Fußball

Tuchel-Aus, Aubameyang-Abgang Der BVB und das Warten auf das Ende

Thomas Tuchel scheint keine Zukunft beim BVB zu haben.

Thomas Tuchel scheint keine Zukunft beim BVB zu haben.

(Foto: imago/Matthias Koch)

Nach dem Triumph ist vor der Trennung: Auf Pokalsieger Borussia Dortmund scheint die Formel zuzutreffen, der Rauswurf von Trainer Tuchel scheint unvermeidlich. Beim BVB stehen entscheidende Gespräche an. Dabei geht es auch um Torjäger Aubameyang.

Dortmund erwachte träge aus dem Pokalrausch. Um halb sechs ging die Sonne am Montag über dem Borsigplatz auf, die Straßenfeger kehrten später die letzten Plastik-Bierbecher zusammen. Und bei der Borussia begann die unmittelbare Vorbereitung auf entscheidende Gespräche.

Mitte der Woche soll beim BVB über die Zukunft von Trainer Thomas Tuchel entschieden werden - sofern es nicht längst eine Entscheidung gibt. "Ich habe einen Vertrag und möchte den erfüllen. Aber natürlich möchte ich nicht naiv erscheinen", sagte Tuchel während der Party am Sonntag, "die Gespräche werden ergebnisoffen" sein. Das ist zu bezweifeln.

Sauberer Schnitt ohne Nachtreten

Angestrebt wird besonders von Vereinsseite ein sauberer Schnitt ohne Nachtreten. Das könnte sich allerdings angesichts der beidseitigen Intrigenspiele der vergangenen Wochen und Monate als schwierig erweisen. Zudem muss Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke Millionen Euro in die Hand nehmen, um Tuchel und dessen Team abzufinden. Der Vertrag des sportlich erfolgreichen Trainers läuft bis 2018.

Am Wochenende kaschierte selbst der Pokalsieg die tiefen Risse nicht. Von Kitten kann ohnehin keine Rede mehr sein, es erscheint unmöglich - trotz der warmen Worte, die Watzke während des Siegerbanketts Tuchel widmete: "Bravo, toll gemacht, herzlichen Glückwunsch an dich und dein Team." Nun geht es um eine Scheidung ohne Rosenkrieg. Dass sich beide Parteien monatelang via Presse Vorwürfe an den Kopf werfen, soll im Sinne sportlicher Ruhe vermieden werden. Laut "Bild"-Zeitung ist dies auch eine Bedingung für die Zahlung von angeblich 2,9 Millionen Euro.

Aubameyang vorm Abflug

Auch eine andere Baustelle wird sich in dieser Woche wahrscheinlich noch auftun. Torschützenkönig Pierre-Emerick Aubameyang will den BVB wohl ebenfalls verlassen, was mindestens 60 Millionen Euro einbringen dürfte. Am wahrscheinlichsten ist ein Abschied zum französischen Vize-Meister Paris Saint-Germain, bei dem der deutsche Weltmeister Julian Draxler und Torhüter Kevin Trapp spielen.

Laut Aubameyang sind Gespräche mit der Dortmunder Vereinsführung für diese Woche angesetzt. Auf das Foto mit der Mannschaft nach der Ankunft am Dortmunder Flughafen stellte sich der Gabuner gar nicht mehr - als einziger Spieler verließ er den BVB-Flieger über die hintere Gangway. Vieles spricht dafür, dass Sportdirektor Michael Zorc nicht nur einen neuen Trainer suchen muss.

Erfreulich war am Sonntag die Bilanz-Mitteilung der Dortmunder Polizei. "Die Mehrheit der Fußballfans hielt sich an die Appelle der Sicherheitsbehörden und feierte fröhlich und friedlich", hieß es darin. Lediglich kleinere Zwischenfälle waren zu verzeichnen. 250.000 Menschen hatten die Mannschaft nach deren Rückkehr aus Berlin bejubelt, auch Tuchel und Aubameyang spritzten vom offenen Bus Champagner in die Menge. "Ich habe voll durchgezogen", berichtete der Trainer.

Quelle: ntv.de, Thomas Nowag, sid

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