Fußball

Auch Bundesliga hat Probleme DFB verschenkt alle Karten für Flick-Debüt

Auch vor der Pandemie ging es bei Länderspielen selten so stimmungsvoll zu wie 2019 gegen Argentinien.

Auch vor der Pandemie ging es bei Länderspielen selten so stimmungsvoll zu wie 2019 gegen Argentinien.

(Foto: picture alliance / augenklick/firo Sportphoto)

Der Deutsche Fußball-Bund kämpft seit langer Zeit mit schwindendem Zuschauer-Interesse. Beim Heim-Debüt von Hansi Flick greift er nun zu einer ungewöhnlichen Maßnahme und verschenkt die Eintrittskarten. Auch die Bundesliga-Klubs wundern sich über ausbleibende Fans.

Der Deutsche Fußball-Bund macht mit einer ungewöhnlichen Aktion auf sich aufmerksam. Beim anstehenden Heim-Debüt von Hansi Flick als Bundestrainer müssen die Fans im Stuttgarter Stadion keinen Eintritt zahlen. Nahezu alle zur Verfügung stehenden Tickets werden als Freikarten ausgegeben. Ausgenommen sind nur die Hospitality-Bereiche. "Aus der Bundesliga kennen es die Spieler inzwischen ja bereits wieder, vor Fans zu spielen, die wir alle in den Stadien vermisst haben", sagte DFB-Direktor Oliver Bierhoff und bezeichnete die Aktion als "ein Dankeschön an unsere Fans". Die Fans hatten der Nationalmannschaft nach zuletzt schwachen Auftritten bei den großen Turnieren, teils überbordenden Marketing-Aktionen und auch aufgrund der chaotischen Zustände im Verband das Vertrauen entzogen.

Vor dem Einsetzen der Pandemie hatte die Entfremdung zwischen Nationalmannschaft und Zuschauern immer wieder zu größeren Lücken bei den Heim-Spielen der deutschen Auswahl gesorgt und tatsächlich war die Aktion bereits für das im Oktober 2020 in Köln ausgetragene Länderspiel geplant gewesen. Die damaligen behördlichen Vorgaben im Rahmen der Pandemie-Eindämmung hatten das jedoch verhindert.

"Wir wünschen uns natürlich eine stimmungsvolle Kulisse und freuen uns über jeden einzelnen Fan, der unsere Nationalmannschaft live im Stadion unterstützen wird, zumal das Spiel in Stuttgart gegen Armenien ja das erste Heimländerspiel unseres neuen Bundestrainers Hansi Flick sein wird", sagte Peter Peters, der neben Rainer Koch aktuell als einer der beiden Interims-Präsidenten des von Krisen geschüttelten Verbands agiert.

Peters ergänzte, dass der DFB "nach schweren Monaten und Wochen der Pandemie" wieder für "ein bisschen Leichtigkeit, Freude und Abwechslung" sorgen will. Ab Montag stehen die Tickets erst für die Mitglieder des FanClub Nationalmannschaft zur Verfügung. Ab Dienstag werden die restlichen Tickets als Freikarten vergeben.

Auch die Bundesliga kämpft um die Zuschauer

Nicht nur der DFB macht aktuell mit ungewöhnlichen Aktionen auf sich aufmerksam. So will der Bundesligist TSG Hoffenheim beim anstehenden Heimspiel gegen Union Berlin Eintrittskarten "bis in die Halbzeit hinein" und "je nach Spielstand" verkaufen. Zwar sind 15.000 Zuschauer zugelassen, doch für das Spiel am Samstag bislang nur 7000 Karten verkauft worden.

Bereits am ersten Spieltag der Bundesliga hatten sich derartige Probleme angedeutet. Nach langer Wartezeit waren deutschlandweit wieder Fans zugelassen, aber trotz deutlich reduzierter Kapazitäten war es nicht allen Vereinen gelungen, ihr Karten-Kontingent unter die Fans zu bringen. In Augsburg, Mainz, Stuttgart und Wolfsburg konnten nicht alle erlaubten Plätze besetzt werden, aber auch Zuschauer-Schwergewichte wie Borussia Dortmund und Union Berlin waren überrascht von der geringen Nachfrage.

Wie auch der DFB setzten die meisten Vereine auf das sogenannte 3G-Modell und ließen nicht nur geimpfte und genesene Zuschauer ins Stadion, sondern auch negativ getestete. Jedoch werden einige Vereine wie Borussia Dortmund und der 1. FC Köln bei den kommenden Spielen auf das 2G-Modell setzen und nur negativ getestete Zuschauer, die über 18 Jahre alt sind, nicht ins Stadion lassen. Dies führte beim Spiel des BVB gegen Eintracht Frankfurt bereits zu eher kuriosen Protesten vereinzelter Querdenker.

Quelle: ntv.de, sue

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