Fußball

Und am Dienstag wartet Sevilla HSV ballert ratlose Gladbacher in die Krise

Jantschke (l.) und Trainer Favre (r.) können es nicht fassen: Vier Spiele, vier Niederlagen, null eigene Tore.

Jantschke (l.) und Trainer Favre (r.) können es nicht fassen: Vier Spiele, vier Niederlagen, null eigene Tore.

(Foto: REUTERS)

In der Vorsaison brilliert sich Borussia Mönchengladbach direkt in die Champions League, der HSV quält sich glücklich durch die Relegation - klare Vorzeichen. Doch in der neuen Saison ist alles anders: Der HSV trifft und trifft und trifft.

Lucien Favre verschlug es fast die Stimme. Vier Tage vor dem Festtag in der Champions League zeigte sich der Trainer von Borussia Mönchengladbach tief betroffen. Nicht nur die blamable 0:3 (0:2)-Niederlage gegen den Hamburger SV und der schlechteste Bundesligastart aller Zeiten trübte die Stimmung im Borussia-Park, sondern die erneute Verletzung von Martin Stranzl. Der Kapitän hatte gerade nach fünfmonatiger Verletzungspause sein Comeback gefeiert und musste nach knapp einer Stunde schon wieder schwer verletzt vom Platz getragen werden. 

Die niederschmetternde Diagnose: Verdacht auf Fraktur der Augenhöhle. Der 35-Jährige, der sofort ins Krankenhaus eingeliefert wurde, muss wohl operiert werden und steht seinem Team damit in den nächsten Spielen wieder nicht zur Verfügung. Auch die Mannschaftskollegen waren tief betroffen. "Er ist unser wichtigster Spieler. Hoffentlich kommt er schnell zurück", sagte Mittelfeldspieler Havard Nordtveit.

Zuvor hatte der Bundesliga-Dritte der Vorsaison eine ganz bittere Niederlage gegen den Beinahe-Absteiger hinnehmen müssen. Der HSV setzte sich durch die Tore von Pierre-Michel Lasogga (11./43.) und Nicolai Müller (52.) mit 3:0 durch und feierte im dritten Auswärtsspiel am vierten Spieltag schon den zweiten Sieg.

Zuviel verändert?

Favre hatte sein verunsichertes Team zwar auf drei Positionen verändert, erzielte damit aber nicht die erhoffte Wirkung. Neben Stranzl durften Julian Korb und André Hahn von Beginn an ran. HSV-Coach Bruno Labbadia brachte gleich sechs Neue - darunter Neuzugang Aaron Hunt. 

Die Hausherren hatten sich noch gar nicht richtig sortiert, da lagen sie bereits zurück. Ausgerechnet Jubilar Tony Jantschke, der seine 150. Bundesligapartie absolvierte, unterlief ein katastrophaler Rückpass - Lasogga spritzte dazwischen und vollendete eiskalt.  Das frühe Tor spielte dem HSV in die Karten. Die Gäste rissen zwar keine Bäume aus, agierten aber schnörkellos und waren bei ihren Kontern stets gefährlich.

Gladbach bemühte sich vergeblich, Struktur ins Spiel zu bekommen, und blieb vor dem Tor blass. Kurz vor der Pause sah erneut Jantschke nicht gut aus. Nach einem Eckball von Ivo Ilicevic konnte er Lasogga nicht am Kopfball hindern - die Kugel schlug unhaltbar für Borussen-Torwart Yann Sommer ein. "Wir haben die Dinger selbst verschuldet", kritisierte Vizepräsident Rainer Bonhof schon zur Pause. Und es kam noch schlimmer.

Dienstag wartet Sevilla

Nach einem langen Schlag von HSV-Torwart Jaroslav Drobny hatte Müller plötzlich freie Bahn und lupfte den Ball gekonnt über Sommer hinweg in die Maschen. Davon erholten sich die Hausherren nicht mehr. Hamburg verwaltete in aller Ruhe den sicheren Vorsprung und jubelte am Ende über den ersten Sieg in Mönchengladbach seit Dezember 2010.

Den Gladbachern, die sieglos am Tabellenende stehen und erstmals in der Ära Favre vier Niederlagen am Stück kassierten, stehen schwierige Zeiten bevor. Schon am Dienstag steht der erste Auftritt in der Champions League beim FC Sevilla an. "Wir müssen uns dieser Situation stellen. In Sevilla haben wir nichts zu verlieren", befand Max Eberl. Der Sportdirektor kritisierte den ängstlichen und kindlichen Auftritt des Teams. Seine Hoffnung: "Dass wir in vier Tagen wieder ein Spiel haben und es besser machen können."

Quelle: ntv.de, bad/dpa/sid

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