DFL mit fast allen Sendern einig Eurosport lehnt Auszahlung von TV-Geld ab
24.04.2020, 15:13 Uhr
Eurosport überträgt die Spiele nicht selbst, sondern hat seine Rechte an Dazn abgetreten.
(Foto: imago images/Hartenfelser)
Obwohl der Fußball wegen der Coronavirus-Pandemie derzeit ruht, sind die Medienpartner der DFL bereit, ausstehende TV-Prämien zu zahlen. Mit einer Ausnahme: Eurosport lehnt diese Vereinbarung ab. Die finanziell stark angeschlagenen Klubs können wohl dennoch gerettet werden.
Eurosport hat als einziger Medienpartner der Bundesliga eine Vorauszahlung der noch ausstehenden TV-Prämien abgelehnt. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur. Der Fernsehsender erklärte auf Anfrage, dass man "Fragen, die Details unserer Vertragsverhältnisse und Partnerschaften betreffen, nicht kommentiere" und verwies auf "bestehende Vertraulichkeitsregelungen". Eurosport hat die Rechte für die Freitags- sowie zehn Sonntags- und Montagsspiele an Dazn sublizenziert.
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat sich nach Aussagen ihres Geschäftsführers Christian Seifert mit "fast allen" Medienpartnern auf eine Vorauszahlung der noch ausstehenden TV-Prämien geeinigt. Er sprach von einer Ausnahme. "Es wird möglich sein, den Klubs Liquidität bis 30. Juni zukommen zu lassen", sagte Seifert weiter. "Erste Zahlungen sollen im Mai kurzfristig ausgelöst werden."
Laut einem "Kicker"-Bericht sollen die 36 Klubs aus der 1. und 2. Liga zunächst rund ein Drittel der Summe erhalten, die für den letzten Saisonabschnitt seitens der Medienpartner noch fällig wäre bei vertragsgemäßer Beendigung der Saison. Der Rest soll dem "Kicker" zufolge anteilig pro ausgetragenem Spieltag ausbezahlt werden. Das ist eine Erleichterung für die Klubs, die nun nicht mehr akut von der Pleite bedroht sind.
Größter Medienpartner der DFL ist der Pay-TV-Sender Sky. Große TV-Partner sind zudem ARD und ZDF sowie Eurosport. Es ging um die Zahlung der vierten und letzten Rate der Fernsehgelder, Medienberichten zufolge rund 300 Millionen Euro. Die DFL will die wegen der Corona-Pandemie ausgesetzte Saison bestenfalls bis zum 30. Juni abschließen. Für den Neustart mit Geisterspielen muss die Politik zustimmen.
Quelle: ntv.de, ara/dpa