Fußball

"Kann mich nur bei ihm bedanken" Boateng: Ginge es nach Tuchel, wäre ich beim FC Bayern

Boateng trainierte in München mit.

Boateng trainierte in München mit.

(Foto: picture alliance / SvenSimon)

Italien statt Bundesliga, Tabellenletzter statt deutscher Rekordmeister: Jérôme Boateng nimmt einen anderen Karriereabzweig. Bei US Salernitana kommt der zwischenzeitlich Vereinslose unter, nachdem er im Sommer beim FC Bayern mittrainiert hatte. Thomas Tuchel hätte ihn haben wollen, sagt der 35-Jährige.

Der frühere Fußball-Nationalspieler Jérôme Boateng ist überzeugt, dass eine zwischenzeitlich mögliche Rückkehr zum FC Bayern nicht an Thomas Tuchel gescheitert sei. "Hätte nur Thomas Tuchel entschieden, würde ich heute das Bayern-Trikot tragen", sagte Boateng der "Bild am Sonntag" über den Münchner Trainer. "Er war die treibende Kraft hinter meinem Engagement in München und der Möglichkeit, mich dort fit zu halten. Ich kann mich nur bei ihm bedanken."

Boateng, der in dieser Woche in Italien bei US Salernitana unterschrieb, hatte im vergangenen Herbst als vereinsloser Profi bei den Bayern mittrainiert. Wegen der Personalsorgen in der Defensive war über die Rückholaktion diskutiert worden. "Aber dann hieß es, dass der Kader doch gut genug besetzt sei", sagte Boateng. "Das wurde mir zumindest so gesagt." Er betonte: "Der FC Bayern ist für mich immer eine Herzensangelegenheit. Ich werde dem Verein immer dankbar sein, immer Bayern-Fan bleiben."

Bei seinem neuen Klub in der Serie A sei er nun "herzlich und freundlich" aufgenommen worden. Er unterschrieb beim Tabellenletzten der italienischen Serie A einen Vertrag bis zum Sommer. "Ich freue mich, hier zu sein und für diesen großartigen Verein und seine leidenschaftlichen Fans zu spielen. Ich bin dankbar für die Gelegenheit, diese wunderschöne Stadt und Region zu repräsentieren", hatte Boateng am Freitag auf X geschrieben. "Ich freue mich sehr, meine Karriere hier fortzusetzen und zum Erfolg des Vereins beizutragen. Ich werde alles geben, damit wir unsere Ziele erreichen. Forza Salernitana!"

Ein Karriereende ist für Boateng noch kein Thema. "Ich denke noch nicht ans Aufhören. Ich muss wieder in die Spiele kommen, meinen Takt finden", sagte er: "Ich will noch einige Jahre, vielleicht drei, spielen."

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Im öffentlichen Fokus hatte Boateng zuletzt weniger wegen seiner sportlichen Karriere gestanden, sondern vor allem als Privatmann. Der Weltmeister von 2014 steht vor einem neuen Strafprozess in Bayern, weil ihm vorgeworfen wird, im Sommer 2018 seine damalige Lebensgefährtin und Mutter seiner Kinder im Urlaub angegriffen zu haben.

Deswegen war der Fußballer wegen Körperverletzung und Beleidigung in zweiter Instanz zu einer Geldstrafe von 1,2 Millionen Euro verurteilt - dieses Urteil aber hob das Bayerische Oberlandesgericht auf und gab den Fall zurück an das Landgericht München I. Die Causa wird deshalb neu aufgerollt. Boateng beklagte ein unfaires Verfahren und eine Vorverurteilung. "Ich sage dazu nur: Für mich gilt komplett die Unschuldsvermutung", sagte Boateng in dem Interview der "Bild am Sonntag".

Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid

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