Fußball

Bayern-Gegner am absoluten Tiefpunkt Fans proben den Aufstand bei ManUnited

Moyes bittet weiterhin um Geduld bei den Fans. Bei den offenen Anfeindungen gegen ihn wirkte er vor allem resigniert.

Moyes bittet weiterhin um Geduld bei den Fans. Bei den offenen Anfeindungen gegen ihn wirkte er vor allem resigniert.

(Foto: dpa)

Wirklich rund läuft es bei Manchester United schon länger nicht mehr. Die Blamage im Stadtderby gegen City lässt den Geduldsfaden vieler Fans endgültig reißen. Sie revoltieren offen gegen Trainer David Moyes - und Legende Alex Ferguson, der ihn ins Amt brachte.

Am kommenden Dienstag kommt mit Bayern München die beste Fußball-Mannschaft der Welt nach Manchester - und der einstige Stolz der Stadt liegt in Trümmern. Nach dem peinlichen 0:3 (0:1) im 167. Stadtderby gegen ManCity ist bei Manchester United nichts mehr, wie es einmal war. Erstmals rebellierten die Fans offen gegen Teammanager David Moyes - und dessen bislang unantastbaren Vorgänger Alex Ferguson. Sir Alex, der Moyes im vergangenen Sommer selbst als seinen Erben eingesetzt hatte, saß vor der Vorstandsloge und musste wüste Beschimpfungen über sich ergehen lassen. Unten auf dem Rasen mussten die orangefarben gekleideten Ordner aufgebrachte Anhänger davon abhalten, auf Moyes loszugehen.

Die Kritik am Teammanager kommt inzwischen auf vielen Wegen zum Vorschein.

Die Kritik am Teammanager kommt inzwischen auf vielen Wegen zum Vorschein.

(Foto: imago/BPI)

Auch ein Banner mit Moyes' Porträt und der Aufschrift "Chosen One" (Der Auserwählte) musste von Sicherheitskräften geschützt werden. Und Moyes verfolgte mit zunehmender Apathie und in den Händen verborgenem Gesicht, wie seine Mannschaft in sich zusammenstürzte.

Bereits nach 43 Sekunden traf der frühere Wolfsburger Edin Dzeko zur Führung für City, das nach dem Triumph auf Titelkurs bleibt. Das einst ruhmreiche United dagegen sei zu einem "Misthaufen" verkommen, schrieb die BBC auf ihrer Internetseite: "Wer könnte ernsthaft behaupten, dass dieses United den Bayern auch nur ein bisschen Probleme bereiten wird?" In dieser Form sei der englische Rekordmeister im Viertelfinale der Champions League ein Freilos.

Meilenweit von den eigenen Zielen entfernt

Der "Guardian" nannte die armselige Vorstellung von United, die Dzeko in der 56. und Yaya Touré in der zweiten Nachspielminute mit weiteren Toren bestraften, verharmlosend "schwerfällig". Die "Daily Mail" meinte, Moyes' Vertrag, der noch bis 2019 läuft, wirke in diesen Tagen wie "das am meisten überreizte Blatt in der Geschichte des Fußballs". Der Teammanager wirkte resigniert, als er sagte: Er habe "gewusst, dass es ein schwieriges Jahr werden würde, aber ich hatte gehofft, dass wir näher dran sein würden." Doch sie sind meilenweit weg.

United hat 26 Punkte weniger als zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison unter Ferguson - und als Tabellensiebter 15 Punkte Rückstand auf City, das außerdem noch zwei Nachholspiele hat. Gegen die Top 5 der Liga gelang in neun Spielen nur ein Sieg, erstmals seit Gründung der Premier League im Jahr 1992 verloren die Roten Teufel zehn Saisonspiele, die sechs Heimniederlagen sind mehr als in den vergangenen drei Spielzeiten zusammengenommen. "Was einst das Theater der Träume war, ist zum Haus der Albträume geworden", schrieb "Skysports" auf seiner Internetseite. Stürmer Wayne Rooney meinte mit Blick auf das Spiel gegen die Bayern: "Wir müssen das geradebiegen und Old Trafford wieder zu einer Festung machen, vor der die Gegner Angst haben."

Moyes bat indes um Geduld für sein Projekt Umbau. Die Bosse haben diese (noch). Im Sommer soll er erneut Millionen ausgeben dürfen, um sich sein eigenes United zu bauen. Die City-Fans kommentierten diese Aussicht mit Hohn. "Five more years", sangen sie. Noch fünf Jahre mit Moyes.

Quelle: ntv.de, Marco Mader, sid

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