Korruptionsvorwürfe abgewiesen Blatter beteuert: "Ich bin sauber"
25.08.2015, 07:11 Uhr
"Ich bin ehrlich. Ich bin sauber", versichert Joseph Blatter und weist alle Vorwürfe gegen die Fifa zurück.
(Foto: AP)
Sieben Festnahmen hochrangiger Fifa-Funktionäre wegen Korruption sprechen eigentlich eine eindeutige Sprache. Nicht jedoch für den Präsidenten des Weltfußballverbands, Joseph Blatter. Er bleibt dabei: Die Fifa sei nicht korrupt und er selbst ein ehrlicher Mann.
Der scheidende Fifa-Präsident Joseph Blatter hat den Vorwurf systematischer Korruption im Fußball zurückgewiesen und erneut seine persönliche Unschuld beteuert. "Ich weiß, was ich getan habe, was ich nicht getan habe. Ich habe mein Gewissen, und ich weiß, dass ich ein ehrenwerter Mann bin", sagte der Chef des Fußball-Weltverbandes in einem Interview der BBC und betonte: "Ich bin ehrlich. Ich bin sauber. Ich habe keine Sorgen."
Die Institution sei nicht korrupt, unterstrich der 79 Jahre alte Schweizer. "Es gibt keine Korruption im Fußball, es gibt Korruption bei Einzelpersonen. Es sind die Menschen", erklärte Blatter. Er war Ende Mai für eine fünfte Amtszeit wiedergewählt worden, hatte wenig später aber seinen Rücktritt angekündigt. Mit seinem Rückzug nach dann 18 Jahren Amtszeit wolle er die Fifa schützen. "Mich selbst kann ich gut alleine schützen. Ich bin stark genug dafür", sagte Blatter.
Am Rande des Fifa-Kongresses waren in Zürich sieben hochrangige Fußball-Funktionäre, darunter zwei Vize-Präsidenten im Exekutiv-Komitee des Weltverbandes, festgenommen worden. In der Schweiz und in den USA laufen Ermittlungen wegen des Verdachts der Korruption. Blatters Nachfolger wird am 26. Februar 2016 gewählt. Favorit auf den Fifa-Chefposten ist bislang der Franzose Michel Platini, derzeit Präsident der Europäischen Fußball-Union (Uefa).
Weitere Bewerber auf die Stelle sind der Südkoreaner und ehemalige Fifa-Vize Chung Mong-Joon und das brasilianische Fußballidol Zico. Zudem ist der Verbandschef Liberias, Musa Bility, im Gespräch für Blatters Posten. Für den unwahrscheinlichen Fall einer leeren Kandidatenliste sieht sich Blatter einem Bericht der Schweizer Zeitung "Blick" zufolge offenbar weiterhin an der Fifa-Spitze. "Ich bin der gewählte Präsident, demissioniert habe ich nie, ich habe mein Amt zur Verfügung gestellt. Gibt es keinen Nachfolger? Ich weiß es nicht, es gibt ja einen Präsidenten", zitierte das Blatt den 79-Jährigen. Blatter sieht seine Zukunft als Radiomoderator, erklärte er.
Quelle: ntv.de, lsc/dpa/sid