Stress für Kahn und Salihamidzic Das sind die Transferbaustellen des FC Bayern
17.06.2022, 15:25 Uhr
Alphatiere im Stress.
(Foto: IMAGO/kolbert-press)
Wie der Kader des FC Bayern in der kommenden Saison aussieht? Völlig unklar. So viel Arbeit wie seit Jahren, vielleicht seit Jahrzehnten nicht mehr lastet auf Klubboss Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic. Und fast alles hängt von Robert Lewandowski ab.
Für die Stars um Kapitän Manuel Neuer ist nun endlich Urlaub angesagt. Bis 8. Juli gibt Bayern Münchens Trainer Julian Nagelsmann seinen Nationalspielern nach der strapaziösen Saison frei. Doch wie bis dahin der Kader beim Rekordmeister aussehen wird, ist offener denn je. Klubboss Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic befinden sich im Transferstress. Baustellen gibt es dabei zur Genüge. Überlagert werden die Planungen von der Personalie Robert Lewandowski, der weiterhin seinen Abgang zum FC Barcelona forciert. Aber auch sonst haben die Chefs genug zu tun, um ihrem Anspruch, weiter zu den Top Vier in Europa zu zählen, gerecht zu werden.
Deshalb arbeiten die umtriebigen Bayern-Bosse nach den Verpflichtungen von Rechtsverteidiger Noussair Mazraoui (ablösefrei) und Mittelfeldspieler Ryan Gravenberch (18,5 plus 5,5 Millionen Bonus), beide von Ajax Amsterdam, vor allem intensiv an ihrem Königstransfer: Für Superstar Sadio Mané vom FC Liverpool sollen die Münchner inzwischen bereit sein, bis zu 40 Millionen Euro auszugeben. Mane soll beim Rekordmeister einen Dreijahresvertrag unterschreiben, es sehe nach einer zügigen Einigung aus, hieß es in diversen Medien.
Verhandlungsbereitschaft bei "Lewy"?
Fraglich ist dagegen nach wie vor, wie es mit Torjäger Lewandowski weitergeht. Die Fronten scheinen verhärtet. Inzwischen sollen die Bayern, die einen Wechsel ihrer Lebensversicherung bislang strikt ablehnten ("Basta"), aber bei einer Ablöse zwischen 40 und 50 Millionen Euro immerhin verhandlungsbereit sein. Und die Katalanen sind wohl bald fähig, eine solche Summe zu bezahlen. Die Barca-Mitglieder haben am Donnerstag einem Teilverkauf des Klubs zugestimmt, der neue Millionen in die klammen Kassen spült.
Vom Lewandowski-Poker hängt viel ab. Die Gespräche mit Stuttgarts Angreifer Sasa Kalajdzic stocken. Auch Joshua Zirkzee, zuletzt an den RSC Anderlecht ausgeliehen, hängt in der Luft. Am Stürmer soll der VfB Interesse haben - als Kalajdzic-Ersatz. Auf der Münchner Wunschliste steht wiederum Konrad Laimer von RB Leipzig. Auch hier pokern die Klubs um die Ablöse. Ungeklärt ist auch die Zukunft von Serge Gnabry, der seinen 2023 auslaufenden Vertrag bisher nicht verlängert hat. Abschied nicht ausgeschlossen.
Abnehmer für Roca gefunden?
Für den FC Bayern geht es aber in den kommenden Wochen auch darum, Abnehmer für Ersatzspieler zu finden. Laut "Bild"-Zeitung will der Rekordmeister Marcel Sabitzer verkaufen, um rund zehn Millionen Gehalt einzusparen. Rund 15 Millionen soll der Österreicher kosten, die AS Rom von Starcoach Jose Mourinho zeigt Interesse. Marc Roca steht unmittelbar vor einem Wechsel zu Leeds United. Zwölf Millionen plus fünf Millionen Euro Boni sollen die Bayern laut Sky für den Spanier bekommen. Mit Fiete Arp, zuletzt an Holstein Kiel ausgeliehen, soll man sich laut "Bild"-Zeitung auf eine Vertragsauflösung inklusive Abfindung geeinigt haben - der Weg zurück nach Kiel ist frei. Zudem auf der Verkaufsliste des FCB: Bouna Sarr und Omar Richards. Bereits weg sind Niklas Süle zu Borussia Dortmund und Corentin Tolisso (Ziel unbekannt).
Bis zum 1. September ist das Transferfenster noch offen. Er glaube, sagte Ehrenpräsident Uli Hoeneß vergangene Woche bei Sport1, "es wird sehr intensiv an der neuen Mannschaft gebastelt, und wenn das alles kommt, was sie mir die Woche vorgestellt haben, dann sehe ich eine gute Chance, dass wir nächstes Jahr eine attraktive Mannschaft haben - mit Robert Lewandowski". Abwarten.
Quelle: ntv.de, tno/sid