Favorit schwer gedemütigt raus Roger Schmidt sorgt für Wut und Ärger bei Juventus
27.10.2022, 08:44 Uhr (aktualisiert)
Roger Schmidt führte Benfica Lissabon durch eine starke Champions-League-Gruppe.
(Foto: picture alliance / ANSA)
Für Benfica Lissabon läuft es glänzend: In der portugiesischen Liga ist man Tabellenführer, nun übersteht der Traditionsklub eine schwere Champions-League-Gruppe. Trainer Roger Schmidt redet seinen Anteil daran klein. Bei Juventus Turin, das nach einer schlimmen Pleite in Lissabon raus ist, ist man wütend.
Seinen Anteil am Achtelfinal-Einzug von Benfica Lissabon in der Champions League redete Roger Schmidt schnell klein. "Das ist Benfica, das hat nichts mit Schmidt zu tun", sagte der deutsche Coach des portugiesischen Rekordmeisters am späten Dienstagabend. "Das hat mit den Spielern zu tun, wie sie spielen - mit hoher Qualität, Mentalität und einem guten Teamgeist. Ohne all das wäre es unmöglich, die ganze Zeit so gut zu spielen." Mit 4:3 besiegte Benfica den italienischen Rekordmeister Juventus Turin und machte am fünften Spieltag nicht nur die Teilnahme an der K.o.-Runde perfekt, sondern sorgte für das Aus des Favoriten.
"Ich weiß es enorm zu schätzen, was die Spieler leisten, was die Fans leisten. Heute war ein großer Tag für Benfica", betonte Schmidt. Im Sommer kam der Coach von der PSV Eindhoven in die Hauptstadt Portugals und es läuft richtig gut bei Benfica. In der Liga hat der Klub nach zehn Partien sechs Zähler Vorsprung auf Braga und Dauer-Rivale FC Porto. In der Champions League folgte am Dienstag der Durchmarsch in der Gruppe H, obwohl in Darwin Núñez im Sommer der Topstar für rund 80 Millionen Euro zu Jürgen Klopps FC Liverpool wechselte. "Diese Momente zu erleben, im fünften Champions-League-Spiel zu Hause die Qualifikation für das Achtelfinale perfekt zu machen, das ist etwas ganz Besonderes", schwärmte Trainer Schmidt.
Massimiliano Allegri, Trainer von Gegner Juventus Turin hat dagegen ganz andere Probleme. Erstmals seit 2014 verpasste die Bianconeri die K.o.-Runde - und wie. Drei Punkte nach fünf Spielen: Nie hatte der Serie-A-Klub weniger Punkt zu diesem Zeitpunkt. "Wir sind enttäuscht und wütend", schimpfte Trainer Allegri nach dem Match und monierte: "Wir waren viel zu zögerlich in der Defensive." Für den 55-Jährigen dürfte es auch deutlich ungemütlicher werden. Seine Kritiker werden mehr, denn auch in der heimischen Liga enttäuschen die Turiner als Tabellenachter.
"Juventus hat 70 Minuten überhaupt kein Fußball gespielt und so viele Fehler in der Abwehr gemacht", meinte der frühere Stürmer Fabrizio Ravanelli, der mit Juve 1996 die Königsklasse gewann. Sollte Maccabi Haifa am kommenden Mittwoch gegen Benfica besser abschneiden als Juventus gegen Paris Saint-Germain, würde der Traditionsclub sogar die Europa-League-Teilnahme verpassen. "Wir müssen uns jetzt auf die Liga und auf Paris fokussieren", forderte Allegri.
(Dieser Artikel wurde am Mittwoch, 26. Oktober 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, ter/dpa