Fußball

"Lässt Vereine strahlen" Campino und Watzke huldigen Jürgen Klopp

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Jürgen Klopp ist zu Besuch in Deutschland. In Dortmund wird ihm der kurios betitelte "German-British #Freundship Award" überreicht. Da lassen sich die alten Freunde nicht lumpen. BVB-Boss Hans-Joachim Watzke schaut vorbei, Campino überreicht den Preis. Klopp lacht sein bestes Lachen.

Zum Abschluss seines kleinen Deutschlands-Trips zeigte sich Jürgen Klopp wie ein Diplomat. Die Unterschiede zwischen Briten und Deutschen beschrieb er humorvoll, seine Liebe zu England sei schon in jungen Jahren entstanden. "Ich bin mit 18 Jahren mit meiner Cousine Susi mit Interrail nach England gefahren", erzählte der Teammanager des FC Liverpool bei der Ehrung als erster Preisträger des "German-British #Freundship Award" in seiner alten Heimat Dortmund: "Das Wetter war schlecht, damals schon, und trotzdem haben wir uns beide in das Land verliebt."

Ihn habe vor allem fasziniert, dass man als "wildfremder Mensch an die Tür klopfen" und für fünf Pfund Bed and Breakfast bekommen konnte. "Ich komme aus dem Schwarzwald. Da wäre das Letzte, was man machen würde, jemandem mit einem Fünf-Pfund-Schein vor der Tür zu sagen: Kommen Sie rein, legen Sie sich hin", sagte Klopp lachend. Für ihn habe festgestanden: "Ich muss irgendwann in dem Land leben."

Campino überreicht Preis

Der 54-Jährige wechselte 2015 nach sieben Jahren bei Borussia Dortmund nach England zum Altmeister Liverpool und führte ihn zum Champions-League-Triumph und dem ersten Meistertitel nach 30 Jahren. Da war das Vereinigte Königreich bereits aus der EU ausgetreten. Etwas, was Klopp sich nie hätte vorstellen können. "Aber wir müssen damit umgehen und wir müssen zeigen, dass auf beiden Seiten des Wassers einfach tolle Leute leben", sagte Klopp im Dortmunder Stadion bei der Preisverleihung für besondere Verdienste um die deutsch-britischen Beziehungen

Klopp, der in England mittlerweile genauso beliebt ist wie in seiner Heimat, sei der perfekte Preisträger für den ersten "German-British #Freundship Award", darin waren sich eigentlich alle der mehr als 300 geladenen Gäste einig. Sein Freund Campino, der als Überraschungsgast den Preis überreichen durfte, erklärte, warum der Chefcoach des FC Liverpool auf der Insel so populär ist. "Jürgen hat in seiner Zeit in England schon viele Dinge gesagt, von denen ich mir wünschen würde, dass sie Premierminister Boris Johnson gesagt hätte", erklärte der Frontmann der Düsseldorfer Punkrockband Die Toten Hosen.

Klopps große Gabe

Die britische Botschafterin Jill Gallard verriet immerhin, dass sich der Premierminister über die Auszeichnung für Klopp gefreut habe. "Er ist einer, den man zum Freund haben möchte", befand Michael Schmidt, Präsident der Britischen Handelskammer. Hans-Joachim Watzke, Tischnachbar und ehemaliger Chef von Klopp beim BVB, beschrieb am deutlichsten, was den früheren Dortmunder Trainer auszeichnet. "Er hat eine Gabe, die sich nicht erlernen lässt. Wenn Jürgen einen Raum betritt, wird es automatisch heller. Er schaffte es, einen ganzen Verein zum Strahlen zu bringen", sagte der BVB-Boss.

Klopp nutzte die Länderspielpause für seine kleine Heimatreise in die Vergangenheit. Am Donnerstag war er bei seinem langjährigen Klub FSV Mainz 05, tags zuvor auf Besuch im Designer-Center des Opel-Werks in Rüsselsheim. Seine Devise: "Wenn andere Pokale gesammelt haben, habe ich Freundschaften gesammelt". Sein Freund Watzke sagte zum Abschluss: "Was Jürgen für die deutsch-englische Freundschaft getan hat, ist wahrscheinlich mehr, als jeder Diplomat jemals geleistet hat."

Quelle: ntv.de, sue/dpa/sid

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