Fußball

Vorwürfe gegen Dreesen Beim FC Bayern tobt offenbar ein neuer Machtkampf

In der Führungsetage des FC Bayern gibt es wohl heftige Unstimmigkeiten.

In der Führungsetage des FC Bayern gibt es wohl heftige Unstimmigkeiten.

(Foto: picture alliance / Peter Schatz)

Hat der FC Bayern bald schon wieder einen neuen Vorstandsvorsitzenden? Gegen Jan-Christian Dreesen wird intern offenbar Kritik laut. Einem Bericht zufolge fällt die Entscheidung um seine Zukunft schon im November.

Beim FC Bayern tobt ein neuer Machtkampf, berichtet das "Manager Magazin". Wie lange Jan-Christian Dreesen den Klub aus München noch als Vorstandsvorsitzender anführt, ist deshalb nicht klar. Möglich ist aber, dass der Funktionär seinen Posten bald wieder räumt - oder räumen muss - und Platz für einen Nachfolger macht.

Bereits am 11. November könnte die Entscheidung über Dreesens Zukunft fallen, dann findet die Aufsichtsratssitzung des Klubs statt. Dreesens Vertrag läuft noch bis Ende der Saison. Dem Bericht zufolge hat er nur die Wahl, freiwillig auf eine Vertragsverlängerung zu verzichten oder herausgeworfen zu werden.

Ein Knackpunkt soll unter anderem ein Vorfall aus der Vergangenheit sein: Vor drei Jahren soll Dreesen sich mit einer Mitarbeiterin gefetzt haben. Dreesen soll sie beschimpft und mit einer Zeitschrift beworfen haben. Der Eklat sei intern untersucht worden, die Frau arbeitet nicht mehr beim FC Bayern. Dennoch könnte ihm dieses Führungsverhalten jetzt auf die Füße fallen.

Der Streit entbrennt jetzt offenbar, weil die Erfolge bei den Münchnern in der Amtszeit von Dreesen bislang ausbleiben. Und weil eine Reihe von Aufsichtsratsmitgliedern mit Dreesens Arbeit als Präsidiumsmitglied der Deutschen Fußball-Liga (DFL) nicht einverstanden sind. Als ein Grund wird der Streit um die TV-Rechte genannt.

Die Liga hatte Sky den Zuschlag und damit den Vorzug vor Mitbewerber DAZN gegeben. Der Streaminganbieter setzte sich dagegen zur Wehr, die Versteigerung endete vor einem Schiedsgericht und muss nun wiederholt werden. Schon im Sommer hatte der Bayern-Aufsichtsrat in einem Brief an die DFL eine Erklärung für das Misslingen der Vergabe gefordert. Dem Aufsichtsrat gehören unter anderem Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß an, unterschrieben war der Brief auch vom Finanzvorstand Michael Diederich.

"Eigenen Mann sabotiert"

Wie das "Manager Magazin" berichtet, wird das gemeinsame Vorgehen der Bayern-Verantwortlichen als Angriff gegen Dreesen gewertet. Ein Insider sagte dem Magazin zufolge, man habe "den eigenen Mann im DFL-Präsidium vor den Bus geworfen und sabotiert". Den DFL-Posten solle er aufgeben und an Diederich weiterreichen, sei Dreesen nahegelegt worden. Dieser habe dies aber bislang verweigert.

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Sollte Dreesens Zeit beim FC Bayern ablaufen, könnte Diederich sein Nachfolger als Vorstandsvorsitzender werden, heißt es. Vereinspräsident Herbert Hainer hört sich nach Informationen der "Sport Bild" bereits um, wie die Stimmungslage ist, auch die Fans haben dabei offenbar ein Mitspracherecht.

Dreesen hatte den Posten als Vorstandsvorsitzender erst im Sommer 2023 übernommen, als der Klub überraschend Oliver Kahn rausgeworfen hatte. Auch Hasan Salihamidzic hatte am Tag der Meisterfeier gehen müssen. Es war der negative Höhepunkt einer turbulenten Saison, in der Julian Nagelsmann entlassen und Thomas Tuchel als dessen Nachfolger verpflichtet worden war.

Quelle: ntv.de, ara

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