Fußball

"Werden in Runde elf nicht Meister" Der FC Bayern jagt jetzt RB Leipzig

Jubel, Trubel, Heiterkeit: Die Leipziger feiern in Leverkusen.

Jubel, Trubel, Heiterkeit: Die Leipziger feiern in Leverkusen.

(Foto: dpa)

Mit einer tollen Aufholjagd stürmen die Rasenballsportler aus Leipzig zum Sieg in Leverkusen. In Zeiten der Blitztabelle gelten sie jetzt als Tabellenführer der Bundesliga. Und das bleiben sie auch, wenn der FC Bayern heute nicht bei der Borussia in Dortmund gewinnt.

Der kesse Neuling RB Leipzig wird in der Fußball-Bundesliga immer mehr zu einer Mannschaft der Superlative. Mit dem 3:2 (1:2) bei Champions-League-Starter Bayer Leverkusen übernahmen die Sachsen am Freitagabend zum Auftakt des Spieltags zumindest für einen Tag erstmals die Spitzenposition. 27 Punkte - eine tolle Bilanz. Und nun ist Leipzig auch Rekordhalter: Noch nie war ein Aufsteiger nach elf Runden ungeschlagen.

Zwei im Glück: Leipzigs Sportdirektor Ralf Rangnick und Trainer Ralph Hasenhuettl.

Zwei im Glück: Leipzigs Sportdirektor Ralf Rangnick und Trainer Ralph Hasenhuettl.

(Foto: imago/DeFodi)

Die Konsequenzen: Jetzt stehen sie also ganz oben. Das heißt erst einmal wenig, da noch acht Partien dieses Spieltags ausstehen. Aber 27 Zähler aus elf Partien - das ist eine Leistung, die der Konkurrenz höchsten Respekt abnötigt. Bayers Trainer Roger Schmidt billigt den Leipzigern zu, dass sie ein Kandidat für einen Platz in einem Europapokalwettbewerb sind. Leverkusen hat weiter 16 Zähler - nicht gut genug für die Eigenansprüche der Werkself.

Rekord: Nie zuvor in der Erstliga-Historie ist ein Neuling elf Spieltage lang ungeschlagen geblieben. 1993 beendete Borussia Mönchengladbach die Rekordserie des damaligen Aufsteigers MSV Duisburg nach zehn Spielen seit Saisonbeginn ohne Niederlage.

Der Spielverlauf: Emil Forsberg (67. Minute), der von einem Patzer von Nationaltorhüter Bernd Leno profitierte, und Willi Orban (81.) drehten mit ihren Toren vor 27.752 Zuschauern für Leipzig die Begegnung. Bayer war dank Julian Brandt zweimal in Führung gegangen. Zunächst bereitete der Jungstar das Führungstor von Kevin Kampl nach 59 Sekunden vor und erzielte das zweite Tor (45.+2) selbst. Und Brandt holte auch noch einen Foulelfmeter heraus, den Hakan Calhanoglu aber vergab (54.). Die Leipziger waren durch ein Eigentor des Österreichers Julian Baumgartlinger 1:1 (4.) gekommen.

Wie reagierten die Trainer? Leipzigs Ralph Hasenhüttl versuchte, den Rückstand zur Pause "schnell wegzuschieben". Er habe das 1:2 "nicht lange brodeln lassen", wollte "gleich raus" aus dem Gedanken an das zweite Gegentor. Eines monierte er: "Mir war die erste Halbzeit einfach nicht mutig genug." Am Schluss indes konstatierte er: "Die Jungs wollten dieses Spiel gewinnen. Von mir gibt's dafür ein Riesenkompliment, ich bin stolz." Sein Kollege Schmidt erkannte zu viele Fehler seines Teams: Eigentor durch Baumgartlinger, der von Calhanoglu vergebene Elfmeter und der Treffer zum 2:2, bei dem Leno ein extremer Fauxpas unterlief. Einen solchen Treffer habe Leno wahrscheinlich in seinem ganzen Leben noch nicht reingekriegt und werde ihn auch nicht mehr reinkriegen, sagte Schmidt. Und für das Fehlerpaket sei Bayer "bestraft worden".

Zitat I: "Es war einfach geil", sagte Hasenhüttl zum 3:2. Zitat II: "Wir werden ja in der elften Runde nicht Meister" - RB-Profi Marcel Sabitzer auf die Frage, welche Bedeutung die Tabellenposition für sein Team habe.

Quelle: ntv.de, Dietmar Fuchs, dpa

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