Fußball

Man City zu Gast in Sinsheim Guardiola trifft seine SMS-Bekannschaft

"Ich habe kein Whatsapp, aber ich sende SMS": Josep Guardiola.

"Ich habe kein Whatsapp, aber ich sende SMS": Josep Guardiola.

(Foto: imago/Jan Huebner)

Nach missglückter Qualifikation gegen den FC Liverpool geht's für Hoffenheim nun gegen Manchester City und somit gegen das nächste Starteam aus der Premier League. Es ist das Duell Nagelsmann gegen Guardiola. Sie sind in Kontakt, aber nicht per Whatsapp.

Vor der Heimspiel-Premiere in der Champions League gegen Manchester City ist die TSG Hoffenheim schwer angeschlagen. Nicht nur das 1:2 gegen RB Leipzig, sondern vor allem die vielen Ausfälle machen dem Fußball-Bundesligisten zu schaffen. Trainer Julian Nagelsmann muss an diesem Dienstag (ab 18.55 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) gegen seine Kollegen Josep Guardiola nun auch noch auf Abwehrchef Kevin Vogt verzichten. "Es wird, glaube ich, keine Taktik-Schlacht geben. Die werden nicht extrem auf uns eingehen. Wir haben uns schon einen Plan überlegt. Einen guten Plan in meinen Augen - auch einen mutigen Plan."

Hoffenheim - Man City, 18.55 Uhr

TSG Hoffenheim: Baumann - Kaderabek, Akpoguma, Posch, Schulz - Zuber, Grillitsch, Demirbay - Bittencourt - Kramaric, Joelinton. - Trainer: Nagelsmann
Manchester City: Ederson - Walker, Otamendi, Laporte, Zintschenko - Fernandinho, Gündogan - Mahrez, Silva, Sané - Gabriel Jesus. Trainer: Guardiola
Schiedsrichter: Skomina (Slowenien)

Nagelsmann hatte zuvor betont, dass es "extrem schwer" werde, gegen dieses Ensemble zu gewinnen. Schließlich sei City eines der wenigen Teams, bei dem "der Kaderwert auf über eine Milliarde hochgeht". Beide Mannschaften stehen im zweiten Spiel unter Druck. Die TSG hatte 2:2 bei Schachtjor Donezk gespielt, Gruppenfavorit City unterlag überraschend Olympique Lyon mit 1:2. Dabei musste Guardiola eine Sperre auf der Tribüne absitzen.

Manchester kommt mit den deutschen Nationalspielern Leroy Sané und Ilkay Gündogan, angeschlagen ist der argentinische Stürmer Sergio Agüero. "Da wird einiges abgehen, denke ich. Es ist eine Riesenmannschaft mit einem wahnsinnig guten Trainer. Ich glaube, dass es eines der interessantesten Spiele sein wird, seit die TSG Hoffenheim existiert", prophezeite TSG-Angreifer Adam Szalai. "Guardiola hat einen Plan und kommt nicht hierher, um Unentschieden zu spielen. Und wer Julian Nagelsmann kennt, der weiß, dass es ein taktisches Highlight für jeden Fan wird."

"Wir wollen nicht rumheulen"

Doch die personelle Lage ist prekär. Der so wichtige Kapitän und Abwehrchef Vogt fällt wie erwähnt aus. Die Verletztenliste reicht über Benjamin Hübner, Ermin Bicakcic, Havard Nordtveit und Kasim Adams in der Abwehr bis hin zu Nadiem Amiri, Dennis Geiger und Lukas Rupp im Mittelfeld. "Wir wollen nicht rumheulen", betonte Leonardo Bittencourt. Der Ex-Kölner hat sich toll eingefunden und bildet mit Torhüter Oliver Baumann, Vogt, Florian Grillitsch und dem Brasilianer Joelinton das Gerüst in dieser sehr durchwachsenen Saison.

"Alle drei Tage auf das Top-Niveau": Julian Nagelsmann.

"Alle drei Tage auf das Top-Niveau": Julian Nagelsmann.

(Foto: imago/Jan Huebner)

"Wir wollen da alles rausholen. Volle 90 Minuten auf Attacke!", kündigte Vincenzo Grifo an. Den Hoffenheimern war aber gegen Leipzig, dem fünften von sieben Spielen innerhalb von 22 Tagen, anzumerken, dass der Rhythmus mit internationalen Spielen den dezimierten Kader schlaucht. "Es ist keine leichte Aufgabe, alle drei Tage auf das Top-Niveau zu kommen", erklärte Nagelsmann. Nach der Lehrstunde gegen seinen künftigen Arbeitgeber Leipzig und dessen Coach Ralf Rangnick hat der jüngste Trainer der Champions-League-Historie in Guardiola nun den nächsten Taktik-Freak vor der Brust.

"Ich weiß nicht, ob es immer von Vorteil ist, Pep Guardiola zu kennen. Es ist nicht ganz einfach, die entscheidenden Dinge da herauszufiltern", sagte Nagelsmann. "Wenn wir denn gewinnen sollten, was wir natürlich auch bei diesem Spiel versuchen, hätte das eine große Bedeutung." Die beiden kennen sich nicht persönlich, haben aber bisweilen Kontakt, allerdings auf etwas altmodische Weise. "Ich habe kein Whatsapp, aber ich sende SMS", sagte Guardiola. "Natürlich bin ich sehr beeindruckt von ihm." Nagelsmann hatte zuvor erklärt: "Der Schreibverlauf ist natürlich privat, nichts Weltbewegendes."

Guardiola sagte nach einer Frage eines Journalisten zunächst entsetzt auf Deutsch: "Ich muss dir sagen, was wir schreiben?" Dann verriet er aber, dass sich die beiden unter anderem über neue Talente austauschen. Der 47 Jahre alte Spanier kennt die Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena aus seinen Zeiten beim FC Bayern von 2013 bis 2016. Dass Hoffenheim mit 3260 Einwohner der kleinste in der Champions League vertretene Ort ist, spielt für Guardiola keine Rolle. "Villareal ist auch eine kleine Stadt und hat sogar mal das Halbfinale der Champions League erreicht", erklärte er. 2006 scheiterte der FC Villareal am FC Arsenal. Allerdings hat die Stadt mehr als 50.000 Bewohner.

Quelle: ntv.de, Ulrike John, dpa

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