Fußball

Aufholjagd, Platzverweise, Frust Hamburger SV erlebt eine Halbzeit aus der Hölle

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Fassungslos: HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes.

(Foto: IMAGO/Jan Huebner)

Der Hamburger SV erlebt in der 2. Fußball-Bundesliga beim Karlsruher SC eine erste Halbzeit zum Vergessen und wird phasenweise schwindelig gespielt. Die Leistungssteigerung nach der Pause reicht nicht, um noch Zählbares mitzunehmen. Regensburg beendet derweil seine Talfahrt.

Karlsruher SC - Hamburger SV 4:2 (3:0)

Der Hamburger SV ist nach 45 desolaten Minuten beim geplanten Sprung an die Zweitliga-Spitze gestrauchelt. Der HSV unterlag 2:4 (0:3) beim Karlsruher SC und konnte damit die Patzer der Konkurrenz im Kampf um den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga nicht nutzen. Zehn Spieltage vor dem Saisonende liegt der HSV (48 Punkte) weiterhin zwischen Spitzenreiter Darmstadt 98 (49) und dem 1. FC Heidenheim (47) auf Platz zwei.

Paul Nebel (10.), Leon Jensen (17.) und Fabian Schleusener (32., 89.) trafen für die formstarken Karlsruher, die den fünften Sieg in Folge feierten. Die Tore von Robert Glatzel (50., 80.) reichten den Hamburgern nicht mehr, um noch etwas Zählbares zu holen. HSV-Profi Francisco Montero erhielt zudem wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte (87.). Hamburgs Trainer Tim Walter (90.+1) sah kurz vor dem Abpfiff die Rote Karte und musste den Innenraum verlassen. "Das war das Schlechteste, was der HSV jemals auf dem Platz gezeigt hat in meiner Zeit", sagte Walter zur ersten Halbzeit. "Das war eine Vollkatastrophe", befand Glatzel.

." Vor 23.000 Zuschauern in der ausverkauften Stadionbaustelle im Wildpark wurde der HSV in der ersten Hälfte vom KSC regelrecht auseinandergenommen, erlebte 45 Minuten aus der Fußball-Hölle. Neben den drei Treffern hatten die Gastgeber noch zahlreiche weitere hochkarätige Chancen. Mit dem Drei-Tore-Rückstand zur Pause waren die Hamburger noch bestens bedient. Zu Beginn des zweiten Durchgangs drehte der HSV auf. Torjäger Glatzel sorgte mit seinem Treffer rasch für neue Hoffnung bei den Hanseaten. Der KSC erholte sich aber zügig vom Gegentreffer und hatte bis zur 60. Minute seinerseits große Möglichkeiten. Danach verflachte das Niveau der Begegnung - bis Glatzel erneut traf und damit die Schlussoffensive der Gäste einläutete.

Hannover 96 - Hansa Rostock 1:1 (0:1)

Hansa Rostock steckt weiter mitten im Abstiegskampf. Nach zuletzt fünf Niederlagen aus sechs Spielen gelang der Mannschaft von Trainer Patrick Glöckner trotz Führung und guter Gelegenheiten nur ein 1:1 (1:0) bei Hannover 96. Max Besuschkow (61.) erzielte nach dem Treffer von Rostocks Dennis Dressel (44.) den Ausgleich für die Niedersachsen, die damit ihrerseits erst den vierten Punkt aus den vergangenen acht Spielen ohne Sieg holten.

Die Gastgeber hatten gleich doppelt Pech. Zweimal versagte Schiedsrichter Daniel Beier (Berlin) Treffern von Maximilian Beier die Anerkennung. Beim ersten Mal hatten der VAR und anschließend Siebert beim Betrachten der Szene ein Foul von Sebastian Ernst gegen Rostocks Verteidiger Nico Neidhart gesehen (8.). Beim zweiten Mal hatte Vorlagengeber Derrick Köhn im Abseits gestanden (66.).

Hannover war in dem abwechslungsreichen Spiel zunächst überlegen, verlor jedoch ab Mitte der ersten Halbzeit vorübergehend den Faden. Rostock, das zuvor erst ein Tor in diesem Jahr erzielt hatte, wurde dagegen immer gefährlicher. Die Führung gelang Dressel mit einem schönen Volleyschuss, nachdem er den Ball zuvor mit der Brust gestoppt hatte. Pech für den Torschützen: Er legte Besuschkow unfreiwillig den Ausgleich auf. Der FC Hansa drängte anschließend auf den Sieg, hatte dabei gute Gelegenheiten, John Verhoek (69.) und Ryan Malone (80.) scheiterten aber am gut postierten oder reaktionsschnellen Ron-Robert Zieler im Hannoveraner Tor.

Holstein Kiel - Jahn Regensburg 1:2 (1:1)

Jahn Regensburg hat seine Talfahrt beendet. Das Team von Trainer Mersad Selimbegovic kam bei Holstein Kiel zu einem glücklichen 2:1 (1:1) und verbesserte sich auf den Relegationsplatz. Für den SSV war es nach zehn Spielen ohne Sieg das dringend benötigte Erfolgserlebnis. Seit einem 2:1 gegen Sandhausen hatte der Jahn zuletzt nur zwei von 30 möglichen Punkten geholt.

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Kaan Caliskaner brachte den SSV in der 45. Minute überraschend in Führung, Steven Skrzybski (45.+4) glich kurz vor dem Wechsel noch aus. Prince Osei Owusu sorgte in der 87. Minute für den umjubelten Siegtreffer der Regensburger. Auch für Selimbegovic war es ein Befreiungsschlag. Vor der Partie hatte er bereits einen Rücktritt ausgeschlossen. Das sei "keine Option. Solange die Mannschaft so lebt, dann ist der Job vom Trainer in Ordnung", sagte er bei Sky.

Holstein war in der ersten Hälfte klar überlegen und hatte einige Chancen. Der Jahn kam lange Zeit überhaupt nicht zum Zug, präsentierte sich dann aber äußerst effektiv. Caliskaner verwertete gleich die erste Möglichkeit, allerdings unter gütiger Mithilfe von KSV-Keeper Robin Himmelmann. Kiel schüttelte sich kurz und schlug noch vor der Pause zurück. Für Skrzybski war es der erste Treffer seit Oktober 2022. Nach dem Wechsel konnte Regensburg die Partie zunächst ausgeglichener gestalten, ehe der Kieler Druck wieder zunahm und Hauke Wahl für die Störche nur den Pfosten traf. Doch mitten in die Kieler Drangphase schlug der SSV zu.

Quelle: ntv.de, tno/sid

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