphärische Störungen hatte Tedescos Fehde mit dem langjährigen Stammtorhüter Thibaut Courtois gesorgt. Der ehemalige Welttorhüter ist inzwischen aus der Nationalmannschaft zurückgetreten.
"Eine schöne Geschichte ist leider zu Ende gegangen. Ich bin hundertprozentig sicher, dass die Mannschaft gegen die Ukraine gewinnen und sich auch problemlos für die WM qualifizieren wird", sagte Tedesco. Das Team befinde sich "noch in der Anfangsphase seiner Entwicklung und wird auch in den kommenden Jahren für Aufsehen sorgen".
Negativserie kostet den Job
Das letzte Länderspiel Tedescos als belgischer Nationaltrainer bleibt damit ein 0:1 in Budapest gegen Israel, es war die dritte Pleite in Serie. Die Kritik an Tedesco hatte in Belgien nach mehreren Spielen der "Roten Teufel" ohne Sieg und dem knapp abgewendeten direkten Abstieg in der Nations League noch einmal zugenommen. Der frühere Bundesliga-Trainer von RB Leipzig und Schalke 04 hatte wiederum im November auf die hohe Zahl an Verletzten verwiesen und zeigte sich sicher, noch der richtige Mann für den Job zu sein. Sein Vertrag lief ursprünglich bis zur Weltmeisterschaft 2026.
Wie allerdings die belgische Zeitung "Het Nieuwsblad" berichtet, sind Gespräche zu einer möglichen Nachfolge mit dem Portugiesen Sergio Conceicao, der aktuell den italienischen Erstligisten AC Mailand trainiert, nicht erfolgreich verlaufen. Die Verhandlungen sollen schon fortgeschritten gewesen sein. Demnach gebe es aber Gespräche mit neuen Kandidaten. Noch bis Ende des Monats will Sportdirektor Vincent Mannaert der Zeitung zufolge einen neuen Nationaltrainer vorschlagen.
Tedescos Nachfolger startet gleich mit einem Ernstfall in seine Amtszeit: Im März will Belgien in den Abstiegs-Playoffs gegen die Ukraine den Abstieg aus der Liga A der Nations League verhindern.
Quelle: ntv.de, ter