Fußball

Schweinsteigers Debüt für ManU "Ich genieße es, hier Fußball zu spielen"

Voller Einsatz zum Ligadebüt mit Manchester United: Bastian Schweinsteiger im Zweikampf mit Tottenhams Toby Alderwe.

Voller Einsatz zum Ligadebüt mit Manchester United: Bastian Schweinsteiger im Zweikampf mit Tottenhams Toby Alderwe.

(Foto: imago/BPI)

30 Minuten waren es zum Auftakt. Sein Debüt in der Premier League hat Bastian Schweinsteiger trotzdem Spaß gemacht, wie er im Interview erzählt. Seinen Rhythmus muss er aber noch finden. Die englische Presse fabuliert derweil von Sauerkraut und Stahl.

Bastian Schweinsteiger ist der erste deutsche Spieler, der für Manchester United in der Premier League aufläuft. Bei seinem Debüt - gleich vor heimischem Publikum - war der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft 30 Minuten im Einsatz. Die Mannschaft besiegte die Tottenham Hotspurs mit 1:0. "Ich genieße es, hier Fußball zu spielen", sagt Schweinsteiger, spricht aber auch über seinen Trainingsrückstand.

Wie zufrieden  sind Sie mit ihrem Pflichtspieldebüt für Manchester United?

Englische Pressestimmen

Dem DFB-Kapitän fehle "ganz offensichtlich die Spielfitness", schrieb der Observer nach Schweinsteigers 30-minütigem Auftritt. Der Sunday Express ätzte, Schweinsteiger habe "im Sommer zu viel Sauerkraut gegessen". Wenn er ein bisschen abgenommen habe, werde er aber "Uniteds Maschinenraum ohne Zweifel mit Stahl und Intellekt verstärken." Die Sunday Times attestierte Schweinsteiger "Momente der Autorität". Der Sunday Telegraph staunte über seine Fußballhose: Diese "könnten als Großsegel von Ben Ainslies Yacht beim America's Cup herhalten". (sid)

Bastian Schweinsteiger: Es war sehr schön, ein gutes Gefühl. Das Wichtigste war ganz klar, dass wir das erste Spiel gewonnen, dass wir drei Punkte eingefahren haben. Es hat sehr viel Spaß gemacht.

Bei Ihrer Einwechslung in der 60. Minute hat sich das komplette Stadion erhoben. Wie kam das bei Ihnen an?

Das war sehr emotional, ein gutes Gefühl und eine sehr nette Geste. Ich habe mich sehr darüber gefreut.

Was ist in der Premier League anders als in der Bundesliga?

Es ist sehr viel Power drin, die Zuschauer erwarten immer, dass man den Ball gleich nach vorne spielt, dass man große Torchancen sieht. Manchmal ist es vielleicht ein Tick zu viel, aber ich mag, dass sehr viel Emotion im Spiel ist. Ich genieße es, hier Fußball zu spielen. Natürlich muss man immer auch eine gewisse Balance finden, und das versuche ich zu machen.

Teammanager Louis van Gaal meinte, Ihnen fehle noch die Fitness. Hat er Recht?

Ja, es fehlt schon noch ein bisschen der Rhythmus. Ich hatte in der Vorbereitung eigentlich einen ganz guten Einstand, dann hat mich aber eine Wadenverletzung ein bisschen zurückgeworfen. Ich bin ja auch ein bisschen später zur Mannschaft gekommen, deswegen hat der Trainer schon recht: ich brauche noch ein bisschen Trainingsrhythmus, dann wird das schon noch besser.

Ist Ihnen bewusst, dass Sie ein kleines Stück Geschichte geschrieben haben als erster Deutscher im United-Trikot?

Ja. Ich habe mich ein bisschen umgehört, wie viele Deutsche schon hier waren - das waren nicht so viele. Ron-Robert Zieler war mal in der Jugend da, aber noch keiner in der ersten Mannschaft. Das ist etwas Besonderes, gerade hier in diesem Stadion das Debüt zu machen erfüllt mich mit Stolz. Aber ich bin vor allem hier, um Titel zu gewinnen - das ist das, wofür Manchester United steht.

Ihre Mitspieler sind voll des Lobes für Sie. Wie kommt das bei Ihnen an?

Das ist nett. Es herrscht ein super Teamspirit. Die Mannschaft ist sehr homogen, sehr freundlich, hat wenig Egos. Wir haben eine sehr, sehr gute Kabine. Es macht sehr viel Spaß, jeder ist sehr bodenständig, arbeitet und möchte Erfolg haben.

Haben Sie schon Ihren Einstand gegeben?

Nein. Aber ich habe zu Wayne (Rooney, der ManU-Kapitän) gesagt, dass ich die Mannschaft gerne aufs Oktoberfest einlade. Aber ich weiß nicht, ob wir so viel Zeit haben - und ob der Trainer uns die Genehmigung erteilt.

München vermissen Sie nicht?

Wenn man so lange in München lebt, ist klar, dass man das ein bisschen vermisst. Aber ich mag die Tradition, die man hier spürt, und fühle mich sehr wohl - obwohl ich natürlich immer mit einem Auge nach München schiele, wo ich eine wunderbare Zeit hatte. Ich versuche, so viel es geht vom FC Bayern mitzubekommen.

Quelle: ntv.de, Marco Mader, sid

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