Fußball

"Drei Jahre Bundesliga" für VfL Haaland-Ablöse bringt Reis auf extremen Vergleich

Die Haaland-Ablöse würde spielend den Etat des VfL Bochum finanzieren.

Die Haaland-Ablöse würde spielend den Etat des VfL Bochum finanzieren.

(Foto: IMAGO/Moritz Müller)

Erling Haaland verlässt die Fußball-Bundesliga Richtung Manchester City. Festgeschrieben sind 75 Millionen Euro Ablöse - ein Schnäppchen, sagen viele. Bochum-Trainer Thomas Reis bewertet den Transfer nach seinem Standard: Die Summe würde den Etat seines Klubs gleich mehrere Jahre decken.

Bochums Trainer Thomas Reis hat nach Bekanntwerden des bevorstehenden Transfers von Dortmunds Erling Haaland zu Manchester City einen Vergleich zum VfL gezogen. "Für 75 Millionen Euro spielen wir drei Jahre Bundesliga. Wir hatten dieses Jahr einen Etat von 24 Millionen Euro", sagte der 48-Jährige. Haaland verlässt den BVB dank einer Ausstiegsklausel in diesem Sommer für 75 Millionen Euro Richtung Manchester City.

Auf die Frage, was er bei solchen Summen auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie, in der im Fußball häufig auch von mehr finanzieller Demut gesprochen wurde, denke, sagte Reis: "Das ist immer nur eine Momentaufnahme. Bei den Transfers fängt ein englischer Verein an, weil er die Kohle hat. Die englischen Klubs leiden vielleicht nicht so sehr unter der finanziellen Entwicklung durch die Pandemie, weil sie im Hintergrund Investoren haben, die über entsprechende Finanzmittel verfügen und die dann auch beisteuern."

Reis erklärte weiter: "Und dann greift der Domino-Effekt. Man holt Haaland für 75 Millionen. Dadurch werden Gelder für Dortmund frei. Die holen Nico Schlotterbeck, dadurch hat Freiburg wieder Geld und so weiter. Das muss jeder selber wissen. Ich kann die Summen sowieso nicht ändern."

Mäzene für Reis nicht grundsätzlich schlecht

Grundsätzlich habe er keine Probleme mit Investoren oder Mäzenen. "Das wird häufig negativ gesehen. Wenn man zum Beispiel auf Dietmar Hopp in Hoffenheim schaut: Ich finde, dieser Mann hat viel für den Sport in Deutschland getan - auch, was Arbeitsplätze angeht", so der Bochum-Coach. "Wenn ein Mensch so etwas aufbaut, finde ich das gut. Es gab schon immer Vereine, die von Konzernen unterstützt werden, wie von VW in Wolfsburg oder von Bayer in Leverkusen. Damit muss du halt klarkommen."

Mehr zum Thema

Der 48-Jährige, der mit dem VfL in dieser Saison mit dagegen vergleichsweise geringen finanziellen Mitteln den Verbleib in der Bundesliga geschafft hat, ergänzte: "Aus Trainersicht würde ich mir natürlich auch wünschen, dass ich mehr Möglichkeiten bekomme, um eine Mannschaft besser aufzubauen. Ich würde mich nicht dagegen wehren, wenn man jemanden passend zum Verein und zur Region findet. Der Verein hat da seine Vorstellung, was er sucht und wenn da jemand kommen würde: Als Trainer würde ich Ja sagen."

Einer Ausgliederung haben die Bochum-Mitglieder bereits zugestimmt. Es wäre also möglich, Klubanteile zu verkaufen. Einen passenden Investor hat der VfL allerdings noch nicht gefunden. Der Revierklub ist bei vielen Fußball-Romantikern unter anderem wegen seines rustikalen Charmes und seiner Tradition beliebt. TSG Hoffenheims Mäzen Hopp sieht sich immer wieder Anfeindungen von Fans ausgesetzt.

Quelle: ntv.de, ara/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen