Fußball

Knifflige Aufgabe gegen ManCity FC Bayern ohne genervten Ribéry

Jubel, Trubel, Pathos: Franck Ribéry nach seinem Tor gegen Stuttgart.

Jubel, Trubel, Pathos: Franck Ribéry nach seinem Tor gegen Stuttgart.

(Foto: imago/Schiffmann)

Der FC Bayern startet gegen Manchester City in die Champions League - und Franck Ribéry ist nicht dabei. Der Franzose ist verletzt, wieder einmal. Ob Po, Rücken oder Knie - es läuft einfach nicht rund. Das neue Problem kennt auch Bastian Schweinsteiger nur zu gut.

Mit Sprüchen halten sie sich beim stets am maximalen Erfolg orientierten FC Bayern vor dem Start in der Champions League lieber zurück. Sportvorstand Matthias Sammer wählte vor der kniffligen Heimprüfung heute (ab 20.45 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) gegen Manchester City und den Aufgaben in Moskau gegen ZSKA sowie beim AS Rom sogar den Mahn-Modus. "Ich weiß nicht, ob es schon mal eine ausgeglichenere Gruppe gab". Und dann ist da noch die Sache mit Franck Ribéry. Er ist verletzt, wieder einmal - Probleme mit dem linken Knie.

München - Manchester, 20.45 Uhr

FC Bayern München: Neuer - Lahm, Boateng, Dante, Bernat - Alonso, Alaba - Müller, Götze, Ribery - Lewandowski. - Trainer: Guardiola
Manchester City: Hart - Kolarow, Kompany, Demichelis, Clichy - Yaya Toure, Fernandinho - Nasri, Silva - Agüero, Dzeko. - Trainer: Cousillas (Pellegrini gesperrt)
Schiedsrichter: Alberto Undiano Mallenco (Spanien)

Dabei sah am Samstag noch alles so gut aus. Strahlend lief Ribéry nach seinem Treffer zum 2:0 im Bundesligaspiel gegen den VfB Stuttgart vor die Fankurve und genoss den Jubel. Es sah nach einer großen Befreiung aus nach frustrierenden Monaten, die den französischen Stimmungsfußballer "ganz schön angenervt" hatten, wie er hinterher sagte. Das verkorkste Jahr 2014 schien sich für den Mittelfeldspieler endlich zum Guten zu wenden. Und das pünktlich zum Start der Champions League, der Lieblingsbühne der besten Kicker in Europa.

"Jetzt brauche ich Rhythmus und Spiele", verkündete Ribéry. Doch der Plan währte nur kurz: Die Schmerzen an der Patellasehne im linken Knie, die auch beim ersten Saisoneinsatz nicht komplett weg gewesen waren, nahmen prompt wieder zu. "Franck ist nicht hier, er kann nicht spielen", lautete die kurze Nachricht von Trainer Pep Guardiola vor der Partie gegen City. Die Ampel steht für Ribéry auf Rot. "Ich denke, er fällt die nächsten Tage aus." Guardiola äußert sich nicht mehr im Detail zu Verletzungen seiner Spieler. "Fragen Sie den Arzt", lautet seine Standardantwort nach Unstimmigkeiten mit Vereinsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt.

"Ich habe immer Lust zu spielen, ist doch klar"

Die Patellasehne also. Das kann schnell gehen, es kann aber auch dauern. Bastian Schweinsteiger ist nach seinem weltmeisterlichen Kraftakt in Brasilien wegen einer Patellasehnenreizung auf unbestimmte Zeit krankgeschrieben. Er hatte die Probleme schon vor dem Turnier gehabt, Der Kapitän der DFB-Elf hat unlängst angekündigt, beim FC Bayern erst wieder ans Comeback zu denken, wenn er schmerzfrei sei. Geduld zu haben fällt schwer im Leistungssport. "Ich habe immer Lust zu spielen, ist doch klar", erzählte Ribéry im "Kicker" nach seinem nur 22 Minuten währenden Saisondebüt gegen Stuttgart. Und er verriet: "Ich verspüre immer noch ab und zu Schmerzen im Knie. Da darf man kein Risiko eingehen."

War das Comeback doch zu voreilig? Beim US-Trip des FC Bayern in der Saisonvorbereitung hatten die Knieprobleme begonnen. Sie fügten sich ein in die Pechsträhne 2014, die im Januar mit der Niederlage Ribérys gegen den Portugiesen Cristiano Ronaldo bei der Wahl des Weltfußballers begonnen hatte. Der Franzose hatte an der verlorenen Wahl zu knabbern. Er knüpfte nicht an die überragende Form des Traumjahres 2013 an, als er mit den Bayern alle Titel abräumte, Champions League und Klub-WM gewann und erstmals zu Europas Fußballer des Jahres gekürt wurde - vor den Weltstars Lionel Messi und Ronaldo. Im Februar folgte eine Operation am Gesäß. Im Frühjahr begannen die Rückenprobleme, die Ribéry schließlich im Sommer auch die Teilnahme an der Weltmeisterschaft kosteten.

"Zweieinhalb, drei Jahre war ich auf einem Topniveau, habe immer gespielt, hatte meinen Rhythmus. Und plötzlich, seit Beginn dieses Jahres, war alles anders", sagte Ribéry über die "harte Zeit", die nun endlich überwunden schien. Ribéry ist 31 Jahre alt. Der Fußball fordert körperlich Tribut. Gerade für sein Spiel, die dynamischen Tempo-Dribblings auf dem linken Flügel, die ständigen Zweikämpfe, die permanenten Attacken der Gegenspieler, ist die körperliche Fitness die unverzichtbare Basis. Ribéry kann den Unterschied in Spielen ausmachen, ähnlich wie Arjen Robben oder Mario Götze. "Wir brauchen Franck. Wir brauchen sein Talent im Eins gegen Eins", sagte Guardiola vor Ribérys Rückschlag. Immerhin, eine positive Nachricht aus der Krankenabteilung gibt es: Beim Abschlusstraining war Thiago dabei. Der 23-Jährige absolvierte zwar erst einmal nur das Aufwärmprogramm mit den Kollegen, aber ein Comeback rückt näher.

Quelle: ntv.de, Klaus Bergmann und Manuel Schwarz, dpa

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