Lahm verletzt, Ribéry traurig Der FC Bayern reißt sich zusammen
19.11.2014, 11:32 Uhr
Erst einmal kein Fußball: Philipp Lahm.
(Foto: dpa)
Der FC Bayern wird auch nach der Verletzung von Kapitän Philipp Lahm weiter professionell Fußball spielen. Sportvorstand Matthias Sammer verkündet trotzig, man lasse sich nicht aus der Bahn werfen. Und doch ist das eine Geschichte mit bitterer Ironie.
Matthias Sammer, Sportvorstand des FC Bayern Münchens, glaubt daran, dass der Fußball-Bundesligist auch den längeren Ausfall von Kapitän Philipp Lahm verkraften kann. "Wir haben uns sportlich eine gute Ausgangslage verschaffen, so dass wir uns von diesem weiteren Rückschlag nicht aus der Bahn werfen lassen", sagte er der "Bild"-Zeitung.
Lahm hatte sich im Training einen Bruch am rechten oberen Sprunggelenk zugezogen und muss operiert werden. Der 31-jährige Weltmeister fällt damit zweieinhalb bis drei Monate aus. Das heißt: Mitte Februar, wenn in der Champions League das Achtelfinale ansteht, wäre er wieder dabei. Bundestrainer Joachim Löw reagierte mit großem Bedauern auf die schwere Verletzung seines langjährigen, aber nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft zurückgetretenen Kapitäns. "Ich war ein wenig schockiert. Das tut mir wahnsinnig leid für Philipp", sagte er nach dem Sieg der DFB-Elf in Vigo gegen Europameister Spanien.
"Ich bin so traurig für ihn"
Bittere Ironie: Wäre er noch Nationalspieler, wäre Lahm am Dienstagvormittag wohl nicht an der Säbener Straße gewesen, sondern im spanischen Vigo. Ebenfalls bittere Ironie: Auf seiner Homepage hatte der FC Bayern just noch ein Interview mit Lahm veröffentlicht, in dem er mitteilte, wie sehr er die Länderspielpause genieße: "Es ist sehr angenehm. Man hat ein paar Tage frei, kann abschalten, regenerieren und Zeit mit der Familie verbringen. Das tut schon gut", sagte Lahm da und ergänzte, außerdem werde er ja bereits am Samstag gegen Hoffenheim wieder Fußball spielen. Daraus wird nun nichts.
Derweil schlüpft Sammer wieder in seine Rolle als Mahner: "Wir dürfen uns nicht mit Sentimentalitäten aufhalten und im Schockzustand verharren." Er erinnerte angesichts der sich häufenden Ausfälle an die Weitsicht der Kaderplaner, und "dass wir von vornherein alle Eventualitäten, auch viele Verletzungen, in Erwägung gezogen haben". Am Samstag treffen die Bayern wie erwähnt in der Bundesliga auf die TSG Hoffenheim, am Dienstag kommender Woche geht es in der Champions League zu Manchester City. Allerdings haben die Münchner nach vier Siegen in vier Spielen bereits Tabellenplatz eins in der Gruppe E sicher.
Vor Lahm hatten sich allein im defensiven Mittelfeld Javi Martínez (Kreuzbandriss), Thiago Alcántara (Innenband) und David Alaba (Innenband) verletzt und fallen länger aus. "Ich habe noch nie so ein Jahr erlebt. So viel Pech", sagte Offensivprofi Franck Ribéry der "Bild" und erzählte von Lahms Unfall im Training: "Es hat mir wehgetan, ihn da liegen zu sehen. Ich bin so traurig für ihn."
Quelle: ntv.de, sgi/dpa/sid