Fußball

DFB: Rauball kontert Beckenbauer Erst WM-Affäre aufklären, dann neuer Chef

Sie wollen das klären: Reinhard Rauball und Franz Beckenbauer.

Sie wollen das klären: Reinhard Rauball und Franz Beckenbauer.

(Foto: dpa)

Einen Präsidenten hat der DFB nicht, Wolfgang Niersbach ist ja weg. Halb so wild, sagt das Präsidium - und will sich erst darum kümmern, die Affäre rund um die Vergabe der WM 2006 aufzuarbeiten. Derweil gibts Interimschef Reinhard Rauball Franz Beckenbauer kontra.

Das Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes will sich erst einmal darum kümmern, die WM-Affäre so gut wie möglich aufzuarbeiten - und sich erst dann damit befassen, wer dem zurückgetretenen Präsidenten Wolfgang Niersbach im Amt folgt. Darauf hat sich das Gremium bei seiner Sondersitzung in Frankfurt am Main geeinigt. "Wir sind zu der gemeinsamen Auffassung gelangt, dass die Aufarbeitung der Vorgänge rund um die WM 2006 Vorrang hat", sagte Interimspräsident Reinhard Rauball nach dem Treffen, das viereinhalb Stunden dauerte.

Schatzmeister Reinhard Grindel, der am Dienstag dieser Woche von den 21 Landes- und fünf Regionalpräsidenten einstimmig zum Präsidentschaftskandidaten des Amateurlagers gekürt worden war, erklärte: "Wir sind uns einig, dass es nicht um einen Kopf, sondern die Aufarbeitung einer sehr bedrückenden Affäre geht." Zudem versicherte der CDU-Politiker: "Wir werden den DFB zukunftssicher machen." Zuvor hatte Christian Seifert, der Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga erklärt, das Profilager wolle vorerst keinen eigenen Kandidaten aufstellen. "Wir haben erklärt, dass die Liga ein anderes Verfahren bevorzugt. Es wäre nicht im Sinne der Sache und inkonsequent, wenn wir einerseits erst die Untersuchungsergebnisse zur WM-Affäre abwarten wollen und andererseits gleichzeitig einen eigenen Kandidaten aufstellen."

Abgesehen davon hat Rauball den Vorwürfen Franz Beckenbauers widersprochen, sich in der Aufarbeitung der Affäre um die WM 2006 ein Gespräch mit dem einstigen Bewerbungschef abgelehnt zu haben. Beckenbauer hatte den kommissarischen Chefs des DFB, Rauball und Rainer Koch in der "Süddeutschen Zeitung" schlechten Stil vorgeworfen, weil sie einen Brief nicht beantwortet hätten. Das stritt Rauball ab. Er habe geantwortet "und gesagt, dass wir Franz Beckenbauer einen Terminvorschlag zukommen lassen werden". Dieser Brief sei an das Büro Beckenbauers gegangen. Der hatte laut SZ geklagt: "Wenn man sich so lange kennt und dann kommt keine Reaktion, und Du bekommst alles nur im Fernsehen mitgeteilt: Ja, wo samma denn?" Rauball entgegnete: "Was ich machen werde, ist, Franz Beckenbauer anzurufen, um die Dinge auszuräumen. Ich denke, dass wir zusammenfinden werden."

Quelle: ntv.de, sgi/dpa

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