Fußball

FC Bayern will nicht lamentieren Guardiola genervt, Müller juckt's nicht

"Warum soll das ein Vorteil für Porto sein?": Thomas Müller.

"Warum soll das ein Vorteil für Porto sein?": Thomas Müller.

(Foto: dpa)

Die Fußballer des FC Bayern München gehen das Viertelfinale in der europäischen Königsklassen beim FC Porto gelassen an. Verletzte Spieler? Mia san mia! Dabei ruhen die Hoffnungen auf Trainer Josep Guardiola. Der muss sich nur entscheiden: A, B oder C?

Die historische Pleite von 1987 und die prekäre Personalsituation beim FC Bayern - für Josep Guardiola öffentlich kein Thema. "Darüber ist in den letzten zwei Wochen genug gesprochen worden. Das ist eben so. Wir lamentieren nicht. Wir werden versuchen, das bestmögliche Ergebnis zu erzielen", sagte der Trainer vor dem Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League an diesem Mittwoch (ab 20.45 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) beim FC Porto leicht genervt, aber auch durchaus bestimmt.

Porto - München, Mittwoch, 20.45 Uhr

FC Porto: Fabiano Freitas - Danilo, Maicon, Martins Indi, Alex Sandro - Herrera, Casemiro, Oliver - Ricardo Quaresma, Aboubakar, Brahimi. - Trainer: Lopetegui
FC Bayern München: Neuer - Boateng, Alonso, Dante - Rafinha, Lahm, Thiago, Bernat - Götze, Lewandowski, Müller. - Trainer: Guardiola
Schiedsrichter: Carlos Velasco (Spanien)

Dass der Fußball-Bundesligist in seinem insgesamt 14. Viertelfinale in der Königsklasse mit seinem letzten Aufgebot antritt und die prominenten Ausfälle von Bastian Schweinsteiger, Franck Ribéry, Arjen Robben, David Alaba, Medhi Benatia und Javi Martínez zu verkraften hat, interessierte auch Weltmeister Thomas Müller allenfalls am Rande. Zumindest sagte er das. "Wir haben Selbstvertrauen und Vertrauen in die Gruppe." Und auch, dass die favorisierten Bayern am 27. Mai 1987 gegen Porto im Finale des Landesmeistercups beim 1:2 eine der bittersten Niederlagen der Vereinsgeschichte kassiert hatten, juckt Müller nicht. "Ich war da noch gar nicht geboren", sagte er. Guardiola beeilte sich genauso, die Vergangenheit ruhen zu lassen: "Das ist lange her. Warum soll das ein Vorteil für Porto sein?"

"Und dann wollen wir ins Endspiel"

Den Vorteil für die Bayern sieht Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge indes in Guardiola. Die Situation sei nicht einfach, "aber er macht das super". Der "Schlüssel zu allem" sei der Trainer, schwärmte er. "Er hat nicht nur Plan A, B oder C, sondern das ganze Alphabet hoch und runter. Ich glaube, der Gegner weiß im Moment nicht, mit welcher Taktik Pep Guardiola antreten wird." Allerdings kennt Portos Trainer Julen Lopetegui Guardiola aus gemeinsamen Barcelona-Zeiten ziemlich genau. Er verfolgt mit dem 27-maligen portugiesischen Meister eine ähnliche Philosophie wie die Münchner.

"Sie wollen unbedingt spielen, spielen, spielen. Sie haben eine große individuelle Qualität", sagte Guardiola. Lopetegui muss aber wohl auf seinen angeschlagenen Stürmer Jackson Martinez und ganz sicher auf Cristian Tello verzichten. Besonders der voraussichtliche Ausfall des Kolumbianers Martinez wiegt schwer. "Er ist eine wichtige Säule für die ganze Mannschaft", betonte Lopetegui. Dennoch ist auch beim FC Porto, der im laufenden Wettbewerb als einziges Team noch ungeschlagen ist, Optimismus angesagt. "Wer ins Viertelfinale steht, will auch ins Halbfinale. Und dann wollen wir ins Endspiel", sagte Mittelfeldspieler Casemiro. Von Lopetegui wird er nicht gebremst. Die Spieler haben sich diese "kolossalen Träume verdient. Die dürfen sie genießen. Sie wissen auch, dass sie dafür alles geben müssen".

Das wissen auch die Bayern, die aber aus der misslichen Personallage "zum Teil unheimlich viel Kraft schöpfen, in dem sie sich mit ihrem Spirit hochziehen", sagte Rummenigge und lobte den "fantastischen Teamgeist". Auch Sportvorstand Matthias Sammer hatte bereits am Montag "eine Chance" gesehen, "dass eine kleine, aber feine Gruppe viel Kraft und Dynamik entwickelt. Es ist erkennbar, dass die Mannschaft hungrig ist".

Quelle: ntv.de, Thomas Niklaus, sid

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