Fußball

Keeper-Krach beim DFB Hoeneß drohte Löw mit Boykott

Hoeneß legte im Streit um Manuel Neuer und Marc-André ter Stegen noch einmal nach.

Hoeneß legte im Streit um Manuel Neuer und Marc-André ter Stegen noch einmal nach.

(Foto: picture alliance/dpa)

Uli Hoeneß lässt der Streit um die Nummer eins im deutschen Tor keine Ruhe. Nun wird bekannt, dass der Präsident des FC Bayern Bundestrainer Joachim Löw droht. Sollte Manuel Neuer seinen Stammplatz in der DFB-Elf verlieren, will Hoeneß keine Münchner Profis mehr für die Nationalmannschaft freigeben.

Uli Hoeneß hat offenbar im Streit um die Nummer eins im Tor der deutschen Fußball-Nationalmannschaft weitreichendere Drohungen ausgesprochen als bisher bekannt. Der scheidende Präsident des FC Bayern soll Bundestrainer Joachim Löw angekündigt haben, künftig keine Spieler seines Vereins für das DFB-Team freizugeben. Wann dieser Fall eintreten könnte? Wenn Löw sich entscheiden sollte, Manuel Neuers Status als Stammtorhüter infrage zu stellen und dessen Herausforderer Marc-André ter Stegen vom FC Barcelona zu befördern. Das berichtet die "Sport-Bild", die Hoeneß mit folgenden Worten zitiert: "Bevor das stattfindet, werden wir keine Nationalspieler mehr abstellen."

Derzeit muss sich ter Stegen noch hinten anstellen.

Derzeit muss sich ter Stegen noch hinten anstellen.

(Foto: imago images / Sven Simon)

Gesagt haben soll Hoeneß das am vergangenen Mittwoch beim 3:0 der Münchner in der Champions League gegen Roter Stern Belgrad. Es wäre die nächste Stufe einer Eskalation, die Hoeneß selbst vorantreibt. Ein Gespräch mit Löw ist der "Sport-Bild" zufolge jedoch keine Option: "Der wird jetzt schon hören, was wir alles gesagt haben, dem werden schon die Ohren klingeln." Löw scheint von Hoeneß' Drohungen jedoch ohnehin unbeeindruckt: "Von so was lasse ich mich nicht beeinflussen. Das lässt mich völlig entspannt in die Zukunft blicken."

Weiter heißt es, der Bundestrainer plane, ter Stegen im Testspiel gegen Argentinien am Mittwoch, 9. Oktober, oder in der EM-Qualifikation in Estland am Sonntag, 13. Oktober (beide Spiele ab 20.45 Uhr bei RTL und im Liveticker bei n-tv.de), von Beginn an spielen zu lassen. Oliver Bierhoff hatte bereits in der vergangenen Woche auf eine Boykott-Drohung reagiert. Er fürchte diese nicht, sage der DFB-Direktor der "Bild"-Zeitung, "zumal ein Verein laut Fifa-Statuten zur Abstellung verpflichtet ist".

Hoeneß zerstört sachliche Debatte

Was bisher geschah: Bei den EM-Qualifikationsspielen Anfang September, dem 2:4 gegen die Niederlande und dem 2:0 in Nordirland, blieb ter Stegen erneut ohne Einsatz. "Diese Reise mit der Nationalmannschaft war ein harter Schlag für mich", sagte der 27-Jährige. Was er in diesem Zusammenhang laut "Sport-Bild" auch sagte: "Aktuell spielt Manuel Neuer, er macht das gut. Ich kann nicht erwarten, dass ich mehr Einsätze im DFB-Team bekomme." Ter Stegen ist seit mehreren Jahren die unumstrittene Nummer eins beim FC Barcelona, mit dem er unter anderem 2015 die Champions League gewann.

Neuer reagierte überrascht auf ter Stegens Vorstoß und wies seinen sechs Jahre jüngeren Herausforderer zurecht, sich kollegialer zu verhalten. Der verwies auf sein Verhalten der vergangenen Jahre, etwa vor der WM 2018. Die drohte Neuer verletzt zu verpassen, meldete sich erst kurz vor dem Turnier wieder fit und erhielt seinen Stammplatz zurück.

Quelle: ntv.de, tsi

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