Fußball

Schwede entfacht Wechsel-Drama Forsberg jammert, RB Leipzig bleibt hart

Emil Forsberg verlängerte erst im Februar seinen Vertrag. Jetzt will er schleunigst weg aus Leipzig.

Emil Forsberg verlängerte erst im Februar seinen Vertrag. Jetzt will er schleunigst weg aus Leipzig.

(Foto: imago/Bernd König)

RB Leipzig erreicht auch dank Emil Forsberg die Fußball-Champions-League. Doch die internationalen Spiele halten den Schweden nicht in Sachsen. Sein Berater forciert den Wechsel - und erhält vom Klub nur eine deutliche Antwort.

Im Urlaub versucht Emil Forsberg gerade, sein Handicap auf dem Golfplatz zu verbessern. Doch der Schwede spielt in der Bundesliga-Pause auch noch ein anderes Spiel, eine Art "Wechsel-Ping-Pong" mit seinem Arbeitgeber RB Leipzig: Forsberg will weg, der Klub sagt nein. Forsberg will noch drängender weg, der Klub sagt noch erbitterter nein. So geht das nun schon seit Wochen. Ein bekanntes Spiel, das für beide Seiten gefährlich ist.

Der beste Vorbereiter der abgelaufenen Fußball-Bundesligasaison (22 Vorlagen) und seine Berater greifen bei ihren Bemühungen zu altbewährten Mitteln. Die Reaktion von RB lässt nie lange auf sich warten, sie ist im Kern immer gleich ("unverkäuflich"), aber auch hier wird der Ton zunehmend schärfer. "Falls der Berater vergessen hat, wie lange Emil bei uns Vertrag hat, dann werden wir ihm schnell eine entsprechende Kopie zusenden können", sagt Geschäftsführer Oliver Mintzlaff mit unverhohlenem Sarkasmus.

"So eine arrogante Art habe ich noch nie erlebt", entgegnete Hasan Cetinkaya in der "Bild". Doch natürlich weiß Forsbergs Berater, dass sein Klient erst im Februar seinen Vertrag bis 2022 verlängert hat - inklusive einer satten Gehaltsaufstockung. Und er weiß auch, dass der von ihm mit ausverhandelte Vertrag keine Ausstiegsklausel beinhaltet.

"Wir werden keine Leistungsträger abgeben"

Ein lukrativer Wechsel zum FC Liverpool mit Teammanager Jürgen Klopp oder zum AC Mailand, von dem Forsberg in aller Öffentlichkeit schwärmte ("Einer der größten Klubs der Welt"), scheitert am kategorischen Nein des deutschen Vizemeisters. "Sie müssen damit leben, dass sie Emils Träume zerstören", sagte Cetinkaya der schwedischen Zeitung "Aftonbladet": "Es gibt Interesse von den größten Vereinen der Welt, aber ich habe ihnen mitgeteilt, dass daraus nichts wird."

Ob die Forsberg-Seite ihre Wechselambitionen jetzt wirklich einstellt, bleibt abzuwarten. Ein letztes Druckmittel hätten sie noch in der Hinterhand: Sollte der Schwede am 11. Juli verärgert, ja vielleicht sogar lustlos zum Training erscheinen, könnte RB bei einem sehr guten Angebot vielleicht doch noch ins Grübeln geraten. Noch aber gilt die klare Aussage von Mintzlaff und RB-Sportdirektor Ralf Rangnick: "Wir werden keinen Leistungsträger abgeben."

Forsberg büßt an Beliebtheit ein

Forsbergs Sinneswandel sorgt klubintern für Kopfschütteln. Nach seiner Vertragsverlängerung hatte der 25-Jährige noch geschwärmt, wie gut ihm und seiner Ehefrau Shanga das Projekt RB und die Stadt Leipzig gefallen würden. Das Abenteuer Champions League hätte den Spielmacher eigentlich noch enger an den Klub binden sollen. Doch das Gegenteil scheint der Fall, Mitte Juni sprach Forsberg sogar schon in der Vergangenheitsform von RB: "Ich hatte eine fantastische Zeit in Leipzig."

Mit solchen Sätzen büßt der blonde Schwede an Beliebtheit bei den Fans ein, auch im Team dürfte das Theater schlecht ankommen. Sollte er bleiben, wird der Druck für Forsberg deutlich größer. Ein unzufriedener Schlüsselspieler ist Gift für jede Mannschaft. Beide Seiten sollten also eigentlich Interesse daran haben, das "Wechsel-Ping-Pong" zu beenden.

Quelle: ntv.de, Jörg Soldwisch, sid

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