Fußball

Super-Norweger mit Erdrutschsieg Erling Haaland zerfetzt weiter sämtliche Rekorde

Kurze Pause: Erling Haaland verschnauft zwischen zwei Toren.

Kurze Pause: Erling Haaland verschnauft zwischen zwei Toren.

(Foto: picture alliance / empics)

Mit 22 Jahren hat Erling Haaland große Teile seiner Karriere noch vor sich. Alles deutet darauf hin, dass sein Name den Weltfußball über das nächste Jahrzehnt prägen wird. In nur einem Jahr schreibt er die Geschichte der Premier League um. Die launige englische Presse würdigt das mit einer Rekordwahl.

Der Fußball lebt davon, dass niemand vorher mit 100-prozentiger Gewissheit das Endergebnis kennen kann. Doch seit einigen Jahren verändert sich die Landschaft. Weil die guten Vereine immer besser werden und die durchschnittlichen Vereine immer grauer. Aber auch, weil es Erling Haaland gibt. Die norwegische Sensation arbeitet an der Zerschlagung sämtlicher Rekorde.

Noch sind ihm die alten Männer Lionel Messi und Cristiano Ronaldo in den europäischen Statistiken weit voraus. Doch der 22-Jährige, sollte er sich nicht verletzen, wird den Fußball in den nächsten Jahren dominieren. In bislang nur 28 Spielen in der Champions League erzielte er 35 Tore, ihm fehlen nur noch 18 bis zum deutschen Rekordhalter Thomas Müller. Der benötigte für seine 53 Treffer jedoch 142 Spiele. Zu Ronaldo, dem aktuellen Spitzenreiter, sind es noch ein paar Jahre. Der Portugiese liegt bei 140 Toren.

Norweger soll die Champions League gewinnen

Haaland war bereits in seinen Dortmunder Jahren nur durch Verletzungen zu stoppen. Er traf, wie er wollte. Erzielte in 89 Spielen für den BVB 86 Treffer und war dabei noch lange kein perfekter Spieler. Trotz seiner 1,95 Meter war sein Kopfballspiel verbesserungswürdig, kam er gerade am Anfang zum Großteil über seine unglaubliche Dynamik und seine Nase für Tore.

Daran arbeitete er, genauso wie außerhalb des Platzes an seiner Karriere. Als im vergangenen Frühling seine Dortmunder Zeit langsam ausklang, rissen sich die ganz großen Vereine dieser Welt um ihn - und Haaland entschied sich. Nicht für Bayern München, die gutes Geld boten, sondern eben für Manchester City, dem riesigsten aller Riesenvereine dieser Welt. Von den Besitzern aus den Emiraten mit unendlichem Reichtum und Trainergenie Pep Guardiola ausgestattet, scheiterten diese seit Jahren in der Champions League. Mal im Finale, doch meist schon früher.

Haaland kam für den großen Traum von Henkelpott und machte sich nebenbei mit der Premier League vertraut. Und die sich mit ihm. Es war ein Donnerhall. Der Norweger zerfetzt erst die Vorurteile, die ein Wechsel aus der Bundesliga in die Premier League immer mit sich bringt, und dann schrieb er die Geschichte der Liga neu. Haaland war nicht zu schwach für die Liga, sondern die Liga, es mutet kurios an, so etwas zu schreiben, zu schwach für ihn.

Nächster Stopp: Weltfußballer

Tore, Tore, Tore. Und niemals zurückschauen. Er pulverisierte die Rekorde, steht nach 47 Einsätzen für City bei 51 Treffern insgesamt. Noch nie hat ein Spieler der englischen Premier League wettbewerbsübergreifend mehr Tore in einer Saison erzielt. In nur 32 Ligaspielen gelangen ihm dabei 35 Tore. Weit vor Ende der Saison überbot er damit den bisherigen Bestwert der Premier-League-Legenden Andy Cole und Alan Shearer. Beide kamen jeweils auf 34 Treffer.

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Die unerbittliche englische Presse hat Haaland nun eine besondere Auszeichnung zuteilwerden lassen. Der Norweger wurde von den Journalisten mit überwältigenden 82 Prozent zum Fußballer des Jahres gewählt. Natürlich ein Rekordwert. "Ich versuche jeden Tag, so gut wie möglich zu sein. Diese Anerkennung bedeutet mir sehr viel", teilte Haaland nach der Wahl mit. "Ich habe meine Zeit bei City bislang wirklich sehr genossen. Sie geben mir die Möglichkeit, Tore zu schießen."

Auf die wird es auch am kommenden Mittwoch (21 Uhr/DAZN und im ntv.de-Liveticker) ankommen. Dann tritt Manchester City im Halbfinal-Rückspiel der Champions League im heimischen Stadion gegen Real Madrid an. Beim 1:1 im Hinspiel war vom Norweger kaum etwas zu sehen. Der deutsche Innenverteidiger von Real Madrid, Antonio Rüdiger, hatte ihn im Griff. Wenn Haalands großer Traum vom Ballon d'Or, von der Trophäe für den besten Fußballer der Welt, wahr werden soll, muss der Stürmer kommende Woche zurückschlagen. Noch kennt niemand das Ergebnis. Davon lebt der Fußball.

Quelle: ntv.de, sue

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