Brutale Attacke auch auf Polizei Berliner Hooliganrandale sorgt für Entsetzen
26.02.2017, 12:53 Uhr
Die Berliner Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz. (Archivfoto November 2015)
(Foto: picture alliance / dpa)
Nach den schweren Krawallen von Hooligans vor dem Bundesligaduell zwischen Hertha und Frankfurt veröffentlicht die Berliner Polizei jetzt Details. Unter anderem, dass sich die Beamten nur durch Ziehen ihrer Dienstwaffen vor Angriffen schützen konnten.
Bei der heftigen Massenschlägerei vor dem Bundesliga-Spiel zwischen Hertha BSC und Eintracht Frankfurt (2:0) sind 96 Personen festgenommen worden. Sechs Randalierer mussten ins Krankenhaus gebracht werden, teilte die Polizei am Tag nach dem Spiel mit. Dutzende Anhänger beider Teams waren am Samstag vor dem Anpfiff aufeinander losgegangen und hatten auch Polizisten attackiert. Die Brutalität des Vorgehens hatte für Entsetzen gesorgt.

Die Ausschreitungen trübten die Berliner Freude über den Sieg gegen Frankfurt.
(Foto: imago/Matthias Koch)
Hertha-Manager Michael Preetz verurteilte die Vorkommnisse. "Das ist ein großer Wermutstropfen auf den Fußballsamstag, das muss man ganz klar sagen", sagte der Manager im ZDF. Er wies aber darauf hin, dass der Klub außerhalb des Stadions keine Zuständigkeit mehr habe. "Aber es ist wahnsinnig schwierig, so etwas zu verhindern", so Preetz.
Polizei muss Dienstwaffen ziehen
Wie die Polizei bestätigte, hätten die Schlägereien im Stadtteil Moabit gegen 13 Uhr begonnen. Die rivalisierenden Rowdys seien mit Schlagwerkzeugen aufeinander losgegangen. Auch mit Flaschen, Bierkisten, Stühlen und Feuerwerkskörpern hätten die maskierten Randalierer versucht, Fans des gegnerischen Lagers zu verletzen.
Nachdem die ersten beiden Polizeiwagen am Ort des Geschehens an der Kreuzung Beusselstraße und Turmstraße eintrafen, richtete sich die Gewalt von rund 60 Randalierern auch gegen die Beamte. "Als der Mob auf die Beamten losstürmte, zogen diese ihre Dienstwaffen und verhinderten somit offenbar einen körperlichen Übergriff", erklärte die Polizei.
"Gemeinsam mit weiteren nacheinander eintreffenden Polizeibeamten nahm man die Verfolgung der Chaoten auf." Währenddessen seien Polizeifahrzeuge mit Steinen und Flaschen attackiert worden, wodurch zwei Autos beschädigt wurden.
Verabredete Randale?
Am Ende nahm die Polizei 96 Personen fest, von denen 73 aus Hessen stammten. Diese seien zu einem zentralen Treffpunkt im Bezirk Charlottenburg gebracht worden. Wie die Polizei erklärte, seien gegen alle Beteiligten Platzverweise und Stadionverbote ausgesprochen worden. Sechs Personen wurden ins Krankenhaus gebracht, einer musste stationär verbleiben.
Berliner Medien berichteten, dass es sich um eine verabredete Massenschlägerei gehandelt habe. Das wollte die Polizei nicht bestätigen. "Ob nun die Berlinbesucher gezielt einen Treffpunkt von Herthanern aufgesucht hatten, um diese zu malträtieren oder ob es sich um eine gezielte Verabredung zu einer Schlägerei zwischen Hooligans handelte, ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen", hieß es.
Quelle: ntv.de, cwo/sid/AFP