Fußball

Knallhart gegen Rassismus & AfD Goretzka: "Kein Fußball den Faschisten"

Leon Goretzka zeigt Flagge und klare Kante gegen Rassismus.

Leon Goretzka zeigt Flagge und klare Kante gegen Rassismus.

(Foto: twitter.com/leongoretzka_)

Leon Goretzka äußert sich erneut deutlicher und präziser als seine Nationalmannschaftskollegen zum Thema Rassismus. Der Bayern-Profi will seine Reichweite nutzen, um knallhart gegen rechts zu kämpfen. Auch zur AfD findet Goretzka äußerst klare Worte. Nicht zum ersten Mal.

Leon Goretzka will sich als prominenter Fußball-Nationalspieler verstärkt in den Kampf gegen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit einbringen. "Das berührt mich sehr. Und ich werde weiter bei jeder Gelegenheit dazu Stellung beziehen", sagte der Profi des FC Bayern München im Interview des Kundenmagazins der Deutschen Bahn, das zum Start der EM-Vorbereitung des DFB-Kaders in Seefeld in Tirol erschien.

"Mannschaftssport ist ja das perfekte Sinnbild dafür, wie eine Gesellschaft funktionieren sollte: Es ist egal, wo du herkommst, welche Sprache du sprichst und was für eine Kultur du lebst. Und ich wünsche mir, dass das auch zu 100 Prozent für unser Land gilt", betonte Goretzka. Der Münchner will die öffentliche Aufmerksamkeit und die Reichweite nutzen, die ihm der sportliche Erfolg beschert.

Auf einem Foto im Magazin "DB mobil", das Goretzka auch selbst bei Twitter teilte, schwenkt der 26-Jährige eine Fahne mit der Aufschrift: "kein fußball den faschisten". Die üblen rassistischen Beleidigungen, die seine Nationalmannschaftskollegen Leroy Sané und İlkay Gündoğan beim Länderspiel gegen Serbien im März 2019 erlebten, hätten ihn schockiert. "Das war die Initialzündung, mich jederzeit klar und deutlich zu äußern", sagte Goretzka.

"Schwarz-Rot-Gold sind die Farben der Demokratie"

Klar stellte sich der gebürtige Bochumer mit Blick auf die Bundestagswahl in diesem September gegen die AfD, "die in der Pandemie wiederholt bewiesen hat, dass sie keine Alternative ist". Wenn er für sein Land spiele, möchte er auch für "unsere Werte und Verfassung" spielen, sagte Goretzka: "Nicht für ein Land, das in Geschichte nicht aufgepasst hat. Schwarz-Rot-Gold sind die Farben der Demokratie, nicht der Rechten.

Der Mittelfeldspieler des deutschen Rekordmeisters Bayern München war in der Vergangenheit häufiger mit ähnlichen Aktionen aufgefallen. 2019 nach den verbalen Angriffen auf Gündoğan und Sané fand er bereits ähnlich deutliche Worte wie diesmal, verurteilte die Ereignisse scharf und forderte mehr Zivilcourage. Goretzka sagte damals, Nationalität im Ruhrgebiet sei "Schalke, Dortmund oder Bochum".

Im Februar 2020 hatte der Nationalspieler sich zum Aufschwung der AfD bereits mit Unverständnis und Sorge geäußert: "Man fasst sich an den Kopf und fragt sich, wie das passieren kann. Ich denke aber, dass viele Leute nicht aus Überzeugung, sondern aus Mangel an Alternativen die AfD wählen." Viele Menschen in Deutschland hätten Angst vor der Zukunft oder fühlten sich abgehängt, meinte Goretzka damals: "Für diese Leute ist oft die Lösung, das Problem in anderen Bereichen wie beispielsweise der Migration zu sehen." Es sei deshalb die Aufgabe, "diese Leute mit Wissen aufzuklären. Wenn man mit viel Verständnis auf sie zugeht und ihre wahren Probleme erkennt und behandelt, wird sich das Problem des Rechtspopulismus auch wieder lösen".

Derzeit laboriert der 26-Jährige noch an den Folgen eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel. Wann Goretzka im Trainingslager in Seefeld (bis 6. Juni) ins Training einsteigen kann, ist noch offen.

Quelle: ntv.de, dbe

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