Fußball

Leon Goretzka, der "Musterprofi" Bayern-Streichkandidat ist plötzlich strahlendes Vorbild

Zwei Streichkandidaten - zwei, die gerade reüssieren.

Zwei Streichkandidaten - zwei, die gerade reüssieren.

(Foto: IMAGO/Sven Simon)

Leon Goretzka schweigt und genießt. Über seinen großen Auftritt im Bundesliga-Spiel gegen den VfL Wolfsburg will er nicht reden. Seine Bayern-Teamkollegen, der Trainer und der Sportvorstand schon. Der Abschied scheint vertagt.

Sportvorstand Max Eberl wertet den starken Auftritt von Leon Goretzka als Belohnung für seinen professionellen Umgang mit einer schwierigen Situation beim FC Bayern München. "Es ist vorbildlich, wie er im Training ist und wie er immer seine Leistung bringt, wenn er auf dem Platz steht", sagte Eberl nach dem 3:2 (2:1) in der Fußball-Bundesliga gegen den VfL Wolfsburg. "Er hat sich belohnt mit zwei Toren."

Goretzka war nur als Reservist und sogar als Verkaufskandidat in die Saison gestartet. Hinter Kimmich, Neuzugang Joao Palhinha, Aufsteiger Aleksandar Pavlovic und Konrad Laimer, der inzwischen meist Rechtsverteidiger spielt, war er im zentralen Mittelfeld die Nummer fünf - und sollte trotz Vertrages bis 2026 weg. Er klagte nicht, sondern wartete geduldig auf seine Chance, die kam, als sich Konkurrenten verletzten. Inzwischen hat Goretzka mehr Minuten gespielt als Pavlovic und Palhinha.

An diesem Samstag ragte der 29-Jährige in der Allianz Arena zudem als zweifacher Torschütze heraus. Erst traf er mit dem Fuß (20. Minute), dann mit dem Kopf (62.). Mit dem am Ende noch etwas wackligen Sieg rundeten die Münchner eine perfekte Neun-Punkte-Woche in der Bundesliga ab - und bleiben so auf Meisterkurs.

"Wir haben ihm den Rücken gestärkt und wussten, dass seine Zeit kommen wird", sagte Kapitän Manuel Neuer über den Doppeltorschützen. "Das tut ihm gut. Ich glaube, jeder Spieler wird bei uns gebraucht. Und wenn man weiter hart an sich arbeitet und auch den Kopf nicht in den Sand steckt, dann ist es auch ganz normal, dass man dafür dann belohnt wird."

"Würde das jedem Profi empfehlen"

Trainer Vincent Kompany erklärte Matchwinner Goretzka für den Umgang mit seiner zeitweise schwierigen Situation beim Rekordmeister zum Vorbild für andere Profis. "Er hat auf die richtige Art reagiert, mit den Füßen, nicht mit Worten. Ich würde das jedem Profi empfehlen", sagte Kompany.

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Goretzka, so Eberl, ist "ein wichtiger Spieler für uns". Der Sportvorstand hob die Vielfältigkeit hervor. Der bald 30-Jährige kann nicht nur im defensiven Mittelfeld eingesetzt werden, sondern half wie zuletzt gegen Hoffenheim in der Schlussphase schon wiederholt als Innenverteidiger aus. "Er gibt uns die Möglichkeiten zu agieren und zu reagieren auf dem Platz", sagte Eberl und titulierte Goretzka als "Musterprofi". Über die Zukunftsaussichten von Goretzka beim FC Bayern, wo der Vertrag noch bis zum 30. Juni 2026 läuft, sprach Eberl allerdings nicht. Tatsächlich ist auf seiner Position der 19-jährige Hoffenheimer Tom Bischof eingeplant.

"Er ist schon ein Paradebeispiel für jeden in der Kabine, der vielleicht ein bisschen hintendran ist, der jetzt nicht so viel Spielzeit hat", sagte Mittelfeldkollege Joshua Kimmich. "Es geht immer schnell. Und im Fußball geht es vor allem immer um Leistung. Und wenn du kontinuierlich gute Leistungen zeigst, dann stehst du auf dem Platz. Er hat sich mit einem Doppelpack belohnt." Gibt es doch eine längere Zukunft für Goretzka beim FC Bayern?

Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid

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