Fußball

Yann Sommer im Gefühlschaos Gladbachs Borussen geben Rätsel auf

Der Gladbacher Keeper Sommer (l.) blickt dem Derby am kommenden Samstag trotz der Niederlage zuversichtlich entgegen.

Der Gladbacher Keeper Sommer (l.) blickt dem Derby am kommenden Samstag trotz der Niederlage zuversichtlich entgegen.

(Foto: dpa)

Wieder ein 0:3, wieder kein Erfolg: Das Ende der desaströsen Serie der Mönchengladbacher Fußballer ist nicht abzusehen. Bei der Champions-League-Premiere in Sevilla steht Torwart Yann Sommer im Mittelpunkt. Und nun geht's zum Derby nach Köln.

Als Yann Sommer das Estadio Ramón Sánchez Pizjuán verließ, war es bereits weit nach Mitternacht. Seine Kollegen hatten den Schauplatz des Geschehens längst verlassen. Der Torwart von Borussia Mönchengladbach aber musste zur Dopingprobe, die länger als erwartet dauerte und somit Gelegenheit bot, die erneut bittere Niederlage zu überdenken.

Zuvor hatte der Schweizer bei der Champions-League-Premiere von Borussia Mönchengladbach einen ungewöhnlichen Dienstagabend mit einigen guten Paraden, drei Elfmetern innerhalb von 20 Minuten gegen sich erlebt - und am Ende (s)ein halbes Eigentor zum 0:3 beim FC Sevilla. "Wir haben deshalb nicht schlechter geschlafen als sonst", meinte Gladbachs Torhüter nach einer kurzen Nacht. "Das ist jetzt keine einfache Zeit für uns. Aber das Derby am kommenden Samstag kommt zum richtigen Zeitpunkt."

"Das ist im Moment eine bittere Phase"

Beim 1. FC Köln steht der Bundesligaletzte vor der nächsten Prüfung. Sommer konnte sogar der 0:3-Schlappe etwas Positives abgewinnen: "Wir haben uns mehr gewehrt als sonst." Über das 0:1 hatten sich alle Gladbacher mächtig aufgeregt. "Da stehen mittlerweile 700 Schiedsrichter draußen, aber uns war allen klar, dass der erste Elfmeter nach 30 Sekunden in der zweiten Halbzeit nicht korrekt war", befand Kapitän Tony Jantschke. Doch Pavel Kralovec aus Tschechien zeigte sofort nach der Pause auf den Punkt, nachdem Sommer den Spanier José Antonio Reyes leicht berührt hatte. "Der Schiedsrichter hat schlecht entschieden", sagte Sommer. "Was soll ich in dieser Situation machen?"

Nur zwei Minuten später pfiff der Unparteiische erneut Strafstoß. Den ersten verwandelte Kevin Gameiro zum 1:0, den zweiten verschoss der Franzose. Den dritten verwandelte Enver Banega, ehe Jewen Konopljanka das 3:0 erzielte und dabei Sommer mit einem Schuss ins kurze Eck schlecht aussehen ließ. Da waren alle guten Vorsätze schnell dahin. "Wenn du drei Elfmeter gegen dich bekommst, kannst du in Sevilla nicht gewinnen. Im Moment wird alles knallhart bestraft", sagte Jantschke. "Das ist im Moment eine bittere Phase für uns Verteidiger. Vier Jahre lang war die Abwehr unser Prunkstück."

Gladbach muss jetzt liefern

Dabei hatten es die Gladbacher 45 Minuten lang einigermaßen besser gemacht als zuletzt. "Wir konnten mit dem 0:0 in der ersten Halbzeit zufrieden sein", sagte Trainer Lucien Favre, der innerhalb seiner Elf auf einigen Positionen ohne Personalwechsel rotiert hat und seinen routinierteren Spielern vertraute. Nach vier Bundesliganiederlagen sollte die Mannschaft ausgerecht bei den heimstarken Andalusiern Selbstvertrauen tanken. "Das hat 45 Minuten relativ gut geklappt", meinte Jantschke.

"Dass wir im Moment nicht in einen Offensivrausch verfallen, das ist keine Überraschung", stellte Sportdirektor Max Eberl fest. Und jetzt kommt das Derby in Köln, wo die Gladbacher zehn Jahre nicht verloren haben und in den letzten neun Spielen in Serie unbesiegt blieben. Eine weitere Niederlage in der Liga beim alten Rivalen würde die Situation aber dramatisch verschärfen. "Das ist ein ganz besonderes Spiel. Da müssen wir uns zerreißen und den Fans zeigen, dass wir unbedingt gewinnen wollen. Das werden wir auch tun", versprach Stürmer André Hahn.

Quelle: ntv.de, Morten Ritter, dpa

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