Last-Minute-Elfmeter verschossen HSV stolpert beim Aufsteiger und rettet Tabellenspitze
07.10.2023, 15:06 Uhr
Vukotic schockierte den HSV mit dem Führungstreffer für Wehen.
(Foto: IMAGO/Eibner)
Der Hamburger SV bekommt in der Nachspielzeit einen Foulelfmeter zugesprochen - und Benes nutzt die Siegchance in Wiesbaden nicht. Beim Zweitligaaufsteiger holen die Hamburger nur einen Punkt. Währenddessen gewinnt Fürth in Rostock, Magdeburg und der KSC trennen sich Remis.
SpVgg Greuther Fürth - Hansa Rostock 1:0 (1:0)
Die SpVgg Greuther Fürth hat sich dank unfreiwilliger Schützenhilfe von Hansa Rostock ihren dritten Saisonsieg in der 2. Fußball-Bundesliga gesichert - zum dritten Mal im eigenen Ronhof. Torschütze beim 1:0 (1:0) der Gastgeber war Damian Roßbach, dem in der 33. Minute ein Eigentor unterlief. Fürth zog mit nunmehr zwölf Punkten mit Hansa gleich.
Die Mannschaft von Trainer Alexander Zorniger war lange dominierend, konnte sich gegen die offensiv zunächst kaum auffälligen Gäste aber nur wenige gute Torchancen erspielen. So passte es ins Bild, dass den Treffer für das Kleeblatt ein Rostocker erzielte: Nach einer Ecke von Nico Haddadi köpfte Roßbach den Ball ins eigene Tor. Der Pechvogel verhinderte immerhin kurz vor Spielende auf der Linie einen weiteren Gegentreffer durch Dennis Srbeny (86.).
Rostocks Trainer Alois Schwarz brachte zur zweiten Halbzeit drei neue Spieler, seine Mannschaft kam dadurch besser ins Spiel, vor allem der eingewechselte Junior Brumado erwies sich als belebendes Element. Die beste Chance zum Ausgleich besaßen Jan-Patrick Strauß (70.) und eben Junior Brumado (90.), Fürths Torhüter Jan Urbig aber war auf dem Posten.
1. FC Magdeburg - Karlsruher SC 1:1 (0:1)
Der so gut in die Saison gestartete 1. FC Magdeburg hat seine jüngste Negativserie fortgesetzt. Gegen den Karlsruher SC kamen die Sachsen-Anhaltiner über ein 1:1 (0:1) nicht hinaus und sind seit vier Spielen sieglos. Fabian Schleusener (11.) erzielte aus 40 Metern unter kuriosen Umständen das Führungstor für den KSC. Der mit Beginn der zweiten Hälfte eingewechselte Luc Castaignos (49.) traf zum Ausgleich.
Auch der Negativtrend der Badener hielt an. Es war erst der zweite Punkt in den letzten fünf Spielen. Der KSC konnte sich von den unteren Tabellengefilden nicht entscheidend absetzen. Dem Führungstor der Gäste ging ein schlimmer Fehlpass von Daniel Heber in die Füße von Schleusener voraus. Dieser konnte aus großer Distanz Torwart Dominik Reimann überlisten.
Beiden Teams war anzusehen, dass die jeweiligen Misserfolgsserien dem Selbstvertrauen geschadet haben. Es gab wenig Spielideen im Aufbau, der öffnende Pass in die Tiefe blieb aus. Beide Teams profitierten eher von Fehlern des Gegners. Nach dem Führungstor beschränkte sich Karlsruhe aber weitgehend auf die Defensive. Trotzdem hatte Schleusener bei einem der seltenen Konter das 2:0 auf dem Fuß (40.), scheiterte aber an Reimann.
Auffällig, dass beide Mannschaften in den Zweikämpfen ziemlich zur Sache gingen. Schon in der ersten Hälfte gab es deshalb fünf Gelbe Karten, drei für Magdeburg, zwei für Karlsruhe. Magdeburg wechselte mit Beginn der zweiten 45 Minuten gleich drei aus, das sollte sich auszahlen.
SV Wehen Wiesbaden - Hamburger SV 1:1 (0:0)
Der Hamburger SV hat abermals bei einem Außenseiter gepatzt. Der einstige Bundesliga-Dino kam beim Aufsteiger SV Wehen-Wiesbaden nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus und verlor weitere wichtige Punkte im Kampf um die ersehnte Rückkehr ins Oberhaus. Laszlo Benes setzte kurz vor dem Abpfiff einen Foulelfmeter an die Latte (90.+8) und vergab die Chance zum Sieg.
Miro Muheim (89.) rettete dem Favoriten wenigstens noch einen Punkt. Aleksandar Vukotic (81.) hatte Wehen-Wiesbaden in Führung gebracht und den Spielverlauf damit auf den Kopf gestellt. Vorausgegangen war ein Fehler von HSV-Torwart Daniel Heuer Fernandes, der einen Kopfball von Wiesbadens Kapitän Marcus Mathisen zu kurz abwehrte. Für die Hausherren war es der erste Punktgewinn nach vier Pflichtspielniederlagen in Serie.
HSV-Trainer Tim Walter vertraute exakt der Elf, die nach den beiden Niederlagen bei den Aufsteigern Elversberg und Osnabrück gegen den Aufstiegskonkurrenten Düsseldorf angetreten war (1:0). Und es ging schon seltsam los: Guilherme Ramos (10.) wäre bei einem Klärungsversuch beinahe ein Eigentor unterlaufen. Ansonsten standen die Gäste sehr sicher, wurden aber auch kaum geprüft. Nach vorne aber war es ein Geduldspiel. Miro Muheim (27.) verfehlte das Tor knapp, Laszlo Benes (35.) traf die Latte.
Nach der Pause traf Ransford Königsdörffer (57.) aus kurzer Distanz ins rechte Eck, das Tor aber zählte wegen Abseits nicht. Kapitän Ludovit Reis (63.) schob den Ball links am Kasten vorbei. Dann traf Vukotic den HSV ins Herz. Muheim traf in der Schlussphase bei seinem ersten Saisontor mit einem platzierten Distanzschuss zum 1:1. Benes hätte wie in der Vorwoche vom Elfmeterpunkt zum Sieg treffen können, scheiterte aber.
Quelle: ntv.de, ara/sid