Schalke sagt torreich "Tschüss" Bayern feiert, BVB krampft, Mainz in Europa
14.05.2016, 17:49 Uhr
Die Bayern feiern die vierte Meisterschaft in Folge.
(Foto: dpa)
Mario Götze lässt die meisterlichen Bayern am letzten Spieltag nochmal richtig jubeln. Anders als dem Meister gelingt dem BVB die Generalprobe fürs Pokalfinale nicht. Der Revierrivale aus Schalke verabschiedet sich mit einem Sieg von Trainer Breitenreiter.
FC Bayern – Hannover 96 3:1 (2:0)
Meister Bayern München hat sich mit flottem Fußball und einem Sieg auf das DFB-Pokalfinale eingestimmt und Pep Guardiola einen würdigen Abschied aus der Bundesliga beschert. Das Team des scheidenden Katalanen bezwang Absteiger Hannover 96 locker mit 3:1 (2:0), ehe Kapitän Philipp Lahm um 17.41 Uhr die Schale in Empfang nahm. Den historischen vierten Titel in Serie hatte der Rekordchampion bereits in der Vorwoche perfekt gemacht. Die Bayern-Stars feierten im rot-weißen Konfettiregen den insgesamt 26. Meistertitel für den Verein. Am Abend steht eine vereinsinterne Party in München an. Am Sonntag werden sich Trainer Pep Guardiola und seine Meisterspieler mit der elf Kilogramm schweren Schale ihren Fans auf dem Rathausbalkon am Marienplatz präsentieren.
In einem unterhaltsamen Spiel hatte sich Robert Lewandowski (12.) mit seinem 30. Saisontor zum zweiten Mal nach 2014 die Torjägerkanone geschnappt. Der in München so unglückliche WM-Held Mario Götze (28., 54.), der die Bayern im Sommer verlassen dürfte, sicherte den 28. Dreier der Saison. Artur Sobiech (66.) gelang immerhin noch der Ehrentreffer für Hannover.
Borussia Dortmund – 1. FC Köln 2:2 (1:2)
Borussia Dortmund ist beim letzten Heimspiel mit Weltmeister Mats Hummels die Generalprobe für das DFB-Pokal-Finale gegen Bayern München misslungen. Der BVB kam gegen den 1. FC Köln am letzten Bundesliga-Spieltag nicht über ein 2:2 (1:2) hinaus, ist mit 78 Punkten aber dennoch bester Tabellenzweiter der Liga-Historie. Der FC kann mit seiner Saison ohne Abstiegssorgen rundum zufrieden sein, auch wenn die Kölner ihren ersten Sieg in Dortmund seit 1991 verpassten. Ein Traumtor von Gonzalo Castro (11.) brachte die Gemüter im sportlich bedeutungsarmen Spiel erstmals etwas in Wallung. Sein Rechtsschuss zum 1:0 schlug im oberen linken Torwinkel ein und war unhaltbar für FC-Torhüter Thomas Kessler, der anstelle von Timo Horn spielen durfte. Anthony Modeste (27.) und der frühere BVB-Profi Milos Jojic (43.) trafen für die Kölner. Marco Reus (75.) glich mit einem direkten Freistoß aus.
Bayer Leverkusen – FC Ingolstadt 3:2 (2:1)

Nach einer starken Saison verlässt Ralph Hassenhüttl Ingolstadt in Richtung Leipzig.
(Foto: imago/Stefan Bösl)
Ralph Hasenhüttl verlässt den FC Ingolstadt nach zweieinhalb erfolgreichen Jahren doch noch mit einem Negativ-Rekord. Durch das 2:3 (1:2) bei Bayer Leverkusen verloren die Schanzer erstmals unter Hasenhüttl drei Spiele in Folge. Der Österreicher, der zum Aufsteiger RB Leipzig wechselt, verpasste am Ende der beeindruckenden ersten Ingolstädter Bundesliga-Saison zwar die Krönung in Form eines einstelligen Tabellenplatzes. Der Coach wahrte mit dem FCI aber dennoch den Status als zweitbestes bayerisches Team hinter Meister Bayern München und vor dem FC Augsburg. Bayer hatte schon vor zwei Wochen Rang drei und damit die vierte Champions-League-Qualifikation in Folge gesichert. Nach Ingolstadts Führung durch Mathew Leckie (16.) sicherten Charles Aranguiz (31.), Kevin Kampl (37.) und Stefan Kießling (61.) den fünften Heimsieg in Serie. Moritz Hartmann mit seinem zehnten verwandelten Strafstoß der Saison verkürzte noch (69.) Bei Bayer erhielten die wie Sebastian Boenisch verabschiedeten Ersatztorhüter Dario Kresic und (ab der 47. Minute) David Yelldell ihre Abschiedsspiele.
FC Augsburg – Hamburger SV 1:3 (1:1)
Markus Weinzierl hat sich in seinem mutmaßlich letzten Spiel als Trainer des FC Augsburg mit einer Niederlage verabschieden müssen. Zum Abschluss ihrer fünften Bundesliga-Saison unterlagen die Schwaben dem Hamburger SV mit 1:3 (1:1). Beide Mannschaften hatten sich bereits am Spieltag zuvor endgültig den Klassenverbleib gesichert, die Spieler des FC Augsburg feierten dies sogar schon mit einem dreitägigen Ausflug nach Mallorca. Weinzierl wird den FCA aller Voraussicht nach verlassen und in Richtung Schalke 04 ziehen, eine Bestätigung steht noch aus. Bis 2020 in Augsburg bleiben wird dagegen Torjäger Alfred Finnbogason, der in der 11. Minute mit seinem siebten Saisontreffer das 1:0 erzielt hatte. Michael Gregoritsch glich mit einem schönen Freistoß aus (36.) und legte in der 75. Minute aus kurzer Distanz noch einmal nach. Zudem lieferte der Österreicher bei teils wolkenbruchartigen Regenfällen die Vorlage zum zwischenzeitlichen 2:1 der Gäste durch Nicolai Müller (62.).
SV Darmstadt – Borussia M'Gladbach 0:2 (0:1)
Borussia Mönchengladbach hat dank seines "HundH-Sturms" am letzten Spieltag die quälend lange Sieglos-Serie in der Fremde beendet. 196 Tage nach dem bislang letzten Auswärtserfolg gewannen die Fohlen bei Darmstadt 98 mit 2:0 (1:0) - die Play-offs zur Champions League hatte das Team von Trainer André Schubert schon in der vergangenen Woche durch einen Sieg gegen Leverkusen praktisch perfekt gemacht. Thorgan Hazard (31.) erzielte die Gladbacher Führung, nachdem der vom FC Arsenal heftig umworbene Granit Xhaka ihn mit einem herrlichen Steilpass freigespielt hatte. In der zweiten Halbzeit bestrafte Angreifer André Hahn (63.) die viel zu passive Einstellung der Gastgeber mit dem zweiten Treffer.
1899 Hoffenheim – FC Schalke 1:4 (1:2)

André Breitenreiter und Horst Heldt verabschieden sich mit einem Sieg von Schalke.
(Foto: imago/Team 2)
Schalke 04 hat in der letzten Partie von Sportchef Horst Heldt und Trainer André Breitenreiter den direkten Sprung in die Gruppenphase der Europa League geschafft. Die Königsblauen gewannen zum Abschluss der Bundesliga-Spielzeit 4:1 (2:1) bei 1899 Hoffenheim. Klaas-Jan Huntelaar (7.), Eric Maxim Choupo-Moting (14.) Leroy Sané (56.) und Fabian Schär (89., Eigentor) trafen für die Schalker, die zum ersten Mal bei der TSG gewinnen konnten. Huntelaar (25.) und Matip (26.) hätten das Ergebnis noch in der ersten halben Stunde in die Höhe schrauben können. Stattdessen verkürzte Uth noch vor der Pause. Doch auch Uhts Treffer konnte die erste Heimniederlage der Hoffenheimer unter der Regie ihrer "Retters" Julian Nagelsmann nicht verhindern. Wenige Minuten vor Spielbeginn wurde die Trennung von Breitenreiter offiziell.
FSV Mainz – Hertha BSC 0:0 (0:0)
Trotz einer Nullnummer zum Abschluss der Fußball-Bundesliga hat der FSV Mainz 05 seine erfolgreichste Saison seit fünf Jahren besiegelt und den direkten Einzug in die Gruppenphase der Europa League geschafft. Zwar kamen die Rheinhessen gegen den direkten Konkurrenten Hertha BSC Berlin nicht über ein 0:0 hinaus, verhinderten aber den Absturz auf den siebten Platz. Der FSV war 2012 und 2014 jeweils in den Qualifikationsspielen zum Europacup gescheitert. Die Hertha, die lange auf Champions-League-Kurs lag, rutschte auf Rang sieben ab und muss nun den Umweg über die Qualifikation zur Europa League (ab 28. Juli) gehen. Die "Alte Dame", bei der Niklas Stark in der 87. Minute die Gelb-Rote Karte wegen wiederholten Foulspiels sah, wurde im Endklassement noch von Schalke 04 überflügelt. Vor dem Anpfiff widmeten die FSV-Fans ihrem nach knapp 25 Jahren im Amt zu Schalke 04 wechselnden Manager Christian Heidel eine beeindruckende Choreographie. Der 52-Jährige wurde offiziell nach der Partie auf dem Rasen verabschiedet.
Quelle: ntv.de, kbe/sid