Bremen wirft Köln aus dem Pokal Gladbach schlägt wieder einmal Schalke
28.10.2015, 22:45 Uhr
Thorgan Hazard (M) verwandelte den Elfmeter für Mönchengladbach.
(Foto: imago/mika)
Innerhalb von 75 Stunden verliert der FC Schalke 04 zwei Spiele gegen Borussia Mönchengladbach. Drei Tage nach dem 1:3 in der Bundesliga mit dem brutalen Foul von Johannes Geis an André Hahn müssen sich die Königsblauen auch im DFB-Pokal geschlagen geben.
Eine abgezockte und effektive Borussia mit Cheftrainer-Anwärter André Schubert hat Schalke 04 zum zweiten Mal innerhalb von vier Tagen eiskalt erwischt. Der dreimalige nationale Cup-Champion Mönchengladbach gewann in der 2. Runde des DFB-Pokals in Gelsenkirchen mit 2:0 (1:0) und darf sich auf das Achtelfinale freuen.
"Wir sind sehr effizient", brachte Gladbachs Torwart Yann Sommer den entscheidenden Vorteil auf den Punkt. Lars Stindl (42. Minute) und Thorgan Hazard mit einem verwandelten Foulelfmeter gegen den unglücklichen Schalke-Ersatzkeeper Michael Gspurning (54.) sorgten für den Erfolg und damit ein weiteres Argument, die Zusammenarbeit mit Interimscoach Schubert über das Jahresende hinaus auszudehnen.
Der 44-Jährige schaffte national mit Gladbach bereits den sechsten Sieg im sechsten Spiel. "Es ist eine sehr kluge Mannschaft. Mit den Siegen kommt auch das Selbstvertrauen", lobte Schubert sein Team. Drei Tage nach dem 3:1-Sieg der "Fohlen", das vom bösen Foul des Schalkers Johannes Geis an André Hahn überschattet war, kämpften beide Team verbissen um jeden Ball und jeden Zentimeter des Spielfeldes.
Chancen vergeben
Vor 60.655 Zuschauern in der Veltins-Arena kamen die Gäste zwar etwas besser in die Partie. Doch mehr und mehr übernahmen die hochmotivierten Hausherren die Initiative und sorgten für viel Gefahr vor dem Tor von Gladbach-Keeper Sommer. Der Schweizer zeigte sich in Topform und hielt mit einer Serie von erstklassigen Paraden sein Team im Spiel. Klaas Jan Huntelaar, erstmals nach Verletzung wieder in der Startelf, setzte das erste Zeichen (17.).
Später lief der Niederländer allein auf Sommer zu, brachte den Ball aber nicht am Borussen-Schlussmann vorbei (30.). Und auch bei einem Kopfball von Max Meyer (34.) und der großen Chance von Franco di Santo (34.) war Sommer reaktionsschnell zur Stelle. "Leider haben wir kein Tor gemacht", bemerkte Huntelaar. "Wir müssen mit 2:0, 3:0 in die Halbzeit gehen", sagte Schalke-Coach André Breitenreiter.
Viele Veränderungen auf dem Platz
Nach der Fünf-Spiele-Sperre für Geis, die auch für den Pokal gilt, hatte Breitenreiter sein Team umstellen müssen. Geis hatte sich für den brutalen Tritt bei Hahn inzwischen entschuldigt - der inzwischen operierte Gladbacher nahm die Entschuldigung an. Die Borussia musste insgesamt auf sieben Spieler verzichten. Auch der zuletzt mit vier Tore und drei Vorlagen glänzende Brasilianer Raffael (grippaler Infekt) musste passen.
Trotzdem stellten die Gäste kurz vor der Pause den Spielverlauf auf den Kopf. Nach einem Ballverlust von Joel Matip nutzte der ehemalige Hannoveraner Stindl gedankenschnell die Gelegenheit und überwand Schalke-Torwart Gspurning, der für den an einem Magen-Darm-Infekt leidenden Stammkeeper Ralf Fährmann ran musste. "Wir gehen zur richtigen Zeitpunkt in Führung", betonte Torschütze Stindl.
Der erst im Januar zu Schalke gekommene Gspurning wurde dann zur tragischen Figur. Der Österreicher kam gegen Stindl zu spät, traf den Ball nicht. Die Elfmeterchance ließ sich Hazard nicht entgehen, obwohl der 34 Jahre alte Gelsenkirchener Torwart noch leicht am Ball war. "Das ist natürlich ein bitterer Abend", sagte Gspurning.
Bremer Ujah trifft gegen Ex-Klub
Werder Bremen bezwang den 1. FC Köln mit 1:0 (1:0). Wieder im Aufwärtstrend sind die Bremer, für die ausgerechnet Anthony Ujah gegen seinen früheren Arbeitgeber Köln zum Matchwinner wurde. Nach 22 Minuten erzielte der Angreifer das Tor des Tages und lässt das Team von Trainer Viktor Skripnik weiter von der Reise zum Finale nach Berlin träumen.
Dem VfB Stuttgart genügte ein schmuckloses 2:0 (1:0) bei Carl Zeiss Jena zum Weiterkommen. Martin Harnik brachte die Schwaben zwar in der 22. Minute nach vorn, danach aber wehrte sich der Regionalligist nach besten Kräften und hielt die Partie lange offen. Alexandru Maxim (90.+2) machte per Handelfmeter alles klar.
Zweitligist Eintracht Braunschweig ist locker ins Achtelfinale eingezogen. Die Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht gewann beim Fünftligisten SSV Reutlingen verdient mit 4:0 (2:0). Vor 7524 Zuschauern im Stadion an der Kreuzeiche trafen Gerrit Holtmann (21./61.), Emil Berggreen (36.) und Orhan Ademi (79.). Damit verpasste der Pokal-Schreck Reutlingen eine weitere Sensation, nachdem die Schwaben in der ersten Runde noch den Karlsruher SC mit einem 3:1-Erfolg ausgeschaltet hatten.
Quelle: ntv.de, hul/SID/dpa