München, Stuttgart, Frankfurt Deutschland spielt bei der Heim-EM im Süden
11.05.2022, 20:04 Uhr
So sah die Arena in München beim Spiel Deutschland gegen Ungarn bei der EM 2021 aus.
(Foto: picture alliance / augenklick/Jürgen Fromme/firo S)
Die Fußball-EM 2024 beginnt genau wie die Heim-WM 2006 in München. Danach ist der Weg durchs Turnier für die deutsche Mannschaft aber ein anderer: Das Flick-Team verbringt die Gruppenphase im Süden und würde bei optimalem Verlauf erst zum Finale nach Berlin kommen.
Fast auf den Tag genau 18 Jahre nach Beginn des "Sommermärchens" wird am 14. Juni 2024 die Fußball-Europameisterschaft in München angepfiffen. Exakt einen Monat später findet im Berliner Olympiastadion das Finale statt. Das hat die UEFA am Dienstag bei seiner Präsentation des Spielplans der deutschen Heim-EM bekanntgegeben. Doch auch alle anderen (möglichen) Spieltermine und Spielorte stehen bereits fest.
Wo spielt Deutschland?
Das DFB-Team wird definitiv das Eröffnungsspiel der EM bestreiten. Am Freitag, dem 14. Juni, Anpfiff um 21 Uhr in München. Damit wird Deutschland zum zweiten Mal in Folge nach der EM 2021 in der Allianz-Arena - oder wie es die UEFA sagt, in der "Munich Football Arena" - in eine Europameisterschaft einsteigen. Anders als im vorigen Jahr beim 0:1 gegen Frankreich soll mit einem Sieg der Grundstein für ein erfolgreiches Turnier gelegt werden.
Weiter geht's am Mittwoch, 19. Juni, mit dem zweiten Gruppenspiel. Austragungsort ist Stuttgart. Dort hatte Deutschland bei der Heim-WM 2006 mit einem 3:1 gegen Portugal und zwei Schweinsteiger-Toren den dritten Platz gesichert. Die Anstoßzeit ist noch offen. Im dritten und letzten Gruppenspiel geht es dann am Sonntag, 23. Juni, nach Frankfurt. 50 Jahre nach der "Wasserschlacht von Frankfurt" gegen Polen bei der WM 1974 ist es das erste Endrundenspiel der deutschen Nationalmannschaft am Main.
Warum München, Stuttgart, Frankfurt?
Seit der EM 1984 bestreitet traditionell der oder einer der Gastgeber das Eröffnungsspiel einer EM, daher ist der Auftakt-Spielort München für die deutsche Nationalmannschaft keine Überraschung. Auch bei der WM 2006 - zuvor hatte stets der Titelverteidiger die Fußball-Weltmeisterschaft eröffnet - war die DFB-Elf in München mit einem 4:2 gegen Costa Rica ins Turnier eingestiegen. Die Gruppenspiele gegen Polen und Ecuador hatte Deutschland dann allerdings in Dortmund und Berlin bestritten. Es sind die Stadien mit den größten Kapazitäten neben München (67.000 Zuschauer). Das Olympiastadion fasst 70.000 Zuschauer, in Dortmund können aufgrund fehlender Stehplätze bei der EM 66.000 Menschen ins Stadion.
Dass bei der EM 2024 Stuttgart und Frankfurt die weiteren deutschen Gruppenspiele beheimaten, verwundert auf den ersten Blick. Doch die Erklärung leuchtet ein: Das Organisationskomitee und Ausrichter UEFA haben sich darauf einigt, die insgesamt zehn Spielorte "aus Gründen der Nachhaltigkeit" in drei Cluster zu sortieren. Die Nord/Nordost-Zone umfasst Berlin, Hamburg und Leipzig, dann der Westen mit Dortmund, Düsseldorf, Gelsenkirchen und Köln sowie der Süden mit Frankfurt, München und Stuttgart. In jeder Gruppe gibt es nur Spiele in zwei Clustern, um die Reisewege zu reduzieren. Deutschland absolviert alle Gruppenspiele im Süden.
Wie geht es nach der Vorrunde weiter?
Übersteht Deutschland seine Vorrundengruppe als Erster, würde es im Achtelfinale erstmals gen Westen gehen. In Dortmund trifft am Samstag, 29. Juni, der Sieger der Gruppe A auf den Tabellenzweiten der Gruppe C. Möglicherweise mit deutscher Beteiligung.
Übersteht Deutschland das mögliche Achtelfinale in Dortmund, ginge es zurück in den Süden. Am Freitag, 5. Juli findet ein etwaiges Viertelfinale in Stuttgart statt. Bei einem weiteren Sieg folgt das Halbfinale am Dienstag, 9. Juli, in München. Erst im Falle eines Finaleinzugs würde Deutschland ein Spiel in Berlin bestreiten. Am Sonntag, 14. Juli um 21 Uhr, wird im Olympiastadion das Endspiel der Europameisterschaft ausgetragen. An Berlin hat die deutsche Nationalmannschaft gute und schlechte Erinnerungen. Legendär sind das WM-Viertelfinale 2006, das die DFB-Elf im Elfmeterschießen gewann, aber auch das 4:4 gegen Schweden in der Qualifikation für die WM 2014.
Anders ist die Lage, sollte Deutschland die Vorrunde als Gruppenzweiter überstehen. Dann ginge es bereits am Samstag, 29. Juni, erstmals nach Berlin. Dort trifft der Zweite der Gruppe A auf den Zweiten der Gruppe B. Im Falle eines Weiterkommens würde Deutschland dann exakt eine Woche später, am Samstag, 6. Juli, in Düsseldorf sein Viertelfinale bestreiten. Das mögliche Halbfinale findet in diesem Fall am Mittwoch, 10. Juli, in Dortmund statt. Ehe es dann noch einmal nach Berlin ginge. Auf diesem Weg würde Deutschland in sechs der zehn EM-Stadien einmal und in Berlin zweimal spielen.
Kompliziert wird es, wenn Deutschland als einer der vier besten Gruppendritten ins Achtelfinale kommt. In diesem Fall würde das Team von Trainer Hansi Flick entweder in München, Frankfurt oder Köln in die K.O.-Runde einsteigen. Das Viertelfinale wäre entweder in Berlin, Hamburg oder Stuttgart. Das Halbfinale wiederum entweder in Dortmund oder München.
Was ist sonst noch bekannt?
In zwei der zehn Stadien wird Deutschland definitiv nicht spielen: Es gibt kein Szenario, bei dem das DFB-Team Partien in Leipzig oder in Gelsenkirchen, im Stadion von Schalke 04, bestreitet. Leipzig und Gelsenkirchen sind auch die einzigen Spielorte mit lediglich vier Partien. In den drei größten Stadien finden jeweils sechs Partien statt. Die Übersicht:
- Berlin, 70.000 Zuschauer: 3x Vorrunde, 1x Achtelfinale, 1x Viertelfinale, Finale
- München, 67.000 Zuschauer: 4x Vorrunde, 1x Achtelfinale, 1x Halbfinale
- Dortmund, 66.000 Zuschauer: 4x Vorrunde, 1x Achtelfinale, 1x Halbfinale
- Düsseldorf, 47.000 Zuschauer, 3x Vorrunde, 1x Achtelfinale, 1x Viertelfinale
- Stuttgart, 54.000 Zuschauer, 4x Vorrunde, 1x Viertelfinale
- Hamburg, 50.000 Zuschauer, 4x Vorrunde, 1x Viertelfinale
- Frankfurt, 48.000 Zuschauer, 4x Vorrunde, 1x Achtelfinale
- Köln, 47.000 Zuschauer, 4x Vorrunde, 1x Achtelfinale
- Gelsenkirchen, 50.000 Zuschauer, 3x Vorrunde, 1x Achtelfinale
- Leipzig, 42.000 Zuschauer, 3x Vorrunde, 1x Achtelfinale
Welche Termine stehen bis zur Endrunde an?
Am 9. Oktober 2022 werden in der Frankfurt Festhalle die Qualifikationsgruppen ausgelost. 54 Mannschaften werden auf zehn Gruppen verteilt, Deutschland ist als Gastgeber automatisch für die Endrunde mit 24 Teilnehmern gesetzt.
Die Qualifikation wird von März bis November 2023 ausgetragen. Die zehn Gruppensieger und zehn Gruppenzweiten qualifizieren sich direkt für das Turnier in Deutschland. Die drei letzten Startplätze werden höchstwahrscheinlich in Playoffs ausgespielt, hierbei dürften die Platzierungen in der Nations League 2022 eine Rolle spielen. Die genauen Details hat die UEFA aber noch nicht bekanntgegeben.
Im Dezember 2023 werden in der Elbphilharmonie in Hamburg schließlich die Vorrundengruppen für das Endturnier ausgelost.
Quelle: ntv.de