Havertz schlenzt, PSG zaubert RB watscht Titelverteidiger Real gehörig ab
25.10.2022, 22:57 Uhr
Josko Gvardiol bejubelt das 1:0 für Leipzig gegen Madrid.
(Foto: IMAGO/Jan Huebner)
RB Leipzig feiert einen fulminanten Erfolg gegen Titelverteidiger Real Madrid und steht mit einem Bein im Achtelfinale. Chelsea hat dank Kai Havertz die K.-o.-Phase bereits erreicht, Benfica schießt Juventus aus der Champions League. PSG feiert ein Spektakel mit Traumtoren von Messi, Mbappé und Neymar.
Den Titelverteidiger besiegt, das Achtelfinale zum Greifen nah: RB Leipzig hat Real Madrid niedergerungen und einen großen Schritt in Richtung K.o.-Runde der Champions League gemacht. Die Mannschaft von Trainer Marco Rose setzte sich vor heimischer Kulisse mit 3:2 (2:1) gegen die Königlichen durch, mindestens die Teilnahme an der Europa League ist damit jetzt schon sicher.
Josko Gvardiol (13.), Christopher Nkunku (18.) und Timo Werner (81.) sorgten mit ihren Treffern für den Erfolg der Leipziger, die das Hinspiel in Madrid noch unglücklich mit 0:2 verloren hatten. Vinicius Junior (44.) und Rodrygo (90.+4) erzielten die Tore für Real. Mit nun neun Punkten liegt RB auf Rang zwei der Gruppe F und kann den Einzug ins Achtelfinale im letzten Gruppenspiel gegen Schachtar Donezk (2. November) perfekt machen, das Hinspiel hatte RB mit 1:4 verloren.
RB startet fulminant
Trotz der prominenten Ausfälle von Ballon-d'Or-Gewinner Karim Benzema, des ehemaligen Weltfußballers Luka Modric und Federico Valverde hatte Trainer Marco Rose vor dem Starensemble gewarnt: Man treffe auf einen der "besten Kader der Welt", um gegen Real bestehen zu können, brauche es "viel Mut". Rose nahm im Vergleich zum 3:3 beim FC Augsburg drei Änderungen vor und setzte in der Startelf wieder auf Mohamed Simakan, Amadou Haidara und Christopher Nkunku. Benjamin Henrichs, Kevin Kampl und Yussuf Poulsen nahmen auf der Bank Platz, ebenso wie Nationalstürmer Timo Werner, der nach einem Infekt wieder im Kader stand. Vor der Partie wurde des verstorbenen Red-Bull-Gründers Dietrich Mateschitz gedacht.
RB startete, wie von Rose gefordert, mutig in die Partie und kam gleich zu Beginn durch Emil Forsberg zum Abschluss im gegnerischen Strafraum, scheiterte jedoch an Real-Keeper Thibaut Courtois. Die Gäste, bei denen Ex-Weltmeister Toni Kroos und Nationalspieler Antonio Rüdiger in der Startelf standen, kamen nach einer Ecke wenig später zur ersten gefährlichen Chance. Der Kopfball von Aurelien Tchouameni landete allerdings am Außennetz (5.). Gvardiol sorgte schließlich nach einer Ecke für die Leipziger Führung. Zuerst scheiterte Andre Silva an Courtois, Gvardiol setzte nach und traf per Kopf. Und RB wollte mehr. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld stürmte Nkunku Richtung gegnerisches Tor, ließ den herauseilenden Courtois hinter sich, traf aber nur das Außennetz (16.). Wenig später war der Offensivspieler aus kurzer Distanz erfolgreich.
Leipzig ließ den spanischen Meister kaum ins Spiel kommen und verteidigte konsequent. Torhüter Janis Blaswich parierte zunächst die Schüsse von Rodrygo (35.) und Vinicius Junior (37.), der 22-Jährige sorgte jedoch kurz vor der Pause für den Anschlusstreffer. In der zweiten Hälfte startete Madrid verbessert, das Spiel verlief nun über weite Strecken auf Augenhöhe. Beiden Mannschaften gelang es jedoch selten, die Angriffe sauber zu Ende zu bringen. Der eingewechselte Werner setzte eine gute Möglichkeit links am Tor vorbei (71.) - und vollendete dann spät einen Konter.
Chelsea im Achtelfinale
Unterdessen buchte der frühere Titelgewinner FC Chelsea als sechstes Team vorzeitig einen Platz im Achtelfinale. Die Blues siegten in der Gruppe E beim österreichischen Champion Red Bull Salzburg durch ein Tor von Nationalspieler Kai Havertz 2:1 (1:0) und haben damit bereits mindestens den zweiten Platz sicher.Havertz brachte Chelsea 19 Minuten nach dem Seitenwechsel auf Erfolgskurs. Für den ehemaligen Leverkusener bedeutete der Treffer sein erstes Saisontor in der europäischen Königsklasse. Nach der ersten Führung der Engländer durch Mateo Kovacic (23.) hatte Chikwubuike Adamu (49.) für den vorübergehenden Ausgleich der Platzherren gesorgt.
Im Duell von Chelseas Gruppengegnern brachte sich der AC Mailand durch ein 4:0 (1:0) bei Dinamo Zagreb in die Pole Position für das Rennen um den zweiten Achtelfinalplatz und verhalf Chelsea gleichzeitig zum Gruppensieg. Durch Matteo Gabbia (39.), Rafael Leao (50.), Olivier Giroud (59.) und ein Eigentor der Platzherren (69.) kamen die Rossoneri zu ihrem klaren Erfolg. Dortmunds Rivale FC Sevilla mühte sich im Spiel um den Erhalt seiner Achtelfinalchancen lange vergeblich um den letztlich aber wertlosen Sieg. Nach der Führung des Dortmunder Rivalen durch Youssef En-Nesyri (61.) beseitigten in der Schlussphase Isco (88.) und Gonzalo Montiel (90.+2) alle Zweifel am Erfolg, bevor die Dänen sogar noch durch eine Rote Karte gegen Davit Choscholawa (90.+5) dezimiert wurden.
PSG feiert Tor-Spektakel
Auch in der Gruppe H sind alle Würfel schon gefallen. PSG feierte gegen Haifa vor allem dank seiner glänzend aufgelegten Stars Lionel Messi (19. und 45.), Kylian Mbappé (32. und 64.) und Neymar (35.) ein 7:2-Schützenfest. Ein Eigentor der Gäste (67.) und Carlos Soler (84.) setzten die Schlussakkorde unter einen rauschenden Fußball-Abend. Haifas Doppeltorschütze Abdoulaye Seck (38. und 50.) konnte nur zweimal verkürzen.
Kurz nach Anpfiff hatte ein Eklat gedroht, als der deutsche Schiedsrichter Felix Zwayer (Berlin) die Begegnung wegen der Zündung von Rauchbomben und Feuerwerkskörpern für einige Minuten unterbrach. Nach Wiederbeginn ging das Spiel ohne weitere nennenswerte Störungen über die Bühne.
Lissabon spielte ohne Ex-Nationalspieler Julian Draxler (Muskelverletzung) die Turniner Gäste vor der Pause an die Wand. Anotonio Silva (17,.), Joao Mario (28., Handelfmeter) und Rafa Silva (35.) sorgten vor dem Seitenwechsel bei einem Gegentreffer durch Moise Kean (21.) für einen vermeintlich beruhigenden Vorsprung, den erneut Rafa Silva (50.) zunächst noch ausbaute. In der Schlussphase blies Juve jedoch durch Treffer von Arkadiusz Milik (77.) und des Ex-Schalkers Weston McKennie (79.) zur Aufholjagd und ließ Schmidts Team nochmal zittern.
Quelle: ntv.de, dbe/sid