Chicharito ist die CL-Hoffnung Bayer setzt auf die "kleine Erbse"
16.09.2015, 16:46 Uhr
Die "kleine Erbse" Chicharito hat eine Menge Fähigkeiten am Ball.
(Foto: imago/Horstmüller)
In Heung-Min Son verlor Bayer Leverkusen Ende August einen idealen Fußball-Botschafter - doch sie holten dafür einen noch besseren. In der Champions League soll der Mexikaner "Chicharito" helfen, Bayer möglichst lange auf der großen Bühne zu präsentieren.
Die gegnerischen Fans verspotteten Chicharito gleich als "kleine Pille", doch der Euphorie bei Bayer Leverkusen tat der Spott keinen Abbruch. In dem mexikanischen Stürmerstar, Spitzname "kleine Erbse", hat Bayer einen Spieler verpflichtet, der alle im Verein froh macht: Trainer Roger Schmidt erhielt einen starken Spieler, die Fans einen echten Helden mit Weltstar-Flair und nicht zuletzt betritt der Klub die große Champions-League-Bühne gegen Bate Borissow (ab 20.45 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) mit einem ganz starken Markenbotschafter.

Roger Schmidt setzt in Champions League auch auf die Klasse von Neuzugang "Chicharito".
(Foto: picture alliance / dpa)
Denn vor allem in dieser Hinsicht hatte der überraschende und offenbar auch überstürzte Abgang von Heung-Min Son zu Tottenham Hotspur ein Loch gerissen. Der Südkoreaner ist einer der beliebtesten Spieler auf dem wachsenden asiatischen Markt und es ist sicher kein Zufall, dass Bayer kurz nach seiner Verpflichtung ein koreanisches Elektronik-Unternehmen als Trikot-Sponsor präsentieren konnte.
Chicharito ist derweil eine Marke auf dem amerikanischen Markt, ein Volksheld in Mexiko (wo Bayer ein großes Werk hat), Fan-Liebling mit Vergangenheit bei den Welt-Marken Manchester United und Real Madrid - und vor allem der erfahrenere und wahrscheinlich bessere Spieler, der im Gegensatz zu Son bereits seine Qualität in der Champions League und bei internationalen Turnieren nachgewiesen hat. Dass Bayer bei dem Geschäft fast 20 Millionen Ablöse-Gewinn generierte, machte das Geschäft schon vor dem ersten Einsatz rund.
"Bei einem Spieler wie ihn braucht man keinen Scout", sagte Schmidt und meinte vor allem den Spieler - insgeheim aber vielleicht das gesamte Paket. Für ihn ist Javier Hernández Balcázar, so der komplette Name, nicht nur wegen seiner Torgefährlichkeit wichtig. An seiner Erfahrung aus 75 Einsätzen im Nationalteam (41 Tore), 190 Pflichtspielen für Manchester und Real (68) sowie je zwei Welt- und Kontinental-Meisterschaften können sich die vielen jungen Spieler aufrichten - vor allem die Offensiven wie Julian Brandt (19) oder Hakan Calhanoglu (21).
Ein dankbarer Junge
Der 27-jährige Lateinamerikaner, der von Nationalmannschafts-Kapitän Bastian Schweinsteiger in der kurzen gemeinsamen Manchester-Zeit den Wechsel zu Bayer empfohlen bekam, geht voran, nimmt Druck von den Youngstern. Und präsentiert sich bisher obendrein als ausgesprochen bescheiden. Nach seiner Einwechslung in der 58. Minute gegen Darmstadt 98 bedankte sich der sensible Torjäger, dem bei wichtigen Toren auch schon mal auf dem Platz die Tränen kamen, für die "lange Einsatzzeit". "Chicharito hatte ein paar gute Szenen und hat was bewegt", sagte Trainer Schmidt, auch wenn der Mexikaner die Pleite gegen den Aufsteiger nicht mehr verhinderte: "Er hat ein Super-Gefühl für torgefährliche Situationen. Mit seiner Beweglichkeit und seinem Stil passt Chicharito prima zu uns."
Und ein prima Botschafter ist der Sohn von WM-Teilnehmer Javier Hernández Gutierrez, der wegen seiner stechend grünen Augen "Chicharo" (Erbse) genannt wurde, eben auch. In den sozialen Netzwerken Facebook, Twitter und Instagram explodierten Bayers Follower-Zahlen regelrecht. Die Marke des Werksklubs wird damit weiter aufgewertet. Der sportliche Erfolg wäre da fast schon ein nettes Zuwerk.
Quelle: ntv.de, Holger Schmidt, sid