Mit Gier und Schärfe zum Titel BVB will in den Kampfmodus schalten
13.01.2019, 18:09 Uhr
Borussia Dortmund geht mit Selbstbewusstsein in die Rückrunde.
(Foto: imago/VI Images)
Eigentlich ist Fußball-Bundesligist und Herbstmeister Borussia Dortmund zum Rückrundenstart das gejagte Team. Doch irgendwie will man sich beim BVB nicht in diese Rolle pressen lassen. Geschäftsführer Watzke koketteiert mit einer Außenseiterrolle. Michael Zorc dagegen fordert den "Kampfmodus".
Vereinsboss Hans-Joachim Watzke verlangt "Schärfe", Lizenzspielerchef Sebastian Kehl "Gier" und Sportdirektor Michael Zorc "den Kampfmodus": Bei Herbstmeister Borussia Dortmund will sich die Führung vor dem Rückrundenstart in der Fußball-Bundesliga nicht vom Sechs-Punkte-Polster auf Titelverteidiger Bayern München blenden lassen und spürbar jeglichen Schlendrian schon im kleinsten Ansatz ersticken. Zugleich aber ist das Thema Meisterschaft bei den Westfalen (immer noch) keines.
Soll es vor dem Beginn des entscheidenden Saisonabschnitts am kommenden Samstag (ab 18.30 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) bei RB Leipzig jedenfalls nicht sein, wie Watzkes Koketterie mit der Außenseiterrolle zum Abschluss des Trainingslagers in Marbella zeigte: München nämlich, zitierte die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" den Geschäftsführer, müsse aufgrund seiner finanziellen Möglichkeiten "damit leben, immer die Favoritenrolle zu haben". Natürlich aber sind Dortmunds Ansprüche nach der zweitbesten Vorrunde ihrer Bundesliga-Geschichte andere als nur Platz zwei. "Es wird entscheidend sein, wie wir starten", schwor Watzke die Mannschaft von Trainer Lucien Favre denn auch schon auf den anstehenden und durchaus als schon wegweisend anzusehenden Auftritt in Leipzig ein: "Wir müssen wieder Schärfe reinbringen."
"Müssen unbedingt Gier haben"
Zwar mahnte Mario Götze in der "Welt am Sonntag", "dass wir dranbleiben", doch treibt die BVB-Spitze kollektiv die Sorge um den Verlust der in der Hinrunde gleichermaßen begeisternden wie beflügelnden Leichtigkeit um. "Es kommen noch einige Herausforderungen uns zu, mit denen wir in der Hinrunde nicht konfrontiert gewesen sind. Diese Hürden dürfen nicht unterschätzt werden. Wir müssen unbedingt die Gier behalten", sagte Kehl der "FAS". "Wir müssen", schlug Zorc in seinem Marbella-Fazit auf der BVB-Homepage ähnliche Töne an, "raus aus dem Trainingsmodus und rein in den Kampfmodus."
Die zuletzt wieder selbstbewussteren Kampfansagen aus München indes lässt Götze an sich abtropfen. "Worte bringen keine Punkte", sagte der 26-Jährige dazu lediglich. Favre verglich unterdessen in der Bild am Sonntag seine Suche nach dem passenden Erfolgsrezept nicht nur für das Duell mit Leipzig mit dem Bäckerhandwerk. "Das ist wie bei einem Kuchen. Du hast den Teig fertig geknetet, und plötzlich fehlt Zucker oder Zimt. Die Mischung macht immer den Unterschied. Es muss nur ein Detail fehlen, und der Kuchen misslingt.
Wenn nur zwei Spieler mal nicht in Topform oder verletzt sind, kann es ganz schnell in die falsche Richtung gehen", berichtete der Schweizer aus seiner "Meisterkonditorei". Ein Fixpunkt in Favres Planungen ist Nationalspieler Marco Reus. Nachdem der Kapitän in Marbella zum Abschluss nach überstandenen Magenproblemen wieder mittrainieren konnte, ist sein Einsatz in Leipzig laut Zorc "nicht gefährdet". Hingegen wird Abwehrchef Manuel Akanji Vereinsangaben zufolge wegen Hüftproblemen vorerst ausfallen - und Favre damit zur Veränderung seiner Wunschrezeptur zwingen.
Quelle: ntv.de, Dietmar Kramer, sid