Fußball

Ermittlungen wegen Lohndumpings Gegen FC-Bayern-Bosse läuft Strafverfahren

Rummenigge und Kahn sind in das Verfahren verwickelt.

Rummenigge und Kahn sind in das Verfahren verwickelt.

(Foto: imago images/Sven Simon)

Der FC Bayern hat mit seinem Campus ein modernes Nachwuchsleistungszentrum. Die Trainer dort aber sollen teilweise extremes Lohndumping erfahren haben. Wegen möglicher Vergehen ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Bosse des Fußball-Bundesligisten.

Ärger beim deutschen Rekordmeister: Gegen mehrere Mitglieder der Führung des FC Bayern läuft ein Strafverfahren. Das berichtet das WDR-Magazin "Sport Inside". Einem Schreiben zufolge, das dem Magazin vorliegt, ermittelt das Hauptzollamt München im Auftrag der Staatsanwaltschaft München I wegen Verdachts "des Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt" sowie "nicht richtigem Führen von Stundenaufzeichnungen, Nichtgewährung des Mindestlohns".

Es geht dabei um Verstöße gegen das Mindestlohngesetz am FC Bayern Campus, dem Nachwuchsleistungszentrum des Fußball-Bundesligisten. Die Beschuldigten stehen dem Bericht zufolge im Verdacht, von unerlaubten Dumpinglöhnen am Campus gewusst zu haben. Zudem wird dem Bundesligisten vorgeworfen, womöglich unrichtige Meldungen zur Sozialversicherung gemacht zu haben. Der FC Bayern hat sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert.

Extreme Mehrarbeit vorgeworfen

Betroffen ist offenbar die aktuelle Führungsebene des FC Bayern mit Vorstandschef Oliver Kahn, seinem Stellvertreter Jan-Christian Dreesen, Sportvorstand Hasan Salihamidžić sowie Vorstand Marketing Andreas Jung. Zudem gelten ehemalige Verantwortliche, wie Kahns Vorgänger Karl-Heinz Rummenigge und Jörg Wacker, ehemaliger Vorstand für Internationalisierung und Strategie, als Beschuldigte.

Wie ein Sprecher des Hauptzollamtes München gegenüber dem WDR erklärte, richten sich Ermittlungen bei Aktiengesellschaften, wie der FC Bayern München AG, zunächst immer gegen den Vorstand. Erst im weiteren Verfahren wird die Schuld einzelner Personen geklärt. Daher sei Campus-Leiter Jochen Sauer nicht aufgeführt.

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Der Zoll wird vermutlich Ende Januar mit Zeugenbefragungen beginnen. Unter anderem sollen mehrere ehemalige Jugendtrainer Auskunft geben. Auslöser der Ermittlungen waren Recherchen des WDR. Einige Trainer hatten dabei angegeben, auf 450-Euro-Basis zu arbeiten - aber teilweise drei bis vier Mal so lange wie die erlaubten zehn Wochenstunden.

Auch der FC Augsburg geriet wegen der Recherchen ins Visier. Dort beschlagnahmte der Zoll bereits im August Unterlagen, vor dem kommenden Frühjahr erwarte man aber kein Ergebnis, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Augsburg gegenüber dem WDR.

Quelle: ntv.de, ara

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