Fußball

FIFA-Boss beim Friedensgipfel Gianni Infantino taucht überraschend an Donald Trumps Seite auf

Enge Vertraute.

Enge Vertraute.

(Foto: AP)

Der Fußball-Weltverband trägt seine WM im kommenden Jahr in Nordamerika aus, FIFA-Boss Gianni Infantino lässt sich deshalb immer wieder mit US-Präsident Donald Trump ablichten. Sogar beim Friedensgipfel zum Krieg im Gazastreifen. Was genau der Schweizer in Ägypten macht, gibt Rätsel auf.

An der Seite von Staats- und Regierungschefs hat FIFA-Präsident Gianni Infantino an der Zeremonie zur Unterzeichnung eines Friedensplans für den Nahen Osten teilgenommen. Die ägyptische Zeitung "Al-Masri al-Jum" bezeichnete den Schweizer als "seltsamsten" Gast des Gipfels in Scharm el Scheich, an dem auch Bundeskanzler Friedrich Merz teilnahm.

Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi empfing unter anderem US-Präsident Donald Trump als Wegbereiter des Abkommens zwischen Israel und der Hamas sowie den Emir von Katar, Tamim bin Hamad Al Thani, den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas.

Infantino zeigt sich seit Jahren bei wichtigen, weltpolitischen Anlässen. Der FIFA-Präsident sprach auch schon bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen. Zu Trump, dessen Land im kommenden Jahr gemeinsam mit Kanada und Mexiko die WM ausrichtet, pflegt der Schweizer eine enge Verbindung - ebenso zu den Golfstaaten. Katar war 2022 Ausrichter des Fußball-Weltereignisses, Saudi-Arabien ist 2034 Gastgeber.

Sein Auftritt in Scharm el Scheich ist auch deshalb bemerkenswert, weil Infantino Anfang Oktober noch eine politische Einmischung des Fußball-Weltverbands in Konflikte und Kriege abgelehnt hatte. Stattdessen betont betont er immer wieder die seiner Ansicht nach verbindende Kraft des Fußballs. Allerdings sucht er selbst in seiner Amtszeit als FIFA-Boss vor allem die Nähe zu Staaten und Regierungen vor, die westliche Werte nicht teilen.

Im europäischen Fußballverband UEFA war unmittelbar vor dem jetzt unterzeichneten Friedensplan ein Bann der israelischen Fußballer zumindest diskutiert worden. Eine mögliche Entscheidung darüber war allerdings nach dem von Trump vorgestellten Lösungsansatz auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Ein Ausschluss Israels hätte auch das Ende der Chancen auf eine Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Mexiko und Kanada für Israel zur Folge. Die US-Regierung hatte sich eindeutig gegen einen Ausschluss ausgesprochen und damit für die FIFA und ihren Präsidenten den Ton vorgegeben. Ob die Diskussion erneut aufflammt, dürfte elementar an den Auswirkungen des Friedensplans hängen.

Quelle: ntv.de, tsi/dpa

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