Fußball

Offensivspektakel gegen Gladbach Hoffenheim ebnet Weg zur Königsklasse

Am Ende jubelt der Gastgeber - fünf Tore waren dafür nötig.

Am Ende jubelt der Gastgeber - fünf Tore waren dafür nötig.

(Foto: imago/Michael Weber)

Offensive pur bietet das Spiel zwischen den beiden Europa-Aspiranten Hoffenheim und Mönchengladbach. Während 1899 für die Champions League planen kann, muss Gladbach um die Europa League bangen. Erst das fünfte Gegentor zieht ihnen den Zahn.

Auf dem Weg Richtung Champions League hat die TSG Hoffenheim auch die zweitbeste Rückrunden-Mannschaft Borussia Mönchengladbach geschlagen. Der Tabellendritte gewann ein turbulentes und hochklassiges Offensivspektakel am Samstag mit 5:3 (2:2). Zwei Tore des ungarischen Nationalstürmers Adam Szalai in der 9. und 24. Minute brachten die TSG vor 30 150 Zuschauern früh und verdient in Führung.

Trotz Rivalitäten - im Ernstfall solidarisieren sich die Hoffenheimer mit Borussia Dortmund.

Trotz Rivalitäten - im Ernstfall solidarisieren sich die Hoffenheimer mit Borussia Dortmund.

(Foto: imago/Michael Weber)

Durch einen Doppelschlag von Jannik Vestergaard (31.) und Lars Stindl (34.) meldeten sich die Gladbacher aber zunächst so überraschend wie irregulär zurück. Der 2:2-Ausgleich hätte dabei nicht zählen dürfen, denn ein Klärungsversuch von Hoffenheims Torwart Oliver Baumann prallte an die weit ausgestreckte Hand von Gladbachs Jonas Hofmann und von dort aus über Mahmoud Dahoud weiter zu Stindl. Der brauchte den Ball nur noch aus wenigen Metern ins leere Tor zu schieben. Doch gerade, als die TSG die Kontrolle über diese Klassepartie verloren zu haben schien, traf Kerem Demirbay in der 58. Minute per Freistoß. Der eingewechselte Mark Uth erhöhte auf 4:2 (75.), ehe Gladbach durch Mahmoud Dahoud (78.) ein weiteres Mal herankam.

Für die Entscheidung sorgte dann erneut Demirbay (89.). Die Hoffenheimer verteidigten durch diesen Sieg ihren direkten Champions-League-Platz vor Borussia Dortmund. Die Gladbacher Aufholjagd auf die Europa-League-Ränge ist dagegen vorerst gestoppt. Die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking hätte mit einem Sieg auf Platz sechs vorrücken könnten, bleibt nun aber erst einmal Achter.

Solidarität mit Dortmund

Obwohl die Hoffenheimer in den vergangenen Jahren besonders stark von Dortmunder Fans verunglimpft wurde, solidarisierte sich nach dem Bombenanschlag auf den BVB-Bus auch ihr Anhang mit der Borussia. Am Hoffenheimer Fanblock wurde vor dem Spiel ein Plakat mit der Aufschrift "Ich bin BVB" aufgehängt. Im Spiel selbst war dann von Beginn an sichtbar, dass hier die fünft- und zweitbeste Mannschaft der Rückrunde aufeinandertrafen. Auch Gladbach zeigte im Spiel nach vorn gute Anlagen, doch die TSG übertraf das in puncto Dynamik, Zielstrebigkeit und Zusammenspiel noch einmal deutlich.

Zwischen den beiden Treffern von Szalai hämmerte Andrej Kramaric den Ball aus mehr als 20 Metern noch an die Torlatte (22.). Der Kroate musste am Samstag neben Kerem Demirbay im offensiven Mittelfeld spielen, weil Trainer Julian Nagelsmann für sein 3-5-2-System mit zwei Angreifern einfach zu viele Topstürmer in seinem Kader hat.

Zwei-Tore-Vorsprung bietet kaum Sicherheit

Die Gäste hatten bis zu ihrem Doppelschlag zum 2:2 keine nennenswerte Torchance, übernahmen danach aber gegen sichtlich aus dem Rhythmus geratene Hoffenheimer die Initiative. Kurz nach der Pause hätte Gladbach durch Ibrahima Traoré (50.) und André Hahn (53.) gleich zweimal in Führung gehen können, Hahn traf sogar nur den Pfosten.

Mitten in diese Drangperiode hinein fiel auf der Gegenseite das 3:2 für Hoffenheim. Demirbay trat fast an der Seitenauslinie zu einem Freistoß an und wollte den Ball eigentlich nur in den Strafraum flanken. Der landete jedoch zur Überraschung aller direkt im Tor. Danach schafften es die Gastgeber zunächst wieder, den Gegner vom eigenen Tor fernzuhalten und durch Uth scheinbar die endgültige Entscheidung herzustellen. Doch zwei Tore Vorsprung boten in diesem Spiel keine Sicherheit.

In den letzten zehn Minuten drängte Gladbach auf den Ausgleich, Chancen hatte aber wieder nur die TSG. Erst nach dem achten Treffer der Partie war dann wirklich alles klar.

Quelle: ntv.de, Sebastian Stiekel, dpa

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