Fußball

ManCity buhlt um Reus Dortmunds Klopp findet's pervers

"Es geht darum, das Positive mitzunehmen und das sehr Negative abzustellen oder auch abzuhaken": Jürgen Klopp.

"Es geht darum, das Positive mitzunehmen und das sehr Negative abzustellen oder auch abzuhaken": Jürgen Klopp.

(Foto: REUTERS)

In der Champions League kann der BVB heute gegen Galatasaray den Einzug ins Achtelfinale perfekt machen, doch Trainer Klopp sorgt sich ob der Misere in der Liga. Und nun bemüht sich auch noch Englands Meister um einen seiner Besten.

Es klingt wie einer Erfolgsmeldung: Die Fußballer der Dortmunder Borussia können heute das Achtelfinale der Champions League erreichen, im vierten von sechs Partien in der Gruppe D. Ein Sieg gegen den türkischen Rekordmeister Galatasaray (ab 20.45 Uhr im Liveticker bei n-tv.de), und der Einzug in die erste K.o.-Runde ist perfekt. In der europäischen Königsklasse steht der BVB mit drei Siegen gegen den FC Arsenal, den RSC Anderlecht und Istanbul ohne Gegentor besser dar als je zuvor. Im DFB-Pokal steht im März nächsten Jahres die dritte Runde an. Das klingt nicht nur so, das ist ein Erfolg. Doch die Sache hat einen Haken.

Dortmund - Istanbul, 20.45 Uhr

Borussia Dortmund: Weidenfeller - Piszczek, Subotic (Ginter), Sokratis, Durm - Bender, Gündogan - Mchitarjan, Kagawa, Großkreutz - Immobile. - Trainer: Klopp
Galatasaray Spor Kulübü: Muslera - Telles, Semih Kaya, Chedjou, Tarik Camdal - Melo - Altintop, Selcuk Inan - Sneijder - Burak Yilmaz, Pandev. - Trainer: Prandelli
Schiedsrichter: Kralovec (Tschechien)

Denn in der Bundesliga haben die Dortmunder nun fünfmal hintereinander verloren, zuletzt mit 1:2 beim FC Bayern München; Tabellenplatz 17 nach zehn Spieltagen ist die Quittung. Das macht Trainer Jürgen Klopp ein wenig ratlos. "Es geht darum, das Positive mitzunehmen und das sehr Negative abzustellen oder auch abzuhaken. Das wird mit der Zeit nicht leichter, weil sich die Zahl der Misserfolge häuft", sagte er dem Bezahlsender Sky. "Die Tatsache, dass sich das nur auf die Bundesliga bezieht, macht die Sache nicht nur schwierig, sondern nahezu pervers."

Immerhin kann Klopp sich darauf verlassen, dass alle im Verein hinter ihm stehen. Sein Chef Hans-Joachim Watzke bezeichnet die Lage in der Liga zwar als Alptraum, behauptet aber tapfer: "Er hat keinen einzigen Fehler gemacht. Es hilft, dass der Verein in dieser Situation ruhig und besonnen ist - nicht gelassen." Und Sebastian Kehl will von Ratlosigkeit auch überhaupt nichts wissen. Der "Bild"-Zeitung sagte der Mittelfeldspieler: "Um unseren Trainer mache ich mir keine Sorgen. Er hat immer Lösungsansätze, Ideen parat und hat von der Mannschaft die vollste Rückendeckung. Wir packen das gemeinsam."

Englands Meister wirbt um Reus

Klingt nach einem guten Ansatz, auch wenn Kehl dann doch einräumt: "Wir sind in einer Situation, die uns nachdenklich stimmt. Trotzdem müssen wir die Ruhe bewahren und uns vergegenwärtigen, dass es ein langer, steiniger Weg wird." Am Sonntag geht es für die Dortmunder gegen die Namenscousine aus Mönchengladbach, die von ihren 17 Spielen in dieser Saison kein einziges verloren hat und auf Platz zwei Kontakt zum Meister aus München hält. Und das Spiel heute gegen Galatasaray? Soll Mut machen, irgendwie. "Wir haben die Möglichkeit, mal wieder mit einem positiven Gefühl ins Bett zu gehen", sagt Kehl.

Dass der BVB aber auch in der kommenden Saison wieder in der Champions League spielt, ist eher unwahrscheinlich. Dabei braucht der Klub das Geld. Auch, um einen Star wie Marco Reus zu halten. Der deutsche Nationalspieler wird seit Wochen mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht und vermeidet es hartnäckig, der Borussia ewige Treue zu geloben. Nun berichtet die "Bild"-Zeitung, dass auch der englische Meister Manchester City um Reus buhlt. Der Premier-League-Klub soll den 25-Jährigen mit einem Jahresgehalt von 13 Millionen Euro locken. Und der Aussicht, weiter auf europäischer Bühne zu spielen.

Aber wie sprach Kehl? "Unsere Situation ist nicht aussichtslos." Das heißt konkret: Entweder, die Dortmunder starten in der Bundesliga eine Siegesserie historischen Ausmaßes. Oder sie gewinnen heute gegen den Galatasaray Spor Kulübü, dann das Achtelfinale, das Viertelfinale, das Halbfinale und auch das Endspiel am 6. Juni in Berlin. Dann dürfen sie nämlich als Titelverteidiger in der Qualifikationsrunde zur Champions League starten, selbst wenn sie in die zweite Liga absteigen. So oder so: Es wird ein langer, steiniger Weg; da liegt Kehl schon richtig. Gelänge dem BVB das, wäre es aber auf jeden Fall eine Erfolgsmeldung.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen